PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Krankenhaus Reinbek St. Adolf- Stift (11/2023 bis 3/2024)

Station(en)
Chirurgie
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Hamburg
Kommentar
Das Chirurgie-Tertial war mein erstes und eigentlich hatte ich keine großen Erwartungen an das Tertial, da Chirurgie nicht gerade mein Lieblingsfach in der Uni war. Das Krankenhaus Reinbek habe ich mir deshalb ausgesucht, weil ich in der Nähe wohne und viel gutes zum PJ gehört hatte. Jetzt am Tertialende kann ich das auch bestätigen. Trotz meinem geringen Interesse an der Chirurgie hatte ich spannendes und sehr angenehmes 1. Tertial.

ZUM KRANKENHAUS:
- kleines Haus in Reinbek an der östlichen Grenze zu Hamburg (nahe dem Bezirk Bergedorf), mit der S-Bahn ist man in 25min am Hauptbahnhof
- man ist in Reinbek schnell in der freien Natur (Reinbeker Wald, Bergedorfer Gehölz)
- Anfahrt mit Auto: schwierige Parkplatzsituation insbesondere bei Ankunft nach 6:40-6:50 Uhr, es gibt 2 Parkplätze, die ohne zeitliche Begrenzung und ohne Bezahlung sind und deshalb von den Mitarbeitenden genutzt werden
- Anfahrt mit S-Bahn: S2 aus Richtung Hamburg fährt ab 6 Uhr alle 10min bis S-Bahnhof Reinbek, ab hier laufen die meisten 15min oder nehmen den Bus

ORGANISATORISCHES:
- seit Beginn 2024: 400€ monatlich
- Kantine hat Ende 2023 geschlossen, seit Februar 2024 gibt es eine Übergangslösung mittels einem Foodtruck vor dem Haupteingang, jedoch ist es hier relativ teuer (6,30€ pro Portion Pasta, 3,90€ ein belegtes Brötchen)
- die meisten PJler haben sich selbst was mitgebracht
- Essen kann in der Ärztelounge oder ZNA in einer Mikrowelle warm gemacht werden
- wenn man im OP feststeht, gibt es Brötchen zum selbst belegen zur Mittagszeit
- Kleidung, Spind und Telefon (der Empfang und das WLAN sind echt schlecht) werden gestellt

ABLAUF:
- morgens 7 Uhr Treffen auf Station zur Visite, in der ZNA um 9 Uhr
- gegen 7:30/7:45 Uhr Frühbesprechung ggf. Fortbildung
- gegen 8 Uhr Beginn der OPs
- gegen Mittag von Montag bis Donnerstag meist Beginn des Unterrichts
- Feierabend gegen 15-16 Uhr, auf Nachfrage auch früher möglich (z.B. bei wichtigen Terminen)
- Studientag nur 1x/Monat (offizieller Studientag der Uni Hamburg mit Anwesenheitspflicht)

ROTATION:
- man durchläuft 3 Abteilungen: Orthopädie/Unfallchirurgie (3 Wochen), Gefäßchirurgie (3 Wochen) und Allgmeinchirurgie (9 Wochen)
- in der Allgemeinchirurgie ist man 3 Wochen in der ZNA und jeweils 2 Wochen einem Team zugeteilt (Team grün - Upper GI, Team blau - Gallen/Hernien, Team gold - kollrektal)
- in der letzten Wochen durften wir uns nochmal frei auswählen, wo wir hingehen wollten
- man kann in allen Abteilungen mit in den OP oder die Sprechstunden gehen
- man ist nicht fest in den OP-Plan mit eingeplant, sodass man nicht jeden Tag im OP stehen muss, falls man nicht will, manchmal kommt es aber vor, dass man gebeten wird mit an den Tisch zu kommen
- in ZNA kann man relativ viel selbstständig machen: Anamnese, Körperliche Untersuchung , Sonographie, Blutentnahmen, Wundversorgung und -nähte, Abszessentdeckelung, uvm.
- auf Station: Visite ggf. Dokumentation dieser, Nachbesprechung der Visite mit den Oberärzten/Therapie-Planung, Braunülen legen, Blutentnahmen (meist ist eine Needle Nurse da, die die meisten Blutentnahmen macht, sodass es nicht so häufig ist, dass man viele Blutentnahmen machen muss), Labor auswerten, Drainagen beurteilen/ziehen, manchmal Sonographie, selten bis gar nicht Briefe schreiben (meist sind CTAs (chirurgisch technische Assistenten) da, die diese Arbeit übernehmen)
-in den Sprechstunden zsm. mit dem anwesenden Arzt: OP-Indikationsstellung, -Planung und Aufklärung, Sonographie, körperliche Untersuchung, Rektoskopie, Wundkontrolle/-versorgung, uvm.

TEAM:
- insgesamt auf jeder Station ein sehr nettes Team mit engagierten Assistenzärzten und sehr netten Oberärzten
- man konnte jederzeit Fragen stellen, welche je nachdem wie es die Zeit zuließ auch gern ausführlicher beantwortet worden
- bis auf ein paar wenige Ausnahmen (gibts denke ich überall) habe ich mich allen im Team gut aufgehoben gefühlt und das Gefühl gehabt, respektiert zu werden.
- man wird oft gefragt, was man machen/lernen möchte und kann seine Wünsche frei äußern, es wird dann auch versucht dem nachzukommen
- jedoch gab es auch so ein paar Situationen, in denen sich keiner für mich zuständig gefühlt hat und ich mich selbstständig kümmern musste, um etwas zu tun zu haben. Gerade in der Allgemeinchirurgie sind relativ viele CTAs anwesend, die die meisten Aufgaben (Briefe schreiben, dokumentieren, Assistieren, Blutentnahmen, etc.) übernommen haben, weshalb man sich manchmal etwas nutzlos fühlte. Solche Situationen waren aber eher selten, da sich dann doch oft Gelegenheiten ergaben in dem OP, die Sprechstunde oder die ZNA zu gehen

UNTERRICHT:
- Montags bis donnerstags findet Unterricht zwischen 11-16 Uhr statt
- je nach Tag sind 1 bis 3 Unterrichtsstunden geplant
- 2x Chirurgie (Fallbesprechungen, OP-Schritte, wichtige Krankheitsbilder, Notfälle, Therapie, Komplikationen)
- ebenfalls Gynäkologie, Orthopädie/Unfallchirurgie, Innere, Radiologie, Urologie und nicht zu vergessen der echt gute EKG-Unterricht
- freitags alle 4 Wochen PJ-Studientag am UKE (Anwesenheitspflicht)

FAZIT:
Ich kann es nur jedem empfehlen, sein Chirurgie-Tertial an diesem Krankenhaus zu absolvieren. Ich hatte eine sehr schöne und angenehme Zeit dort und habe vieles zur Chirurgie trotz meiner anfänglichen Bedenken bezüglich des Faches gelernt.
Bewerbung
Ich habe mich über das PJ-Portal 5 Monate vor Tertialbeginn beworben. Die Plätze waren relativ schnell vergeben.
Unterricht
Häufiger als 5x / Woche
Inhalte
Patientenvorstellung
Repetitorien
EKG
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Tätigkeiten
Chirurgische Wundversorgung
Blut abnehmen
Punktionen
Patienten untersuchen
Rehas anmelden
Eigene Patienten betreuen
Röntgenbesprechung
Patienten aufnehmen
Mitoperieren
Braunülen legen
Notaufnahme
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.27