PJ-Tertial Neurologie in GRN-Klinik Sinsheim (5/2024 bis 9/2024)

Station(en)
Stroke-Unit, Normalstation, Notaufnahme
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme
Heimatuni
Heidelberg - Fakultaet Heidelberg
Kommentar
Das Krankenhaus:
Die Neurologie des GRN-Klinikums in Sinsheim ist eine Kooperationseinheit der Uniklinik Heidelberg, sodass die drei Assistenzärzte auf dieser Station aus der Uniklinik Heidelberg kommen und hier eine Rotation verbringen. Darüber hinaus gibt es einen Oberarzt und einen stellvertretenden Chefarzt, die ebenfalls von der Uniklinik Hd angestellt sind.
Ich bin im Rahmen meines PJ-Tertials an der Uniklinik Heidelberg für 4 Wochen nach Sinsheim rotiert und kann dies nur weiterempfehlen.
Die Neurologie in Sinsheim ist recht klein und familiär. Es gibt eine Stroke-Unit mit insgesamt 6 Monitor-Betten und eine Normalstation. Beide Bereiche sind auf dem selben Gang und man kann während des PJs überall hineinschnuppern. Darüber hinaus wird die Notaufnahme von einem Assistenzarzt der Neurologie mitbetreut und hier darf man immer mitlaufen und selbst Patienten ansehen. Dadurch kann man in kurzer Zeit ein breites Spektrum neurologischer Krankheiten kennenlernen. In Sinsheim werden fast alle neurologischen Krankheitsbilder behandelt mit Ausnahme von schweren Schlaganfällen, die eine Thrombektomie benötigen oder bakteriellen Meningitiden. Besteht neurochirurgischer Handlungsbedarf, werden Patienten ebenso an die Uniklinik HD abverlegt.

Tagesablauf und Aufgaben:
Da ich für meine Stroke-Rotation in Sinsheim war, habe ich meinen Schwerpunkt auf die Schlaganfall-Patienten gesetzt.
Die Visite beginnt um 9 Uhr und wird täglich von einem Oberarzt begleitet. Die Patienten der Stroke-Unit in Sinsheim haben meist eine TIA oder einen Minor Stroke oder auch andere überwachungspflichtige Krankheitsbilder wie einen Status epilepticus oder Meningitiden. Um 10 Uhr findet eine interdisziplinäre Besprechung mit den Logo-, Physio-, und Ergotherapeuten statt. Die Patienten auf der Stroke-Unit müssen alle 6 Stunden untersucht werden. Das habe ich oft als PJler übernommen. Auf der Station gibt es viele Lumbalpunktionen, bei denen man immer zuschauen oder selbst punktieren darf. Wenn auf der Normalstation Patienten mit parkinsonähnlichen Beschwerden liegen, gibt es die Möglichkeit mit diesen einen L-Dopa-Belastungstest durchzuführen. Außerdem ist es möglich bei Untersuchungen wie der Neurosonologie oder dem Bubble-Test dabei zu sein. Man kann Einblicke in die EEG oder EMG-Diagnostik zu gewinnen, die von einer sehr netten Pflegekraft direkt neben dem Arztzimmer durchgeführt wird. Alle Ärzte dort auf der Neurologie waren sehr hilfsbereit und haben sich gerne Zeit genommen mir Dinge zu erklären, mir praktische Skills zu vermitteln, mit mir Patienten nachzuuntersuchen und mir sehr gutes konstruktives Feedback gegeben, was ich als sehr wertvoll empfand. Die Stimmung unter den Ärzten dort ist sehr freundschaftlich. Der stellvertretende Chefarzt hat sich beispielsweise direkt mit Vornamen vorgestellt, mir das Du angeboten und mir am ersten Tag über eine Stunde lang an einem Patienten die Funktionsweise der Neurosonologie erklärt. Auch für das Erklären von EEGs oder CT/MRT-Bilder wurde sich viel Zeit genommen. Man legt außerdem großen Wert auf eine tägliche gemeinsame Mittagpause. Das Mittagessen ist für PJler kostenlos, man muss sich jedoch am ersten Tag bei der Anmeldung Papiermarken dafür besorgen.
Für die Blutabnahmen gibt es eine Study Nurse, sodass nur wenige Blutabnahmen für PJler anfallen, wie z.B. im Falle von Nachmeldungen oder die Blutabnahmen bei den LPs. Das Viggo legen ist Aufgabe der PJler, aber insgesamt fallen auf der Station relativ wenige an und wenn es nicht klappen sollte oder man keine Zeit hat, helfen die Assistenzärzte gerne weiter. Auch Anmeldungen von Untersuchungen, Briefe schreiben, QS-Bögen ausfüllen oder Anrufe tätigen gehören zu den Aufgaben der PJler. Aber grundsätzlich gilt für alles: Ich wurde immer vorher gefragt, ob ich etwas machen möchte. Wenn man engagiert ist und sich aktiv einbringt, kann man hier in Sinsheim ein breites Spektrum der Neurologie kennenlernen.
Es gibt grundsätzlich die Möglichkeit eigene Pateinten zu übernehmen. Hierfür ist jedoch ein aktives Nachfragen und Engagement hilfreich.

PJ-Unterricht:
Es findet wöchentlich PJ-Unterricht auf der Neurologie statt, der von dem stellv. Chefarzt gestaltet wird. Er ist ein sehr guter Kliniker und auf dem Gebiet der Neuropsychologie sehr bewandert und gibt sich große Mühe viel davon an die Studenten weiterzugeben. Grundsätzlich können alle PJler im Krankenhaus an allen PJ-Unterrichten teilnehmen. Neben der Neurologie organisiert auch die Innere und die Chirurgie wöchentlichen PJ-Unterricht.

Anfahrt:
Die Fahrt nach Sinsheim dauert mit dem Auto ca. 35min von Heidelberg aus und eine Dauerparker-Karte wird vor Ort gegen eine geringe Kaution kostenlos zur Verfügung gestellt. Es fährt regelmäßig die S-Bahn und der Regio-Express, sodass die Klinik von Heidelberg insgesamt gut erreichen ist.
Bewerbung
Wenige Wochen vor Tertialbeginn über Frau Schlinck (Verantwortliche Sekretär in der Neurologie der Uniklinik Hd)
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Bildgebung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
EKGs
Braunülen legen
Notaufnahme
Punktionen
Botengänge (Nichtärztl.)
Blut abnehmen
Patienten aufnehmen
Briefe schreiben
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Rehas anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
600

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.33