Insgesamt war ich sehr zufrieden mit meinem Gynäkologie-Tertial.
Der Tag startet jeden Morgen um 7:30 mit der Frühbesprechung. Dabei übergibt der diensthabende Arzt von der Nacht, Patienten werden besprochen und der Tag mit den Operationen und die jeweilige Einteilung werden geplant. Somit wusste ich direkt jeden Morgen, bei welchen Operationen ich eingeteilt war oder mit welchen Assistenzarzt ich im Kreißsaal oder Station mitgehen konnte. Das fand ich im Gegensatz zum Chirurgie Tertial sehr angenehm, da man immer die tägliche Funktion von den Ärzten und seine eigene kannte und auch planen konnte, wann man in Op gebraucht wurde (man wurde aber sowieso pünktlich angerufen). Aufgrund von Personalmangel war ich sehr viel im Op eingeteilt. Zu Beginn hat mir das nicht sehr gefallen, da ich eigentlich auch viel Einblick in den Kreißsaal gewinnen wollte. Allerdings habe ich es dann doch wirklich zu schätzen gelernt. Außer wenn 3 Personen für einen Eingriff (TLH etc.) gebraucht wurden, war ich immer 1. Assistenz und wurde immer sehr miteinbezogen. Durch die Routine über die 4 Monate, durfte ich über die Zeit immer mehr im Op machen.
Zwar war ich bestimmt ca. 80% nur im Op während meines Tertials, aber ich konnte an gut besetzten Tagen immer mit in den Kreissaal.
Zu meinen täglichen Aufgaben gehörte: Visiten mitgehen, Blut abnehmen, Viggos legen, Drainagen ziehen, im Op assistieren, Briefe schreiben, Patienten entlassen, Op-Aufklärungen, Bluttranfusionen mitanhängen, in der Chemoambulanz mitgehen, mit in die Sprechstunden gehen, Abschlussuntersuchungen, Ultraschall und gynäkologische Untersuchungen durchführen, Notfälle mitbetreuen, Punktionen durchführen. Im Kreissaal durfte ich bei Geburten und Einleitungen dabei sein, Fetometrien durchführen, auf Entbindungsstation Visite und Entlassungen durchführen.
Zusätzlich hatte ich die Möglichkeit Dienste mitzumachen, was für mich den großen Vorteil hatte, viele Geburten zu sehen und auch diverse Notfälle.
Der Tag endet immer um 15:45 mit einer Besprechung, häufig durfte ich früher gehen.
Besonders Spaß hat mir gemacht, dass ich gegen Ende sehr selbstständig arbeiten konnte und viel machen durfte, aber nie etwas machen musste. Ich fühlte mich immer sehr gut betreut und aufgenommen ins Team. Ich wurde immer sehr gut angeleitet und jeder hat sich die Zeit genommen mir etwas zu zeigen und zu erklären, egal wie stressig es gerade war.
Insgesamt war es zwar schade, dass ich eher weniger Einblick in den Kreißsaal bekommen habe, aber hier haben sich die Dienste sehr gelohnt.
Mir hat das Tertial unglaublich Spaß gemacht und ich habe viel gelernt und würde es jederzeit weiter empfehlen.
Allgemeines:
Die Organisation und die Betreuung während des PJs durch das Studentensekretariat war gut. An jedem Standort gibt es einen PJ-Raum mit eigenem Spind. Kleidung wird gestellt und Essen gibt es vergünstigt. Jede Woche finden teilweise mehrere Seminare und Lehrvisiten statt. Insbesondere das wöchentliche EKG-Seminar ist sehr zu empfehlen. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit PJ-Dienste nachmittags und am Wochenende zu machen (Blut abnehmen, in der ZNA aushelfen).