Mir hat mein Tertial in der Urologie in Flensburg sehr gut gefallen. Schon vorweg die positiven Punkte der Klinik unspezifisch zum Fach: man bekommt eine Unterkunft in einer 4-WG oder ein Einzelzimmer mit eigenem Bad gestellt, auch erhält man kostenfreies Mittagessen sowie 450€ Aufwandsentschädigung. Flensburg ist eine super schöne, wenn auch kleine Stadt direkt am Meer mit vielen Ausflugsmöglichkeiten (Glücksburg, Sylt, Dänemark etc). Nun zur Urologie: Ich kann allen, die an der Urologie interessiert sind ein PJ-Tertial in Flensburg sehr empfehlen. Das Team ist super lieb und kollegial untereinander und nehmen einen als PJler/in auch wirklich nett auf. Besonders hat mir das eigenständige arbeiten gefallen, ich durfte eigene Patienten welche als Notfall kamen anschauen und in Rücksprache behandeln oder weitere Untersuchungen durchführen/anordnen. Bei Fragen oder Hilfe waren sowohl die Pflegekräfte als auch die Ärzte immer sehr offen und hilfsbereit. Im Op wurde man bei größeren Ops (Prostatektomie; Nephrektomie) als 2. Assistenz zum Hacken halten mit eingeteilt, wobei einem aber auch einiges erklärt wurde und man immer Fragen stellen konnte. Bisher hatten sie (noch) keinen Roboter, was ich als Vorteil gesehen habe, da man als Studierender bei offenen Operationen mehr sieht und mit dabei sein kann. Bei den Fachärzten durfte man ab und zu auch bei einer Zirkumzision mit und dabei immer mehr auch selbst machen (am Ende eigentlich alles). In der Uro-Endo konnte man jederzeit bei allen Eingriffen zuschauen und hin und wieder selbst ein Mono-J oder PCN-Wechsel sowie Zystoskopie durchführen. Mir wurde auch angeboten auf Station mit zu arbeiten und eigene Patient/innen zu machen, allerdings ging mein Tertial eh schon viel zu schnell vorüber und ich hatte Spaß die Notfallpatienten zu versorgen und mich daher dagegen entschieden.
Ich kann wenig negatives über mein Tertial in Flensburg berichtet, wenn ich müsste wäre das einzige, dass ich gerne etwas mehr Zystoskopien gemacht hätte und wenn mehr Zeit da gewesen wäre auch mit in die Urodynamik und Kindersprechstunde gegangen wäre. Ich bin mir aber sicher, dies wäre bestimmt möglich gewesen, allerdings verging meine Zeit dort wie im Flug und bei den Zystoskopien wurde im schnellen Ablauf häufig einfach nicht dran gedacht mir bescheid zu geben.
Alles in allem wirklich ein empfehlenswertes Tertial und ich wünsche allen nachfolgenden PJler/innen ganz viel Spaß.