Das Radiologie-Tertial am Klinikum Braunschweig hat mir sehr gut gefallen und ist nach wie vor absolut empfehlenswert.
Zu Beginn des Tertials bespricht man seine Rotationswünsche mit dem PJ-beauftragten OA und erhält persönliche Zugangsdaten für die Befundungssoftwares. Eine kurze Rotation in der Nuklearmedizin ist auch möglich.
Generell kann man am Anfang erstmal beobachten und lernen oder, je nach Vorerfahrung, mit der Befundung von relativ einfacheren Fällen beginnen. Gen Feierabend nehmen sich die betreuenden OÄ der jeweiligen Modalitäten Zeit, um die Befunde mit einem zu besprechen. Auf Wunsch, insbesondere bei komplexeren Befunden, können diese vor dem Diktat besprochen werden.
Meine erste Rotation war in der konventionellen Radiologie. Hier habe ich an den ersten beiden Tagen zunächst beobachtet und gelernt. Ich konnte dann relativ schnell mit den Röntgenbefunden des Thorax und des Skeletts beginnen. Außerdem konnte ich bei diversen Durchleuchtungsuntersuchungen zuschauen.
Sonographie: Während meiner Rotation in der konv. Radiologie hatte ich die Möglichkeit, täglich Sonographien durchzuführen. Viele davon habe ich dann selbst befundet und vor der Freigabe mit den betreuenden Ärzten diskutiert.
CT: Hier beginnt man in der Regel mit Schädel-CTs und Steinsuchen. Je nachdem, wieviel man sich zutraut kann man noch viel mehr machen. Zu den Aufgaben in der CT (wie auch in der MRT) gehören auch Patientenaufklärungen und Viggos für das Kontrastmittel.
Ich habe zudem einige CT-gesteuerte Facettendenervationen unter Aufsicht durchführen können.
Angiographie: Man kann jederzeit zu Interventionen (Thrombektomien, TACE, Aneurysma-Coiling usw.) gehen und wird gerufen oder abgeholt, wenn sie beginnen. Hier kann man assistieren. Die OÄ nutzten die Gelegenheit, um die Indikationen, das Verfahren usw. ausführlich zu erläutern. Fragen waren jederzeit willkommen.
MRT: In der MRT war ich nicht allzu lange, da ich meinen Resturlaub hier genommen habe. Weil ich mich am Anfang mit den diversen MRT-Wichtungen erstmal auseinandersetzen wollte, nahm ich zunächst die Rolle des Beobachters ein. Bei den Fallbesprechungen nahm ich auch viel mit.
Die Assistenzärzte waren auch sehr nett und waren oft die ersten, die bei Fragen und Unsicherheiten Hilfe angeboten haben. Sie haben auch viel erklärt und man hat gemerkt, dass sie daran interessiert waren, einem etwas beizubringen. Man hat sich sehr gut in das Team integriert gefühlt.
Wenn man wollte, konnte man auch an den Demos teilnehmen. Zusätzlich zu den Demos gab es jeden Tag eine kurze Frühbesprechung unter den Radiologen, bei der spannende/besondere Fälle der Vortage vorgestellt und besprochen wurden. Auch hieraus habe ich enorm viel gelernt.
Alles in allem war es ein sehr lehrreiches Tertial mit top Betreuung und einer sehr angenehmen Atmosphäre. Wenn man später Radiologe werden möchte, kann ich das Institut für Radiologie am Klinikum Braunschweig sehr empfehlen.