Allgemeinchirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, Diagnostik, Notaufnahme, OP
Heimatuni
Essen
Kommentar
Ich habe im EVK Wesel mein chirurgisches Tertial absolviert. Zeitgleich waren 2 weitere PJs mit mir in der Chirurgie, sodass es zeitweise zu Überschneidungen in der Roation gab, war aber kein Problem. Zu Beginn des Tertials hat ein Rotationsgespräch mit dem PJ Beauftragten stattgefunden. Hierbei konnte man auch Wünsche äußern und Schwerpunkte setzen.
So bestand meine Rotation zum Beispiel aus 4 Wochen ACH, 8 Wochen UCH, 4 Wochen ZNA. Insgesamt ist man da recht flexibel. Man muss nur alles, bis auf die Zeit in der ZNA mit mindestens 4 Wochen abdecken, so wie ich das in Erinnerung habe.
Zu allererst: Es gibt einen Blutentnahmedienst, der täglich für das ganze Haus Blutentnahmen macht. Man kann aber dennoch reichlich Blutentnahmen machen, wenn man den Blutentnahmedienst entlasten MÖCHTE. Ansonsten kommt es natürlich mal vor das man gefragt wird, ob man eine Braunüle legen kann. Aber gezwungen wurde ich zu wirklich nichts. Ich wurde von den ärztlichen Kollegen, auch Ober- und Chefärzten, als Kollege behandelt und weniger als Student. Dennoch ist man natürlich noch unter Welpenschutz und kann jederzeit um Hilfe bitten. Das Pflegepersonal ist auch ausgesprochen freundlich und hat mich wie einen ärztlichen Kollegen behandelt. Auf den Stationen bekommt man Kaffee und Wasser. Man hat seinen eigenen Zugang für das Betriebssystem, ein eigenes Diensttelefon und teilweise auch ein eigenes iPad (habe ich bis zum letzten Tage nicht erhalten, hat mir aber auch nicht gefehlt, weil es genug Computer gibt) um Aufträge zu erstellen oder Befunde zu sichten.
Zudem ist das Gehalt sehr gut (Höchstsatz) und es gibt einen kostenlosen Parkplatz direkt vor dem Haupteingang. Wenn man nicht pendeln möchte, wird einem auch eine PJ Wohnung direkt neben dem Krankenhaus im Kiek in den Busch organisiert. Das wird dann mit dem Gehalt verrechnet, war für mich jedoch nicht relevant. Dienste kann man mitmachen, ist aber keine Pflicht. Die Stationen sind teilweise in die Jahre gekommen, werden aber zurzeit auch Stück für Stück renoviert.
Der OP ist modern und es gibt sogar Tageslicht. Zwischen zwei Operationen kann man im Aufenthaltsraum des OPs ein Brötchen essen und Kaffee trinken.
Es gibt reichlich Physician Assistants, die einem sehr viel helfen, wenn man Hilfe benötigt. Die PAs oder auch der Schreibdienst schreiben in der Regel auch Arztbriefe. Ich selbst habe dennoch möglichst viele Briefe geschrieben, um es zu üben. Die OP Pflege ist im Hause ausgesprochen freundlich und hat mich auch eher als ärztlichen Kollegen behandelt, kenne ich von anderen Häusern so nicht.
Auch die Anästhesie ist sehr nett zu mir gewesen. Ingesamt überzeugt der OP durch seine familiäre und harmonische Atmosphäre.
Allgemeinchirurgie:
Ein typischer Tag in der ACH startet um 07:30. Visite , OP, Stationsarbeit und/oder Sprechstunde. Manchmal war ich auch den ganzen Tag nur im OP, was mir auch gefallen hat.
Das OP Spektrum ist hier vielfältig. Vom Port, zur Schilddrüse oder Gallenblase bis hin zur Kolektomie ist nahezu alles vertreten. Auch größere Lebereingriffe kommen vor. Wer Transplantationen oder Hipec OPs sucht, ist natürlich an einer Uniklinik besser aufgehoben.
Für meine Ansprüche war ich jedoch sehr zufrieden mit der breiten Basisausbildung. Die Oberärzte und auch der Chefarzt der ACH haben sich im OP viel Mühe gegeben einem möglichst viel zu erklären. Und man konnte natürlich auch mitoperieren und Nähen.
Es bestand auch die Möglichkeit, auf freiwilliger Basis, das NEF am Nachmittag mit zu besetzen.
Man kann auch in diverse Sprechstunden mitgehen, wenn man möchte. Es wird viel angeboten, man wird zu nichts gezwungen. Man kann eigene Patienten betreuen.
Orthopädie und Unfallchirurgie:
Ein typischer Tag in der UCH startet um 07:15. Frühbesprechung, Visite, OP, Sprechstunden und/oder Stationsarbeit und einer Nachmittagsbesprechung um 15:15 c.t.. Manchmal auch nur OP, was mir auch sehr gut gefallen hat. Die Operationen sind hier schwerpunktmäßig auf Endoprothetik. Hüftersatz und Knieersatz. Der Chef operiert zudem Wirbelsäulen als Spezialgebiet. Man ist dabei auch gelegentlich als 1. Assistent tätig. In der Endoprothetik meist als 2. Assistent, gab aber auch Operationen bei denen ich als 1. Assistent eingeteilt war und ein PA dann als 2. Assistent operiert hat. Ansonsten konnte man natürlich nähen, tackern und knoten, wenn man möchte.
Auch in dieser Abteilung hat man viel erklärt bekommen. Die Oberärzte und auch der Chefarzt haben mich sehr gut und als vollwertigen Kollegen behandelt. Neben der orthopädischen Chirurgie gibt es natürlich auch eine große Breite an unfallchirurgischen Operationen. Erwähnenswert: Es gibt auch einen sehr netten Handchirurgen, wenn man daran Interesse hat. Er hat mir sehr viel erklärt und ich konnte viel als 1. Assistent mitoperieren.
Zusammenfassend war es im evangelischen Krankenhaus Wesel eine sehr gute Zeit. Ich habe viele tolle Menschen kennengelernt und fachlich einiges lernen können.
Ich habe viele Möglichkeiten bekommen und konnte selbst entscheiden wie viele ich davon annehmen möchte.
Ich würde mein chirurgisches Tertial definitiv noch einmal dort machen, wenn ich es noch einmal entscheiden müsste.
Bewerbung
Es ist ein Lehrkrankenhaus meiner Heimatuniversität