Das Innere-Tertial in Rendsburg war mein bestes Tertial im PJ.
Ich war vorher nicht sicher, welche Fachrichtung ich wählen möchte und jetzt kommt die Innere Medizin auf jeden Fall in Frage!
Am meisten hervorzuheben ist meiner Meinung nach die Stimmung im Haus. Ich war zu einer Zeit da, wo noch Corona-Beschränkungen galten, viele Mitarbeitenden und PatientInnen krank waren, zudem sowieso Personalknappheit bestand und zum Schluss auch noch das Insolvenzverfahren der imlandKliniken eingeleitet wurde und trotzdem habe ich es nie erlebt, dass jemand laut oder wütend wurde. Alle hatten jederzeit Lust auf Lehre, haben sich Zeit genommen, mich erst Dinge auszuprobieren oder selber machen zu lassen obwohl das natürlich länger gedauert hat und standen immer für Rückfragen und Hilfe bereit. Zudem gab es viel Dankbarkeit und Wertschätzung für meine Hilfe und es stand immer im Vordergrund, dass ich was lerne statt nur eine billige Arbeitskraft zu sein.
Am besten hat es mir in der Notaufnahme gefallen, dort konnte man super schnell selbst PatientInnen betreuen und die Ergebnisse teilweise direkt oberärztlich besprechen. Anamnese, Untersuchung, Befundung der Ergebnisse (vor allem EKG, Sonographie, Röntgenbilder und Laborbefunde) werden schließlich auch in einem Entlass- oder Aufnahmebrief festgehalten. Auch in akut bedrohliche Situationen konnte ich sinnvoll eingebunden werden und ich bin sehr dankbar dafür, meine erste richtige Reanimationssituation so mit guter Leitung erlebt zu haben. Dass ich im Anschluss von mehreren Personen unabhängig voneinander gefragt wurde, ob es mir damit gut geht und ob ich eine Pause brauche, spricht Bände für die Stellung, die man hier im Team hat!
Auf den beiden Stationen war man ebenfalls fester Bestandteil des Teams und konnte eigene Zimmer mit PatientInnen betreuen. Dafür hat man morgens Befunde gesichtet, Untersuchungen durchgeführt oder angemeldet und dann an der Visite teilgenommen. Bei eigenen PatientInnen hat man das Visitengespräch natürlich selbst geführt und lediglich Fehlendes wurde von dem Assistenzarzt/ der Assistenzärztin ergänzt. Zu den eigenen PatientInnen hat man dann auch die Entlassbriefe geschrieben.
Unterricht findet 1x wöchentlich am Mittwoch statt, morgens zwei wechselnde Themen aus allen klinischen Fächern und nach der Mittagspause EKG Kurs.
Alles in allem ein richtig gutes Tertial, wo ich viel gelernt habe!