Ich kann das PJ in der Chirurgie weiterempfehlen, unabhängig davon ob ihr Interesse an Chirurgie habt oder nicht.
Man bekommt einen Rotationsplan (an den man sicher aber nicht 100% halten muss) und ist 8 Wochen in der Viszeralchirurgie, 2 Wochen in der Ortho/Unfallchirurgie, 2 Wochen Gefäßchirurgie und 2 Wochen in der Notaufnahme. Bei Interesse kann man auch mal in der Urologie vorbeischauen oder länger in einer der Abteilungen bleiben. Man bekommt ein eigenes Telefon, eigenen Spind und einen PC Zugang. Die Blutentnahmen/Zugänge legen halten sich sehr in Grenzen (Max. 3/Woche), da es CTAs und Needle Nurses gibt. Es gibt sehr viel PJ-Unterricht (Mo-Do nachmittags), der sich auch echt lohnt, man muss aber nicht hin. Insgesamt gibt es sehr flache Hierarchien in dem Haus, man ist mit den meisten Oberärzten auch per du und jeder grüßt jeden. Es gibt keine Mensa (seit neustem aber einen Food Truck), also am besten Essen selber mitnehmen. Man kann aber meistens mit den anderen PJlern zusammen in der Lounge Mittagspause machen.
Allgemeinchirurgie: Sehr nettes Team, es gibt 3 Teams (Upper GI, Kolorektal und Hernien/Gallen) durch die man rotiert. Wenn man in den OP möchte muss man Eigeninitiative zeigen (einfach den Oberarzt fragen), dann kann man aber immer mit am Tisch stehen und bekommt auch Sachen erklärt.
Gefäß: Bestes Team, hier sind alle bis hin zur Chefärztin wirklich sehr nett und bemüht. Bei Interesse kann man auch mit dem Wundteam mitgehen.
Ortho: Der Chef interessiert sich eigentlich 0 für PJler, dafür sind die Ober- und Assistenzärzte umso bemühter. Hatte nicht viel Interesse an der Unfallchirurgie aber man kann im OP viel mithelfen wenn man möchte und die Zeit dort hat mich sehr positiv überrascht. Man kann auch in die ZNA rotieren.
ZNA: Man ist 2 Wochen bei dem Assistenzarzt (AllChi oder Uro) mitgelaufen und betreut sowohl AllChi als auch Uropatienten. Man kann eigenständig Patienten betreuen, untersuchen, Sono machen, Nähen etc. Leider hat man keinen Zugang für das PC-Programm in der ZNA aber manche Assistenzärzte geben einen ihren Zugang, sodass man sehr eigenständig arbeiten kann.
Insgesamt hängt es natürlich von einem selbst ab, wie viel Interesse und Initiative man zeigt. Wenn man gar keine Lust auf Chirurgie hat, kann man sich hier ein entspanntes Tertial machen. Wenn man Interesse hat, kann man aber sehr viel lernen und ist in einem wirklich super Team eingebunden.