Med 1 (Gastro, Pneumo, Onko, Diabetes) und Med 3 (Geri)
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Allgemeines:
Für die Zeit am KBR kann man mit vorzeitiger Anmeldung (wird im Vorfeld per Mail erfragt) eine Unterkunft im Wohnheim erhalten. Das Wohnheim liegt 5 Fußminuten vom Klinikum entfernt und die Wohnungen sind zufriedenstellend ausgestattet. Handtücher und Bettwäsche werden von der Klinik gestellt und gewaschen. Einmal in der Woche (in der Regel mittwochs) kommt eine Reinigungskraft und nimmt die Dreckwäsche mit und hinterlegt frische Wäsche im Schrank. Die Schlüssel erhält man am Anreisetag an der Pforte im Klinikum.
Montags (chirurgisch) und Donnerstags (internistisch) findet PJ-Unterricht statt. Es gibt im Intranet einen Plan über die Veranstaltungen. Man muss sich allerdings selbst dahinter klemmen und die betreffende Abteilung teilweise auch telefonisch kontaktieren, um zu erfragen, ob und wo der Unterricht stattfindet. Bei uns hat der Unterricht dann so auch größtenteils planmäßig stattgefunden.
Gerade im Sommer kann man gut Zeit im Park oder am Deich verbringen. Einen richtigen Badestrand gibt es in Wremen oder Cuxhaven, beides lohnt sich. In den Sommermonaten gibt es jeden Donnerstag ein Konzert am Fischereihafen, dabei treten wechselnde Coverbands auf. Bei uns haben die meisten PJ-Studierenden auch im Wohnheim gewohnt, weshalb man sich auch gut spontan mal treffen konnte oder am Wochenende einen Ausflug machen konnte.
Med 1:
Meine erste Tertialhälfte habe ich in der Med 1 verbracht. Größtenteils war ich auf Station 10B, 2 Wochen habe ich in der ZNA mitgearbeitet. Inhaltlich war das durchaus abwechslungsreich, weil die Abteilung so viele internistische Fachrichtungen abdeckt. Es hat allerdings deutlich an der Betreuung gemangelt. Ich habe relativ schnell auch ein eigenes Dreibettzimmer zugeteilt bekommen, was ich an sich auch gut fand. Jedoch habe ich dieses Zimmer wirklich gefühlt alleine betreut. Die Assistenten haben sich komplett ausgeklinkt und sich auf ihre Bereiche konzentriert, sodass meine Ansprechpartner*innen dann die Oberärzte*innen waren. Das war schwierig, weil diese nicht dauerhaft auf der Station waren und ich dann immer meine Fragen über Stunden gesammelt habe und nicht weiter kam. Dazu kam, dass mein Zimmer eigentlich durchgängig onkologisch belegt war. Es handelte sich also um sehr komplexe Erkrankungen mit komplexen Therapien und unfassbar viel Diagnostik. Die Arztbriefe habe ich auch komplett selbst geschrieben und war da gelinde gesagt überfordert. Ich habe mich insgesamt wenig unterstützt gefühlt und war auch mehrfach bis halb sechs da, um an den Briefen zu arbeiten, meine Fragen zu stellen, mit der Pflege zu sprechen etc., weil ich wirklich das Gefühl hatte, dass sich da sonst niemand drum kümmert, ich habe mich komplett verantwortlich gefühlt und das war mir echt zu viel für den Start ins PJ. Am Ende ist ein Patient, den ich über 5 Wochen betreut habe, verstorben und das ist mir auch sehr nahe gegangen. Ich hätte mir da auch mehr emotionale Unterstützung gewünscht bei so schwer kranken, palliativen Patient*innen.
Die Zeit in der Notaufnahme war gut, ich konnte auch viel selbst machen und hier wurde aber auch mit mir besprochen, was zu tun ist und ich habe mich nicht so alleine gelassen gefühlt. Ich konnte auch immer mal bei anderen Fachrichtungen mitlaufen, war also auch mal im unfallchirurgischen Schockraum oder bei neurologischen Patient*innen dabei. Das kann ich also sehr empfehlen.
Med 3:
Die Geriatrie finde ich inhaltlich tatsächlich nicht so spannend, aber meine Zeit dort war bedeutend besser! Das Team ist recht klein, die Atmosphäre ist sehr angenehm und man wird auch persönlich eingebunden. Die Betreuung auf 5B war super, die Assistenzärztin war sehr kompetent und hat super viel erklärt. Ich durfte viel selbst machen, habe jeden Tag Patient*innen aufgenommen und hatte auch eigene Zimmer, die ich betreut habe. Hier war das aber ganz anders als in der Med 1, die Assistentin war da komplett eingebunden, hatte die Patient*innen und ihre Erkrankungen mit Diagnostik und Therapie auf dem Schirm und war da auch hinterher. Ich habe keinen Druck verspürt und konnte sie immer fragen und mich darauf verlassen, dass der Laden auch ohne mich läuft, um es jetzt mal etwas provokativ auszudrücken. Als die Ärztin dann mal eine Woche krank war, war ich alleine auf der Station, aber ich habe mich trotzdem besser aufgehoben gefühlt als in der Med 1. Es kam dann jemand zu Visite, man hat mir mit den Aufnahmen und den Briefen geholfen und ich konnte bei Fragen jederzeit alle anrufen, auch den Chef persönlich. Der hat mir auch deutlich gesagt, wie sehr er meine Arbeit schätzt.
Meine Bewertung ist also eine Mischung aus zwei völlig unterschiedlichen Bereichen. Die Geriatrie hat mir super gefallen und ist sehr empfehlenswert. Die Med 1 fand ich unstrukturiert und für mich persönlich überfordernd.
Insgesamt kann ich ein internistisches Tertial in Bremerhaven schon empfehlen, gerade im Sommer. Nach Möglichkeit sollte man die Geriatrie ansteuern. Die Notaufnahme ist auch empfehlenswert.