Das Anästhesie-Tertial im KH Agatharied kann ich euch zu 100% weiterempfehlen!
Mit dem ersten Tag wurde ich im gesamten Team, wie auch in der übrigen Klinik, als PJler herzlich und mit viel Respekt/Anerkennung aufgenommen. Eine strikte Hierarchie war nie zu spüren. Gleich am ersten Tag wurde mir der Spind-Schlüssel und ein Telefon zugeteilt, sodass es sofort in den OP gehen konnte. Von Vorteil war es, dass ich hier keine/n fest zugeteilte/n Ärztin/Arzt hatte, denn so konnte ich das Beste von allen lernen; Das ganze Team war sehr motiviert, mich (wie auch alle anderen Studenten) im Arbeitsablauf mit einzubeziehen und mir etwas beizubringen. So durfte ich bei der Einleitung (z.B. Ansagen der Narkose-Medikamente, Masken-/Zwischen-Beatmung, Anlage einer LaMa, klassische/video-assistierte Intubation mit Tubus, Kanülen/Arterien legen etc.), im OP-Saal (Einstellung des Narkosegeräts, Monitorüberwachung, Reaktion auf Kreislaufveränderungen, Führen des Narkoseprotokolls etc.) sowie beim Ausleiten (Extubation, Ausschleusen etc.) sehr viel übernehmen bzw. unterstützend tätig sein (natürlich immer unter Anleitung, Teaching und Supervision). Falls mal etwas nicht gleich auf Anhieb funktioniert hat, war das absolut kein Problem, sondern es wurde noch mal die Technik/Theorie besprochen und die Situation auch mit Humor genommen. Insgesamt entwickelte sich die Lernkurve dadurch sehr schnell und die Arbeit machte immens Spaß. Meistens wurden pro Tag ca. 3-4 Patienten je Saal operiert, aber es gab auch mindestens 1-2 Säle, in denen täglich große Operationen erfolgten (mit den entsprechend aufwändigen und besonders interessanten Tätigkeiten). Es gab also ein breites OP Spektrum mit abwechslungsreicher Anästhesie!
Nach 6 Wochen ging es für einen Monat auf die Intensivstation. Hier konnte ich ebenfalls sehr viel fachliches Wissen mitnehmen. Wie im OP, ist auch das Team auf der ITS hervorragend (ärztlich und pflegerisch)! Wir PJler konnten morgens die Patienten untersuchen und später die Ergebnisse in der OÄ-Visite vorstellen. In dieser wurden alle Organsysteme mit ihrer Funktionen bezüglich des einzelnen Patienten besprochen. Röntgen-/CT-/MRT-Bilder und Laborchemie wurden detailliert behandelt. Darüberhinaus durfte ich unter ausführlicher und sehr guter Anleitung einige ZVKs/Arterien sowie vereinzelt auch Drainagen legen. Die Intensivzeit ging leider viel zu schnell vorbei.
In die Palliativmedizin durfte ich für 2 Wochen reinschauen. Ich empfehle euch sehr, das auch zu tun. Hier lernt man einen anderen Blick auf die Medizin kennen. Im Gegensatz zur Maximaltherapie, ist in diesem Feld die ganzheitliche und interdisziplinäre Perspektive von entscheidender Wichtigkeit für die Behandlung der Patienten. Dadurch herrscht eine besonders warmherzige Atmosphäre auf der Station.
In den letzten 2 Wochen konnte ich dann nochmal in den OP, das war ein perfekter Abschluss.
Generell besteht auch die Möglichkeit für ein bis zwei Wochen in der ZNA zu arbeiten. Ich hatte leider das Pech, dass ein großer Teil des Tertials in den Semesterferien lag. Dadurch waren neben den PJlern der Chirurgie und inneren Medizin natürlich auch viele Famulanten dort eingesetzt, wodurch für mich die Kapazitäten ausgeschöpft waren. Daher empfehle ich, sich frühzeitig um die Rotation zu kümmern. Zum Glück wurde mir ermöglicht, wenigstens an einem Wochenende (inkl. entsprechend freier Ausgleichstage) dort zu hospitieren.
Zusätzlich hat Aga ein großes Zusatzangebot für uns Studis: mindestens 4x pro Woche eine interaktive Fortbildung, die meistens an alle Studis im ganzen Krankenhaus gerichtet ist, interne Anästhesie-Termine und die Möglichkeit, jeweils einem Tag in der Radiologie und der Labormedizin zu hospitieren.
Fehlen nur noch Mensa und Freizeitgestaltung: Wie schon oft erwähnt ist das Essen unschlagbar, überzeugt euch selbst! Ihr werdet es lieben. Was besonders nett ist: Am Tisch kommt man eigentlich immer mit jemandem ins Gespräch.
Freizeittechnisch ist die Region natürlich auch ein Highlight. Zum Feierabend und am Wochenende kann man beispielsweise wandern, Fahrrad fahren oder in einem der vielen Seen schwimmen und die Landschaft genießen. Weil auch unter uns Studis eine super Stimmung herrschte, haben wir oft etwas gemeinsam unternommen.
Was ich besonders hervorheben möchte: Falls sich das Anäshtesie-Team nach der Arbeit zum Wandern, Radfahren oder Picknick am See getroffen hat, sind wir Anästhesie-Studis dazu immer herzlich eingeladen gewesen. Für die Tertial-Zeit waren wir somit vollständig im Team integriert, ein tolles Gefühl.
Das Anästhesie-Tertial in Agatharied war in allen Punkten perfekt. Ein besonderer Dank nochmal an die beiden PJ-Koordinatoren: Sie hatten immer ein Ohr frei und haben wie auch alle anderen des Teams das PJ zu dem gemacht, was es war: Überaus empfehlenswert.
Bewerbung
Die Bewerbung lief vollkommen unkompliziert über das PJ-Portal.
Falls Interesse an einer Wohnung besteht, sollte man sich auf Grund der begrenzten Verfügbarkeit am besten frühzeitig mit dem Büro in Verbindung setzen (insbes. Männer).