PJ-Tertial Innere in Klinikum Garmisch-Partenkirchen (1/2024 bis 3/2024)

Station(en)
5b, Palliativ, Notaufnahme, Intensiv
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Diagnostik, Station
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Zwischenmenschlich ist Garmisch wirklich nicht zu übertreffen, alle Verwaltungspersonen, Pflegekräfte und Ärzte sind super freundlich und wirken zufrieden, man bekommt super viel geboten:
- kostenlose und frisch renovierte Personalwohnung mit eigenem Bad und eigener Küche, (die besonders im Winter mit unterirdischem Zugang zur Klinik sehr wertvoll ist),
- Frühstücksmarken und Mittagessensmarken (und theoretisch auch Abendessen bestellbar auf Station, aber die Möglichkeit hat meines Wissens niemand genutzt).
- Sehr freundliche und hilfsbereite Mitarbeiter, von Verwaltung zu Pflegekräften zu Ärzten
- Tolle Möglichkeiten für Freizeit bei gutem Wetter. Es ist absolut jedem, der dort arbeitet, klar, dass man nicht wegen der fachlichen Expertise Garmischs da ist, sondern weil man im Winter Skifahren/Skitouren gehen will und im Sommer wandern/klettern, das ist auch insbesondere bei vielen jungen Ärzten nicht anders.
- Gute Möglichkeiten für Freizeit bei schlechtem Wetter: Squash, Bouldern in der Nähe, Hotelfitness &spa in der Nähe
- Zwei Tage im Monat Lerntage, bei denen recht klar ist, dass die an Tagen mit gutem Wetter für Sport genommen werden
- Der PJ-Unterricht findet regelmäßig statt und ist meistens lehrreich und auf einem guten Niveau (nicht zu schwer, also keine molekularen Sachen, sondern praktisch nützliche Themen). Der Unterricht ist Dienstag und Donnerstag ab 14 Uhr, d.h. wir haben unser Mittagessen oft um 13/13:15 Uhr begonnen und sind dann direkt zum PJ-Unterricht gegangen, sehr angenehm.

Nun leider zum etwas Ärgerlichem, was auch einfach an einer etwas suboptimalen Situation gelegen haben kann:
- Die Stationen heißen zwar offiziell Gastro, Pulmo, Privat, ... aber sind alle bunt durchmischt, was mich als ordnungsliebender Mensch in den Wahnsinn treibt und ein bisschen die Sinnhaftigkeit des Rotierens auf verschiedene Stationen rausnimmt. Ich war zuerst auf der Privatstation eingeteilt, aber wir hatten in meinem Monat dort vor allem Privatpatienten, C. difficile und virale Infekte.
- Ich war im 3. Tertial in Garmisch und hatte fest vor, die letzten 4 Wochen (20 Arbeitstage) als Urlaubstage zu nehmen. Ich wurde aber für die ersten 3 Monate auf Station und im letzten Monat 4 Wochen in die Notaufnahme eingeteilt, das waren natürlich die 4 Wochen, die ich frei nehmen wollte. Da ich der Meinung bin, dass man in der Notaufnahme am meisten lernt, wollte ich das unbedingt zu einem anderen Zeitpunkt machen, aber es gab nur noch 2 Wochen frei. Ich war erstmal 4 Wochen auf einer Station und habe etwas rumtelefoniert (es war jeder ultra, ultra lieb und hilfsbereit). Ich habe mich schlussendlich dazu entschlossen, weg von Station zu gehen und war erst 2 Wochen in der Notaufnahme, dann 2 Wochen auf Palliativ und dann 1 Monat auf Intensiv. Dieses Manko habe ich allerdings auch in meinem Feedback am Ende erwähnt, sodass es gut sein kann, dass das ab jetzt besser geplant wird (wie gesagt, die Menschen dort sind ultra lieb).

