Ich kann ein PJ in der Psychiatrie des Uniklinikums Halle empfehlen. Ich war auf der geschützten Station Maneros und habe wirklich gute Erfahrungen gemacht. Der Kontakt mit den Assistenzärzten war sehr freundlich, sie haben einem viel erklärt und gleichzeitig auch viel eigenverantwortlich arbeiten lassen. Auch der Umgang mit den Schwestern war sehr angenehm. Wenn man respektvoll und freundlich mit Ihnen umgegangen ist, kam dies auch zurück und ich habe viel Wertschätzung erfahren. Auch kann man gerade vom Pflegepersonal, welches schon etwas länger da ist, sehr viel lernen. Das Klima im Team war somit auch sehr gut. Mein Alltag bestand daraus, teilweise die Schwestern bei den Blutentnahmen zu unterstützen, was ich allerdings freiwillig gemacht habe (Eigentlich sind die BEs Aufgabe des Pflegepersonals), dann bei der Morgenkonferenz zuzuhören, die Visite oder Nachexplorationen zu dokumentieren und Testungen wie einen MMST durchzuführen. Im Laufe der Zeit habe ich dann mit den Patienten auch Einzelgespräche führen können und gruppentherapeutische Psychoedukation für die Patienten der Qualifizierten Entgiftung übernommen. Ich habe auch eigene Patienten versorgen können und sie von der Aufnahme bis zur Verlegung/Entlassung mit allen Anliegen (auch somatischer Art) begleiten können. Dabei erfolgte bei Unsicherheiten immer enge Rücksprache mit den Ärzten. Es wurde auch jederzeit Wert darauf gelegt, dass man sich bei diesen Aufgaben wohl fühlt und nicht überfordert ist. Der Kontakt mit dem Oberarzt zeigte sich auch sehr respektvoll und ich habe mich in meiner Meinung oder Beobachtung gehört gefühlt, wenn ich diese in gemeinsamen Besprechungen kundgegeben habe. Manchmal habe ich bei fachlichen Nachfragen aus zeitlichen Gründen nicht alles beantwortet bekommen aber im Großen und Ganzen kam er meinen Nachfragen nach. Mir wurde es zudem ermöglicht auch andere Teile der Psychiatrie zu sehen. So konnte ich für eine Woche die Abläufe in der PIA Intensiv (V.a. Hausbesuche) und für eine Woche eine offene Station erkunden. Dies habe ich selbst organisiert, die Assistenzärzte würden dies aber auch übernehmen. Auch bei Untersuchungen wie dem EEG oder einer Therapie wie der EKT konnte ich zuschauen und habe viel erklärt bekommen. Es gab zudem jeden Dienstag eine Klinikinterne Fortbildung, an welcher man teilnehmen konnte. Diese hatte unterschiedliche psychiatrische Themen, welche durch Oberärzte oder Assistenzärzte oder Therapeuten präsentiert worden. Zudem gab es auch spezielle PJ-Seminare zu verschiedenen Themen wie Pharmakotherapie oder rechtlichen Rahmenbedingungen. Diese waren sehr hilfreich, jedoch hätten es vielleicht mehr sein können (dies haben wir aber auch als Feedback gegeben). Insgesamt habe ich einen wirklich guten Einblick in das Fach der Psychiatrie erhalten, wurde auf jeder neuen Station herzlich begrüßt und habe die Zeit sehr gut in Erinnerung. Der Abschied fiel mir am Ende des Tertials auf jeden Fall sehr schwer.