Man hat sich in Schwetzingen daran gewöhnt, dass PJler im Haus sind. Davon auch nicht wenige, was schön ist um Kontakte untereinander zu knüpfen.
Die Stimmung in der UCH ist jedoch eher unterdurchschnittlich. Seitdem der neue Chef da ist meckern alle hinter seinem Rücken über ihn und beschweren sich, was für ein unangenehmes Klima sorgt.
Als PJler ist man der Arztsekretär.
Blutentnahme, Nadeln legen, Arztbriefe schreiben, Reha-Anträge stellen, Physiotherapie anmelden...all das ist Aufgabe des PJ und wird nicht erledigt wenn man mal frei hat. Die Assistenzärzte machen sicher keinen Finger krumm. Als mal keine PJler da waren werden lieber PJler anderer Fachabteilungen angerufen sie sollen das machen anstatt selbst Hand anzulegen. Teilweise sitzen die Ärzte selbst an einem Arztbrief und beauftragen dann den PJler die Medikamente in den Brief einzutragen weil "das ist PJ-Aufgabe. Ist ne scheiß Aufgabe, aber das muss man im PJ eben machen"(Zitat Assistenzarzt)
Im OP hat man den Mund und die Haken zu halten. Gelehrt wird hier nichts, es wird verwiesen dass man Dinge nachlesen könne oder man wird die Anatomie abgeprüft und dabei gerne mal vor dem restlichen OP-Personal etwas vorgeführt. Tätigkeiten im OP darf man nicht ausführen, man darf froh sein dass man am Tisch stehen darf. Mitarbeit ist strengenstens untersagt, nur Haken halten.
Einzige Ausnahme: die Assistenzärzte haben keine Lust auf OP und schicken stattdessen 2 PJler in den Saal. Was auch für sich spricht dass die Assistenten lieber heim gehen als das Operieren zu lernen.
Per se ist der PJler eine nachwachsende Ressource und wird eben für alles genutzt worauf die Ärzte keine Lust haben. Den Namen können sich die meisten nicht merken; man hat nicht das Gefühl als Person wahrgenommen zu werden.
Einzige Ausnahme: der Chef. Er bemüht sich stets um Ausbildung (wollte regelmäßigen Unterricht etablieren, scheiterte aber an seinen Ober- und Assistenzärzten), die PJler zu kennen und ist auch im OP freundlich und lockerer drauf. Schickt er die PJler mal früher heim kommt vom Assistenzarzt "Ich würde das gerne verhindern, aber der Chef hat es ja angeordnet" (Zitat) oder "ja also zwei müssen schon da bleiben, einer in der Ambulanz und einer auf station, falls da was anfällt"(Zitat). Mit diesem Argument wird auch gerne verhindert dass man mit seinen PJ-Kollegen gemeinsam essen geht, oder man wird dann beim Essen angerufen und bekommt eine Aufgabe oder den Hinweis, dass man aber nur 30 Minuten Pause hat. Das steht jedoch nirgendwo geschrieben.
Zusätzlich wird gerne auch Druck auf PJler ausgeübt wenn ein Dienst unbesetzt st. Es habe immer ein PJ da zu sein im Dienst, damit die OPs weiterlaufen können und der Rufdienst nicht angerufen werden muss. Wenn ein Arzt der UCH Rufdienst hat wird auch gerne gesagt dass man eigentlich bleiben müsse weil man im PJ ist und er lieber heim will als zu bleiben weil er Rufdienst hat.
Die Ambulanzarbeit macht Spaß, man kann dort viel machen, bekommt jedoch wenig erklärt.
Kurzum: ein Tertial in der UCH Schwetzingen ist nicht zu empfehlen!