Orthopädie/Unfallchirurgie:
Kurz Zusammengefasst: du bist als Pjler Blutabnahmedienst, Viggo-Leger und Hakenhalter. Lehre hast du kaum bekommen, eher wurdest du über Spezialsachen (woraus das Knochenzement besteht) ausgefragt. Mit ein/zwei Personen habe ich mich gut verstanden, trotzdem wurdest du nicht als angehender Arzt/Ärztin angesehen und musstest deine PJ-Aufgaben erledigen. Wiederworte wurden grundsätzlich nicht toleriert.
Tagesablauf: Blutabnehmen + Viggos legen (in der Zeit Visite verpasst), Hakenhalter oder Briefe schreiben.
Allgemeinchirurgie:
Der Chefarzt der Allgemeinchirurgie ist super lieb und möchte einem sowohl im OP, als auch auf Station während der Visite viel beibringen. Er sieht dich nicht als PJler, sondern angehender Arzt/Ärztin an und zukünftiger Kollege/in. Wenn er dort ist und man die Möglichkeit hat mit ihm mitzulaufen würde ich das auf jeden Fall machen! Von den anderen Kollegen im Team konnte ich leider nicht so viel lernen, obwohl es da eine Ausnahme gab. Mit diesem Kollegen war ich täglich unterwegs. Er hat mir viel erklärt, mich auf die mündliche Prüfung mit Fragen vorbereitet und bei ihm durfte ich auch praktische Sachen durchführen. Im OP war ich dann ohne den Chefarzt doch leider nur Hakenhalter und durfte mal die Haut zutackern oder nähen.
Tagesablauf: Blutabnehmen + Viggos legen, auf Visite gehen, ein Programm bearbeiten um Hernien-OPs zu dokumentieren, im OP helfen, Arztbriefe schreiben.
Wirbelsäulenchirurgie:
Sowohl die Chefärzte, als auch die anderen Kollegen waren sehr nett und bemüht dir was beizubringen. Jeden Tag wurde geschaut wo man eingeteilt werden kann, damit man während der Rotation alles einmal gesehen hat. Im OP durfte man leider nicht oft mit an den Tisch, weil meistens mikrochirurgisch operiert wurde.
Tagesablauf: Blutabnehmen + Viggos legen, je nach Einteilung: Station + Visite, OP, Sprechstunde, Notaufnahme, Injektionsraum.
Pro:
- Gehalt 670 Euro
- Mittagessen jeden Tag möglich, wenn man sich dafür eingesetzt hat, dass man essen geht.
- offizielle Arbeitszeit in der Woche ca. 30 Stunden (8-14 Uhr). Man muss selber schauen, dass man pünktlich nach Hause kam, sonst musste man auch gerne mal länger bleiben (max. 16 Uhr) und dies wurde zum Teil auch vorausgesetzt täglich unbezahlte Überstunden zu machen.
- Dienste möglich. Für einen Dienst unter der Woche hat man zwei Tage frei bekommen. Für einen Dienst am Samstag hat man drei Tage frei bekommen.
Kontra:
- Umgang und Ansehen von PJlern, sowohl von ärztlicher und pflegerischer Seite war mit ein paar Ausnahmen nicht in Ordnung.
- In meinem ganzen Tertial fanden nur 3 Seminare statt und dann aber auch gerne nach der Arbeitszeit. = schlechte Lehre (viel Theorie, nichts praktisches)!
- Blutabnahmedienst + Hakenhalter
- wie oben beschrieben wurden unbezahlte Überstunden als normal angesehen und man musste sich täglich bemühen pünktlich nach Hause zu kommen.
Insgesamt bin ich enttäuscht von meinem Tertial. Ich hätte gerne viel mehr praktisch gemacht insbesondere auch mal Patienten alleine betreut.