Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, Station, Notaufnahme, OP
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Insgesamt war mein chirurgisches Terital in Weilheim okay. Es war mein letztes Tertial und ich konnte am Ende 3 Wochen früher mein PJ beenden.
Man rotiert durch alle Bereiche. Die PJ Koodinatorin versucht dabei, einem möglichst lange in der Notaufnahme einzuteilen, was wirklich am besten für mich war. Ich habe eigentlich nur dort so wirklich das gemacht, was man im PJ machen sollte, also Patienten alleine aufgenommen, mit Anamnese, Untersuchung begonnen, zum Teil nach Rücksprache komplett betreut oder dann zusammen mit den Assistenzen bei schwierigeren/komplexeren Fällen. Außerdem sind die meisten Ärzte sehr lieb dort und es herrscht (mit Ausnahme der GCH) ein gutes Klima. Gerade in der Viszeralchirurgie wird man oft im OP gebraucht bzw. freut sich Dr. Kann sehr über Hilfe. Er ist sowieso einer der besten Ärzte, die ich bisher kennen gelernt habe. Er macht so gute Stimmung und bringt das gesamte Team immer zum Lachen. Dabei ist er aber auch fachlich und menschlich einfach toll. Man ist bei ihm oft 1. Assistenz, was wirklich cool ist. In den anderen Fachbereichen ist man eher 2. Assistenz und wird zum Teil auch nur dafür in den OP gerufen (um Haken zu halten). Ich durfte an einem ACLS Kurs mitmachen, der war auch super. Eine Oberärztin der Viszeralchirurgie hat auch einmal einen Nahtkurs mit uns gemacht. Großer Vorteil ist natürlich auch das Gehalt (+ ggf. Kostenerstattung). Man bekommt zwar Marken im Wert von ich glaube 6 Euro/Tag. Diese können aber nur am Kiosk für das Tagesgericht (meist Fleisch) oder Brezen/Semmeln etc. genutzt werden. Keine Getränke, Kaffee oder ähnliches. Für mich gab es leider sehr wenig vegetarische/vegane bzw. einfach gesunde Nahrungsmittel, was ich, gerade für ein Krankenhaus sehr schade fand. Wenn wenig los war, konnte man regelmäßig auch schon vor der Nachmittagsbesprechung (15.30-ca. 15.45) gehen. Beginn ist immer zur Morgenbesprechung um 7.30. Dort werden täglich alle Röntgenbilder im Schnelldurchlauf durchgegangen. Manchmal halten Assistenzärzte der UCH kleine Vorträge. Einen festen Unterricht gibt es aber leider nicht. Ein ganz großer Minuspunkt: Uns PJlern wurden sämtliche Zugänge gestrichen, d.h. wir konnten keine Laborwerte einsehen, keine Untersuchungen anmelden, uns nichts ins Programm überhaupt anmelden. Dadurch war das Lernen im Rahmen des PJs deutlich eingeschränkt. Die Assistenten haben sich zwar dafür eingesetzt, dass wir wieder Zugänge erhalten, was aber bis Ende meines Tertials nicht passiert ist. Es gab auch nur 1 Telefon für PJler. Da wir aber meistens 3-4 bei den Chirurgen waren, hatte der mit dem Telefon das Glück/Pech, für Blutabnahmen oder OP angerufen zu werden. Zu den Blutabnahmen: Eigentlich ist der Plan, dass jeder für seine Station abnimmt, nachdem aber zum Teil PJler im OP gebraucht wurden oder freie Tage hatten, kann man dann schon auch angerufen werden und dann für die restlichen Stationen abnehmen. Alles kein Drama, aber manchmal einfach nervig.
Alles in allem würde ich sagen, wenn man wie ich, nicht in die Chirurgie möchte, ist Weilheim an sich eine gute Option. Man bekommt Gehalt, die Menschen dort sind alle super lieb und wenn man Einsatz zeigt, darf man auch was machen (vor allem in der Notaufnahme - dort hatte ich mit Abstand die beste Zeit!). Von den klinischen Bildern kommt es bestimmt darauf an, was so reinkommt. Ich war aber erstaunt, wie viel "auf dem Land" passiert. Habe zB Schockraum mit Rea, V.a. nekrotisierende Fasziitis, Amputation miterlebt.