Auf Station (Privatstation) war es natürlich wie sonst auch im Innere Tertial: Blutentnahmen, Visite, dann weil Privatstation nochmal Visite der Privatpatienten mit einem der Chefärzte (die nicht immer pünktlich waren). Wenn das fertig war, musste ich nicht oft bei Arztbriefen helfen, sondern konnte in Funktionsbereiche gehen wie ins Sono, die Gastro (ich habe einige ERCPs gesehen, das fand ich cool) und auf im Herzkatheter (da war ich am allerliebsten). Aus meiner Zeit im Herzkatheter hätte ich viel mehr rausholen können, das bereue ich etwas. Die Ärzte in den Funktionsbereichen freuen sich immer, einen zu sehen. Leider waren die Funktionsbereiche oft schon durch mit der Tagesarbeit, bis ich nach der Chefarztvisite Zeit hatte.
Die Notaufnahme war toll. Ich war natürlich auf der inneren Seite, aber durfte mit den Chirurgen mitlaufen, wenn bei uns wenig los war. Es gibt eigene Spinde im Eingangsbereich der Notaufnahme für Alpinski und Langlaufski, die auch regelmäßig gut belegt waren. Ich durfte dort einige eigene Patienten haben und von Aufnahme und Doku alles machen und rücksprechen mit einem Facharzt und den Patienten dann auch in der 14 Uhr Besprechung vorstellen. Invasiv konnte ich dort leider nicht viel tun, meine Aufgaben beschränkten sich leider doch eher auf körperliche Untersuchung und den Ärzten berichten und das von Zimmer zu Zimmer tun.
Meine Zeit auf der Palliativ war super bereichernd, ich habe sehr viel von den Ärztinnen dort gelernt, zwischenmenschlich wie auch fachlich insb. auch in der Schmerzmedizin. Es gibt dort weniger Blutentnahmen, dafür kann man mehr Ports anstechen und hat ersten Kontakt mit Subkutannadeln. Ich bin auch sehr dankbar, dass ich dort auch nur für 2 Wochen hinkommen durfte (statt normalerweise wie gewollt auf den meisten Stationen 4 Wochen Minimum). Das gemeinsame Frühstück und das wöchentliche Mittagessen mit Pflegekräften, Psychoonkologen, allen Therapeuten und Ärzten habe ich auch sehr geschätzt, so habe ich mir Teamarbeit immer vorgestellt. Den Umgang mit dem Tod auf dieser Station habe ich auch als sehr positiv empfunden.
Ich wurde vor der Intensivstation gewarnt, weil die Stimmung dort nicht immer 100%ig ist, kann das persönlich aber nicht so bestätigen. Ich war sehr gerne dort. Für die AÄ ist die Rotation auf Intensiv dort super, es gibt jeden Tag einen Learner auf der IMC und einen Learner auf Intensiv und keine Lücken. Für PJler ist das natürlich nicht ganz so lehrreich, weil der AÄ Learner natürlich eher lernen muss, wie man einen ZVK oder eine Arterie legt als ein PJler. Es waren in meinem Monat dort nur einmal beide Learner gleichzeitig beschäftigt, sodass ich die Gunst der Stunde genutzt habe und eine Arterie legen konnte (das hatte ich in einem Vortertial schon gut gelernt).
Insgesamt gab es leider wenig Lehre am Patienten und ich konnte durch mein Innere Tertial in Garmisch nicht groß aus meinem Erfahrungsschatz ziehen, als ich fürs M3 gelernt habe. Wer aber für eine menschlich herzliche Zeit und sportliche Ausflüge überlegt, nach Garmisch zu gehen, ist hier absolut an der richtigen Stelle.
(bzgl. gendern: ich bin Frau und habe es leider durchgehend vergessen, in diesem Text zu gendern. Bitte seht es mir nach, ich möchte nicht den gesamten Text durchgehen und nochmal alles ändern)
Bewerbung
PJ-Portal
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Repetitorien
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Blut abnehmen
Notaufnahme
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Röntgenbesprechung
Briefe schreiben
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
399

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.47