Diagnostik, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Greifswald
Kommentar
Aufgrund der zahlreichen und durchweg sehr guten Bewertungen der HNO in Bad Hersfeld habe ich mich entschieden mein Wahltertial hier zu verbringen. 
Kurz: Ich kann mich all meinen Vorgängern nur anschließen und habe noch nie eine so gute Betreuung und Lehre erlebt wie dort durch Prof. Issing!
Der Tag beginnt um 07:30 Uhr mit der Visite, danach starten die OPs, Sprechstunden und Stationsarbeit. Morgens sind außerdem einige wenige Blutentnahmen oder das Anhängen von Infusionen Aufgabe der PJler, ab und zu kommt auch mal eine Flexüle dazu.
Wenn man nicht im OP eingeteilt ist (i.d.R. als 1. Assistenz bei Parotis, Schilddrüse und Neck dissection), kann man beim Verbandswechsel der stationären Patienten helfen, die prästationären Patienten untersuchen oder an der Sprechstunde teilnehmen. Dort hat man eigentlich immer die Möglichkeit die Patienten selbst zu spiegeln und sich die Befunde zeigen und erklären zu lassen. Zur weiteren Diagnostik kann man nach ein wenig Übung auch selbstständig die Sonographie der Lymphknoten, Speicheldrüsen und Gefäße am Hals durchführen. Außerdem gibt es auch jederzeit die Option bei den OPs zuzusehen, auch wenn man nicht als Assistenz eingeteilt ist. Da die Ohr-OPs alle mit Hilfe des Mikroskops durchgeführt werden, kann man diese sehr gut über die Monitore verfolgen. Mir hat das Assistieren im OP am meisten Spaß gemacht, da dort eine sehr angenehme und lockere Stimmung herrschte, mir von allen stets sehr viel erklärt und gezeigt wurde (Anatomie, OP-Techniken etc.) und ich am Ende auch meistens nähen durfte.
Im gesamtem Team bestehend aus Ärzten, OP-Pflege und der HNO-Ambulanz habe ich mich sehr willkommen gefühlt und konnte jederzeit Fragen stellen.
Besonders hervorzuheben ist dabei das Engagement von Prof. Issing, der sich ausgesprochen viel Zeit für die Lehre genommen hat. Ob Fragerunden bei der Visite oder im OP, Erklärungen zu interessanten CT-Bildern oder Patienten in der Sprechstunde - es wurde stets darauf geachtet, dass ich als PJler so viel wie möglich aus meinem Tertial dort mitnehmen kann! Für besondere Befunde wurde ich häufig sogar direkt angerufen, um ins Sprechzimmer oder den OP dazuzukommen und mir diese anzusehen. Man spürt deutlich, dass Prof. Issing sein Fachgebiet und die Lehre am Herzen liegen und er gerne Studierende damit begeistert. Vor allem in seiner täglichen Sprechstunde am Nachmittag habe ich extrem viel theoretisches Wissen vermittelt bekommen. Ich habe während meiner Zeit in Bad Hersfeld unglaublich viel gelernt und würde das Tertial dort allen HNO-Interessierten weiterempfehlen!
Zu den Rahmenbedingungen und Bad Hersfeld:
Die Klinik stellt eine Wohnung für die PJler. Ich war in einer 3er-WG in der Innenstadt untergebracht, in welcher ich aber die meiste Zeit allein gewohnt habe. Dazu gibt es 400 € Gehalt, gratis Frühstück und Mittagessen sowie ein E-Auto, welches nur von den PJlern genutzt wird. An den Wochenenden habe ich damit Ausflüge in die Umgebung (Erfurt, Marburg, Würzburg, Rhön etc.) machen können oder Freunde besucht. Das ist definitiv ein großes Plus. In Bad Hersfeld selbst ist nicht allzu viel los, aber es gibt ein Kino, Fitness- und Yogastudios und im Sommer die Festspiele. Fachfremder Unterricht findet fast täglich nach vorheriger Absprache mit den jeweiligen Abteilungen statt, wobei auch auf individuelle Themenwünsche eingegangen wird.
