Kinderchirurgie:
Die Kinderchirurgie besteht aus einem kleinen Team (Chefarzt, 2-3 Oberärzte, 2 Assistenten und einer PA). Alle heißen einen herzlich willkommen. Der Tag beginnt mit der Visite, 2x die Woche auch mit einer interdisziplinären Intensivbesprechung mit den Intensiv-Pädiatern. Dann geht es an drei Tagen in der Woche in den OP; dienstags und donnerstags ist Sprechstunde. Im OP wird man sofort integriert; die Atmosphäre ist nett (außerdem ist es relativ warm😊), man bekommt viel erklärt, darf mit anpacken und wenn man längere Zeit in der Abteilung verbringt am Ende evtl. kleine Eingriffe auch selbst durchführen. Das Spektrum reicht von kleinen, ambulanten Eingriffen wie Phimosen oder Metallentfernungen über Kindertraumatologie bis zu Tumorchirurgie und komplexen Baucheingriffen bei Neu- und Frühgeborenen. Mittags geht das Team meist gemeinsam essen. In der Sprechstunde darf man, wenn man möchte, auch seine eigenen Patienten dem eigenen Wissensstand entsprechend untersuchen und im Anschluss mit einem der OA besprechen, den Fall dann auch selbst kodieren und dokumentieren.
Allgemein- und Viszeralchirurgie: Die AVC im Helios Klinikum ist eine relativ kleine Abteilung. Am Standort Lutherplatz werden überwiegend die großen robotergesteuerten OPs durchgeführt, am Standort in Uerdingen Schilddrüsen, Gallen und die kleineren viszeralen OPs. Der Tag startet früh um 7 Uhr mit der Visite, um 7:45 Uhr ist die Frühbesprechung. Dort wird geklärt, wer mit in den OP geht, wer die Ambulanz macht etc. Meistens verbringt man die ersten Stunden auf der Station mit Blut abnehmen, man darf aber jederzeit mit in den OP. Dort darf man dann assistieren und bekommt auch viel erklärt. In der Ambulanz darf man meistens die Patienten mit „behandeln“, also Anamnese machen, vorschallen und mit dem zuständigen Arzt über die Therapie sprechen. Die Assistenten und Oberärzte sind alle sehr nett und auf Nachfrage bereit viel zu erklären. Fazit: Wenn man möchte, kann man viel machen. Man muss sich aber engagieren und die Lehre einfordern.
Orthopädie und Unfallchirurgie:
Die Unfallchirurgie/Orthopädie ist große chirurgische Abteilung am Helios Krefeld und dabei aufgeteilt auf verschiedene Standorte innerhalb von Krefeld (wenn man nett fragt und Glück hat, darf man auch an die anderen Standorte rotieren). Am Lutherplatz finden bspw. kaum OPs der Endoprothetik oder Gelenkspiegelungen statt, sondern eher Wirbelsäulen-/Hand-/Unfallchirurgie. Da man die meiste Zeit keinen festen Ansprechpartner hat bzw. niemandem zugeteilt ist, hat man einige Freiheiten. Für die Orthopäden ist am wichtigsten, dass die Blutentnahmen laufen und, wenn nötig, die Assistenz für die drei OP-Säle und das Ambulantikum organisiert und besetzt ist. Dafür spricht man sich meist mit den 2-3 Studenten ab, die extra für diese Aufgaben von der Abteilung eingestellt wurden. So kann man neben diesen Aufgaben selbst entscheiden, ob man lieber mit auf die Station geht, in den OP oder ins Notfallzentrum. Ich habe die meiste Zeit im NFZ verbracht. Dort hatte ich das Gefühl durch eigenständiges Untersuchen, dann der Patientenvorstellung beim Assistenten/OA und Schreiben des Ambulanzbriefes am meisten zu sehen und zu lernen. Im Gegensatz zu den anderen Einsatzstellen fühlte ich mich dort immer gut betreut und nicht ignoriert. Fazit: Auch hier gilt, wenn man etwas lernen will, muss man das sehr aktiv einfordern. Sonst wird man eher ignoriert oder ausschließlich zum Haken halten/Blut abnehmen eingeteilt.
Thoraxchirurgie: Die Thoraxchirurgie ist ein sehr kleines und richtig nettes Team, bestehend aus dem Chef, drei Oberärzten und zwei Assistenten. Wenn man möchte, bringen einem alle gerne etwas bei. Dabei kann man sich den Tag meist nach eigenen Wünschen gestalten. Nach einer jeden Tag stattfindenden Morgenvisite mit allen zusammen und anschließender Besprechung, kann man entweder mit in den OP gehen, die Assistenten auf der Station unterstützen oder den Chef mit in die Sprechstunde/Ambulanz begleiten. Dr. Hohls ist sehr engagiert: Er erklärt im OP und in der Sprechstunde viel, organisiert die Begleitung mit den Schnellschnitt in die Pathologie und gibt Einzel-Teachings zu thoraxchirurgischen, aber auch allgemeineren Themen. Der Tag endet meist mit der Nachmittagsbesprechung, in der die Patienten noch einmal besprochen und evtl. Röntgenbilder demonstriert werden.
Generelles zum Tertial:
Teachings: Es gibt einen festen Plan für Teachings, wobei jeden Tag mind. 1 Teaching angesetzt ist. Die finden natürlich nicht immer statt, aber doch meistens. Besonders Radio, Anästhesie und die Pneumologie machen sehr gute Fortbildungen. Mittlerweile halten auch nicht mehr nur noch die Inneren Fächer die Teachings, auch die Chirurgen haben regelmäßig einmal im Monat stattfindende Teachings organisiert. Von den Chirurgen sind v.a. die Neurochirurgie zu nennen, die es versucht alle 2 Wochen stattfinden zu lassen.
Essen: Pro Tag erhält man eine Essensmarke (Gegenwert ca. 6 Euro). Damit kann man entweder ein Mittagessen (Auswahl aus drei, eins davon vegetarisch) oder ein Frühstück im Kiosk holen. Was genau man dafür bekommt, ist sehr von der Laune der jeweiligen Küchendame abhängig.
Wohnen: Entweder man bekommt einen Platz im Wohnheim oder gegen Vorlage des Mietvertrages einen Wohngeldzuschuss.
Bewerbung
Die Bewerbung erfolgte über das PJ-Portal.
Allgemeine Organisation: Für alle Belange ist Frau Vieth die PJ-Beauftrage des Hauses und steht einem immer mit Rat und Tat zur Seite. Sie kümmert sich sofort. Mit ihr spricht man auch seine Rotation durch die einzelnen Fachabteilungen ab. Am ersten Tag wird man von ihr empfangen und dem PJ-Sprecher übergeben, der einem alles Wichtige zeigt und erklärt: Tour durchs Krankenhaus, Telefon, Essensmarken, kurze Vorstellung in der Abteilung des 1. Einsatzes, Parkticket, PJ-Raum etc. Mithilfe des PJ-Sprechers wird der Zugang für die Computer und internen Programme (MEDICO und PACS) organisiert.