Notaufnahme, Station, Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Freiburg
Kommentar
Ein super angenehmes Tertial in einem Haus, welches sich über die tatkräftige Mithilfe eines PJlers sehr freut!
Pro:
- Unterkunft wird kostenfrei gestellt
- Mittagessen umsonst
- 400€ Gehalt plus Zusatzverdienstmöglichkeiten bei Wochenenddiensten
- Sehr liebes Team, welches einem viel Rotationswünsche ermöglicht, einen respektvoll behandelt und von Tag 1 als vollwertiges Mitglied des Teams ansieht und in dieses integriert
Kontra:
- Bei Pendeln aus Freiburg jeden Tag ca. 1h Autofahrt pro Strecke, woran man sich jedoch sehr schnell gewöhnt. Ist für mich ab Woche zwei nur noch ein relatives Gegenargument gewesen.
Das Team von PD Dr. Hamel ist wirklich ein großer Gewinn für mich gewesen, weil sich alle sehr über die Verstärkung gefreut haben.
Der Tag startet morgens um 8 mit der Röntgenbesprechung mit den Radiologen. Danach wird man meistens von einem der zuständigen ÄrztInnen mit in den OP genommen, wo man oft 1. Assistenz operieren darf oder kleinere Dinge (Abszessausräumung o.Ä.) unter Anleitung auch mal selbst machen darf. Die OP-Pflege und Anästhesie ist immer sehr zuvorkommend und höflich gewesen, sodass man sich auch im OP schnell sehr willkommen gefühlt hat.
Bei Operationen mit dem Chef (wovor ich initial ziemlich Respekt hatte) quizzt der Chef einen gerne mal ein bisschen - aber nur, um eventuelle Wissenslücken dann bereitwillig zu schließen und auf Augenhöhe Sachverhalte zu erklären. Wenn man etwas nicht weiß also direkt sagen, Herr Hamel freut sich, wenn er einem etwas beibringen kann. Das OP-Programm umfasst u.a. Hernien (TAPP, TEPP; aber auch offen), Cholezystektomien, Kolonresektionen, Schilddrüsen-OPs... also die volle Bandbreite der Viszeralchirurgie!
Wenn im OP keine helfende Hand gebraucht wird, darf man immer zuschauen und bekommt viel erklärt. Man kann danach auf der Station bei der Visite/ Betreuung der (z.T. dann auch "eigenen") PatientInnen helfen, Briefe schreiben und die Versorgung/ Entlassung managen. Auch Rotationen in die Notaufnahme, Anästhesie uvm. sind problemlos möglich. In der ZNA arbeitet man sehr selbstständig - z.T. schauen zuständige OA/OÄ am Ende über den Brief, begutachten einmal final PatientIn und stimmen dann Therapievorschlag zu oder regen Verbesserungen an. Alles sehr konstruktiv.
Am Nachmittag findet Mo-Do JEDEN TAG Teaching statt (Chirurgie, Innere, Gyn/ Päd und Radio), meistens nahtlos nach dem Mittagessen. Nach dem Teaching darf man in der Regel nach Hause gehen. Das ist sehr bereichernd, weil man neben der Praxiserfahrung im theoretischen Denken drinbleibt und auch Fälle aus anderen Fachgebieten behandelt. Wenn wenig los war und die Sonne schien, durfte man auch mal um die Mittagszeit gehen ;-)
Sehr angenehm ist auch, dass man für Viggos und BEs fast nicht angerufen wird, da eine MFA dafür zuständig ist - nur bei frustranen Versuchen ihrerseits wird man hinzugerufen.
Mittwochs gibt es ein gemeinsames Frühstück mit allen ärztlichen Mitarbeitenden der Viszeralchirurgie. Da wird dann in der Kaffeeküche für eine halbe Stunde gemütlich beisammen gesessen und bei Kaffee/Tee und Schokocroissants entspannt gequatscht.
Alles in allem kann ich das PJ-Tertial in Lörrach ausdrücklich weiterempfehlen. Es bietet eine gute Mischung aus praktischer Ausbildung, theoretisch-praktischem Teaching und einer respektvollen Behandlung auf Augenhöhe (selbst durch die ltd. OÄ und den CA).