Insgesamt kann ich das PJ-Tertial für Innere Medizin in Pfaffenhofen empfehlen und würde es wieder dort machen. Obwohl ich wirklich kein Innere-Fan bin, hat das Tertial doch Spaß gemacht und ist schnell vergangen, besonders wegen des tollen Teams. Ganz besonderes Lob an Herrn Stagge, der als PJ-beauftragter Oberarzt wirklich sehr engagiert ist, was Lehre und Wohlbefinden der PJler angeht. Bei Problemen konnte man sich jederzeit an ihn wenden und er hat geholfen eine Lösung zu finden.
Die PJ-Rahmenbedingungen und Organisation sind wirklich gut (Gehalt, kostenloses Essen und Parkticket, Krankheitstage zählen nicht als Fehltage, Blutentnahmedienst auf Stationen, eigener PC-Zugang und Telefon). Alles Organisatorische wird am ersten Tag erledigt und läuft ohne Probleme. Es gibt zwar keine festen Studientage, aber man kann sich gut freie Tage erarbeiten (Hausdienste, Nächte, Wochenenden) bzw. nach Rücksprache wird man auch für Fortbildungen oder Termine für Doktorarbeit o.Ä. freigestellt.
Man wird gut ins Team integriert und alle sind sehr nett und versuchen nach Möglichkeit etwas beizubringen. Nach der Anfangszeit auf Station kann man sich in der Klinik recht frei bewegen und anschauen was einen interessiert z.B. Notaufnahme, Funktionen (Herzecho, Herzkatheter, Endoskopie, Sono). Wir PJler haben uns einfach untereinander abgesprochen, wer wann wohin geht.
Auf Station wird man nicht nur zum Blut abnehmen geschickt (hier gibt es sehr freundliche Stationssekretärinnen, die das übernehmen) sondern geht mit auf Visite, kann Briefe schreiben, Untersuchungen anmelden und aufklären, Befunde sichten, eigene Patienten betreuen... Die spannendste Station ist hier am ehesten Station 5 mit CPU- und Stroke-Unit. Natürlich muss man auch mal Blut abnehmen oder Nadeln legen, aber das hält sich sehr in Grenzen. Es liegen Patienten aller Fachrichtungen (Kardio, Gastro, Neuro) auf allen Stationen verteilt, also man sieht auf jeden Fall ein breites Spektrum an internistischen Krankheitsbildern und bekommt zusätzlich einen Einblick in die Neurologie, weil neurologische Patienten von den Assistenzärzten der Inneren mitbetreut werden.
Ich habe z.B. auch 2 Neurotage zwischendurch eingelegt, an denen ich bei den neurologischen OÄ mitgelaufen bin. Hier wurde mir viel erklärt und gezeigt und ich durfte u.a. lumbalpunktieren, beim Neurographieren helfen und habe spannende Fälle gesehen.
In der Notaufnahme kann man sehr selbstständig arbeiten und unter Supervision der Assistenz- und Oberärzte eigene Patienten betreuen. Dort kann man u.a. Anamnese, körperliche Untersuchung, EKG- und BGA-Auswertung, venöse und arterielle Blutentnahmen... üben.
In den Funktionen wird am meisten erklärt, besonders in der Endoskopie wird von OA Stagge und CA Burzin wirklich extrem viel und gut erklärt und gezeigt. Auch die Pflege ist hier super nett und offen Studenten gegenüber.
Der PJ-Unterricht war gut und ist für einmal pro Woche geplant. Hier muss man selber dran denken und den jeweiligen Ärzten Bescheid geben, sonst kann da schnell etwas untergehen. Ausgefallener Unterricht wurde aber meist nachgeholt.
Alles in allem ein wirklich empfehlenswertes Tertial, welches man auch nach eigenen Interessen mitgestalten kann. Wer ein Krankenhaus mit familiärer Atmosphäre sucht, in dem man nicht nur irgendein/e Student/in ist, sondern als Teil des Teams gesehen wird, ist in Pfaffenhofen genau richtig.