PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in CHUB (5/2024 bis 7/2024)

Station(en)
Allgemeinchirurgie, Orthopädie
Einsatzbereiche
OP, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Mir haben meine 2 Monate Allgemeinchirurgie in Huye sehr gut gefallen.
Elias ist für die für die internationalen PJler zuständig und gibt am Anfang eine kurze Einführung, bevor man sich selbst auf die unterschiedlichen Stationen aufteilt.
Das chirurgische Team am CHUB ist total nett und freut sich über alle PJler, man kann sehr frei entscheiden, wo man sich einteilt. Teaching Language ist Englisch, d.h. die Ruander*innen studieren auf Englisch, jede Übergabe/Seminar/Vorlesung/Kurveneintrag ist ebenso auf Englisch.
Allerdings sind von den 4 Aufgabenbereichen, die die ruandischen PJler haben (Ward, OR, Outpatients, On Call) eigentlich nur zwei für internationale auch geeignet, nämlich Wards und OR, evtl. noch Outpatients. Ich wurde so wie die ruandischen PJler auch eingeteilt, man kann sich aber auch bestimmte Sachen wünschen oder auch tauschen. Ich fand es gut, dass ich so eingebunden wurde und nicht immer nur +1 eines anderen PJlers war.

Im OP war ich immer erste Assistenz und je nach Arzt wurde gar nichts oder alles erklärt. Generell empfiehlt es sich, viele Fragen zu stellen, da "höfliches Schweigen" als Desinteresse gewertet wird. Ich wurde auch manchmal abgefragt, wenn man etwas nicht weiß, ist es gar nicht schlimm. Generell gab es vor und während den OPs mehr Lehre als in Deutschland. Wenn man im OP ist, bekommt man umsonst Mittagessen.
Bei den Ward Rounds muss man immer mit einem ruandischen PJ mitlaufen, da sie viel mehr Verantwortung tragen und man allein nicht mit den Patienten sprechen kann, da diese fast ausschließlich nur Kinyarwanda sprechen. Man schaut OP-Wunden an, entscheidet Therapiepläne usw. Meist ist man um 12 Uhr fertig und kann dann gehen.
Dann war ich noch für 2 Wochen beim Ultrasound, das hat mir am meisten Spaß gemacht und ich habe viel gelernt. Die Medical Technichians sind super geduldig und bringen einem gern was bei.

Insgesamt würde ich die Erfahrung als sehr positiv beschreiben, vor allem, weil es so viel Lehre gab. Pro Woche gab es mindestens 2, max. 4 Seminare, die von den PJlern (auf Englisch) gehalten wurden. Danach wurden wir abgefragt, aber wenn man etwas nicht weiß, ist es nicht schlimm. In der Ortho wurden wir während der Übergabe auch Dinge zu den Röntgenbildern und Therapieoptionen gefragt. Ganz generell wurde viel mehr gefragt als in Deutschland und dann nicht so super schwierige Sachen, dass man eh keine Ahnung hat, sondern die Basics, auf die ich jetzt aufbauen kann.
Etwas anstrengend war manchmal das langsame Tempo und dass es teils etwas unorganisiert ablief. Man muss sich auch bewusst sein, dass man mit den allermeisten Patienten nicht kommunizieren kann, wenn man kein Kinyarwanda lernt. Ich habe ein paar Basics und dann noch ein paar klinikrelevante Sachen gelernt, das hat schon sehr weitergeholfen und die Menschen haben sich sehr darüber gefreut!

Noch kurz zur Freizeit:
Ruanda ist ein kleines Land, was dadurch sehr leicht zu bereisen ist. Allerdings muss man immer erst nach Kigali, wenn man von Huye woanders hinmöchte. Der Lebensunterhalt im Alltag ist in Ruanda preiswert, alles, was mit Tourismus zu tun hat, aber relativ teuer. Empfehlen würde ich, eine Wanderung auf die Vulkane (Bisoke oder Gahinga) zu machen und den Akagera-Nationalpark fand ich toll (hierfür und auch für andere Dinge unbedingt Tito als Guide kontaktieren, er war genial: +250782254972).
Bewerbung
Bewerbung über elias@chub.rw.
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Nahtkurs
Repetitorien
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Mitoperieren
Chirurgische Wundversorgung
Patienten untersuchen
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Gebühren in EUR
150 USD / Monat

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
5
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.07