Ich habe mich eigentlich für die Unfallchirurgie beworben, aber da das dort eine gemeinsame Abteilung (Unfall + Ortho) und die Ortho keinen KPJler hatten wurde ich dorthin versetzt. Allgemein hat mir das Tertial dort leider nicht besonders gefallen, das lag hauptsächlich daran, dass man als KPJler in der Ortho der Prothetik Hakenhalter ist. Je nachdem mit wem man am Tisch steht kriegt man einige Sachen erklärt (vor allem die Wirbelsäulenchirurgen waren dahingehend echt cool), oder man fällt halt erst auf, wenn etwas falsch macht, dann wird man angemotzt.
Allgemein beginnt der Tag mit der Morgenbesprechung, danach geht man in den jeweiligen Bereich dem man für den Tag zugeteilt wurde, OP, Station oder Ambulanz. (Zuteilung erfolgt am Vortag). Das ganze System basiert jedoch darauf, dass immer gleichzeitig mehrere KPJler vor Ort sind, wenn man aber nur zu zweit oder dritt ist (Unfall + Ortho), dann muss man quasi immer in den OP und am besten in den Saal, wo Hüften und Knie gemacht werden. Dazu kommt leider, dass man KPJ Telefon hat, an dem von jeder der Stationen (Unfall+Ortho) die Pflegen anruft wenn Zugänge gelegt werden müssen, wenn aber gerade alle KPJler im OP sind dann gehen diese Anrufe häufig mal ins Leere. Dann darf man sich anhören, warum niemand auf Station war.
Die Auf der Ambulanz kann man sich dann meistens auf die Unfallambulanz stehlen, wo es dann tatsächlich auch cool ist und man einiges sehen kann/selbstständig Wundversorgungen machen kann.
Allgemein fand ich das Tertial nicht besonders lehrreich. Es gab schon einige sehr coole Orthopäden/Unfallchirurgen, bei denen man auch viel mitnehmen konnte, aber häufig war es dann doch einfach stumpf 3 Hüften hintereinander halten als 2. Assistenz ohne Blick aufs OP-Gebiet. Das Hauptproblem war wohl, dass wir so wenige Studenten waren. Wenn jemand unbedingt Ortho machen möchte und im KPJ viel in den OP will dann wird es ihm hier vielleicht bisschen besser gefallen.
