PJ-Tertial Orthopädie in New Somerset Hospital (11/2022 bis 3/2023)
Station(en)
Orthopädie
Einsatzbereiche
OP, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Klinik:
Klinikalltag war sehr entspannt. Um 7h ging die Visite los (ca 40min), danach Röntgenbesprechung. Danach wird entweder gefrühstückt oder Kaffee geholt und dann startet der Tag gefühlt so richtig. Es gibt grob drei Bereiche: Ward, Theater (OP) and Outpatients (Ambulanz). Ward wird von den dortigen Interns (erste 2 Jahre nach Abschluss des Studiums, rotieren alle paar Monate, ein bisschen wie PJ bei uns) betreut. Theater von den höheren Ärzten und Ambulanz von allen. Man kann sich frei aussuchen in welchen Bereich man geht, man kann immer in den OP und darf sich zu jeder OP mit einwaschen und an den Tisch stellen und dort auch im Laufe der Zeit sukzessiv mehr machen. In der Ambulanz darf man eigene Patienten betreuen wenn man sich dies zutraut, muss man aber nicht. Nachmittags, meist gegen 16h gibt es dann eine zweite Visite und dann ist der Tag vorbei. Je nach Laune kann man aber auch früher gehen. Urlaub anmelden ist auch kein Problem. Des weiteren gibt es keine Nacht und Wochenenddienste, hierfür gibt es nur eine Rufbereitschaft wenns wirklich brennt. Man ist als deutscher elektive Student vor Ort (auch nicht der Erste, es sind recht viele PJler immer in den dortigen Krankenhäusern) aber man ist nicht als fester Bestandteil in das Team eingebunden, was ich oft schade fande, aber durchaus auch manchmal von Vorteil ist.
Da das KH ein öffentliches Haus ist, kommt das PatientInnenklientel meistens aus armen Verhältnissen, welche teilweise sehr sehr lange Anreisen. Die Erkrankungen entsprechen ungefähr dem was man auch in Deutschland in der Orthopädie sieht: Knochenbrüche (außer Wirbelsäule), Gelenkverletzungen, Rückenschmerzen und Cox- und Gonarthrose. Wer nach Südafrika möchte und viele Schuss- und Stichverletzungen sehen möchte ist am NSH an der falschen Adresse. Zwar gehört das KH zur University of Cape Town, ist jedoch aufgrund der Organisation der Krankenhäuser, seines Einzugsgebietes und seiner Lage kein maximaler Endversorger welches viel Zulauf solcher PatientInnen über die Notaufnahme bekommt. Hierfür muss man man eher ans Mitchell's Plain oder ans Groote Schur gehen und am besten auch ein Chirurgie-, kein Orthotertial machen.
Unterkunft:
Im MitarbeiterInnenwohnheim, welches 3min zu Füß vom KH entfernt ist. Hierfür rechtzeitig bei Susan nachfragen, da es teilweise ausgebucht ist. Kostet ca. 250€/Monat, man hat ein Bett, Schreibtisch, Stuhl, Schrank, Kühlschrank, Waschbecken im Zimmer. Gemeinschaftsklo & Duschen sind auf dem Flur, diese werden aber mehrmals täglich gereinigt. Die Küche ist nicht für aufwendige Kochaktionen brauchbar, jedoch kommt es in Kapstadt sowieso selten vor, dass man kocht da essen gehen gleich viel kostet, wenn nicht sogar billiger. Das Wohnheim ist mir auf jeden Fall fest ans Herz gewachsen, ultra praktisch so nah am KH zu wohnen, noch dazu in einer richtig guten Lage in der Stadt für wenig Geld. Auch bildet sich im Wohnheim eine ganz cool Community mit den anderen Austauschstudies die dort auch wohnen.
Kapstadt und Umgebung:
13 von 10 Sternen! Das Tertial dort lohnt sich so sehr! In und um Kapstadt gibt es so viel zu erleben, dass oft richtiger Freizeitstress geherrscht hat. Man lernt super viele coole Leute kennen, geht wandern und surfen und genießt abends bei diversen Kaltgetränken das Leben. Und und und und.... das findet ihr im Internet viele Infos was es so zu machen gibt
Würde ich das Tertial in Kapstadt wiederholen und weiterempfehlen? Jederzeit ohne eine Sekunde zu überlegen!!!
Bewerbung
Ca 2 Jahre im Voraus bei Susan Rodriquez (rsusan@xsinet.co.za)