Der PJ-Einsatz in der HNO in Bad Hersfeld beinhaltet die Mitarbeit auf Station, in der Ambulanz und im OP-Saal.
Dazu gehörten folgende Tätgikeiten: Blutabnahme, VVK, Infusionen anhängen, Verbands-, Tracheostomawechseln und Wundkontrollen, die Vorbereitung der prästationären Patientenakten. Hier ist grundsätzlich bei Eigeninitiaitive viel Mitarbeit möglich. Eingefordert wird sie jedoch nicht, da die Station meistens sehr gut besetzt ist und die Mithilfe daher nicht zwingend nötig. Es bleibt also durchaus auch viel Zeit für Lektüre, Besuch von Sprechstunden oder funktioneller Diagnostik und Mitarbeit bei Konsilen/ Notfällen/ Sonographien.
Ein typischer Tag beginnt um 7.30 mit der Frühbesprechung auf Station, danach erfolgt die Visite. Im Anschluss starten die OPs und auf Station die postoperativen Wundkontrollen/-versorgungen, sowie prästationären Aufnahmen und täglich ein ambulantes Polygraphie-Screening. Zudem findet 3 mal die Woche vormittags und ansonsten immer nachmittags Sprechstunde in der Ambulanz statt. Zwischendrin kommen ab und zu Notfälle über die ZNA, die sich in der Regel auf Schwindel, Epistaxis, Abszesse, oder kleine Weichteilverletzungen des Gesichts beschränken. Einmal die Woche findet nachmittags außerdem das Tumorboard und eine Röntgendemo statt, an der man teilnehmen kann.
Theoretisch gibt es jede Woche an 4 Tagen PJ-Unterricht von verschiedenen Abteilungen, der jedoch nicht immer stattgefunden hat. Grundsätzlich war dieser aber inhaltlich super, da die Dozierenden entweder PowerPoints durchsprechen, am Patientenbett, auf Intensiv oder sogar im Labor unterrichten.
Die Klinik stellt den PJlerInnen Frühstück, Mittagessen, eine kostenfreie Unterkunft in der Nähe der Klinik und eine eigenes PJ-E-Auto, das man zu jeder Zeit nutzen darf. Das Gehalt liegt bei 400€. Bad Hersfeld als Stadt hat für junge Menschen nicht unbedingt viel zu bieten. Daher macht es sicherlich Sinn, wenn man das PJ dort gemeinsam mit FreundInnen plant - zumal wirklich fast alle PJ-Plätze in den letzten Tertialen unbesetzt waren.
Grundsätzlich bietet die Klinik den Studierenen insbesondere im Vergleich zu anderen Kliniken deutlich mehr - sowohl, was die Lehre als auch, was die Vergütung/Unterkunft/Auto angeht. Wahrscheinlich muss sie das aber auch, da die Stadt ansonsten nicht mit anderen Uni-Sädten/ Großstädten mithalten kann.
Die Mitarbeitenden der HNO sind insgesamt freundlich. Es herrscht eine angenehme und familiäre Stimmung, sodass man sich hier wohl fühlen kann. Die Abteilung ist außerdem gut organisiert, was dazu beiträgt, dass man hier strukturiert Arbeitsabläufe und Patientenversorgung erlernen kann. Das operative Spektrum ist weit gefächert, wobei der Fokus auf dem Ohr liegt. Große Tumor-Operationen oder plastisch-ästhetische/ rekonstruktive Eingriffe sind selten.
Besonders viel lernt man in der Gegenwart von Prof. Issing, der in jeder Situation gerne Fragen stellt, einen zu spannenden Fällen dazu ruft und sich jeden Tag Zeit für Erläuterungen nimmt - egal, ob dies bei Visite, im OP oder während der Sprechstunde ist. Man merkt bei ihm deutlich, wie sehr er sich für sein Fach begeistert, und dass er diese Begeisterung auch gerne weiter gibt. Dadurch nimmt man hier insgesamt sicherlich mehr Wissen mit als an anderen Kliniken.