Mein Innere-Tertial in der HSK war eher durchmischt, wobei das sehr von der Station abhängig war.
Gastro:
Die Gastro in der HSK hat sich wirklich von ihrer negativen Seite gezeigt. Man wird hier als PJler primär als Blutentnahmedienst genutzt, zu Beginn des Tertials auch noch teilweise als Personal für den Aufwachraum, damit die elektiven Patienten auch ja stattfinden konnten. Teilweise war das auch ziemlich fahrlässig, da man nur gezeigt bekam, wo der Aufwachraum war und dann war man auch schon alleine. Keinen Ansprechpartner, keine Telefonnummer oder Ähnliches. Fand ich ziemlich schwierig. Hier gab es dann auch keinen lehrreichen Input. Das wurde unsererseits auch gegenüber einem Oberarzt angesprochen, der uns mit den Worten "Manchmal muss man auch etwas tun, auf das man keine Lust hat!" abmoderierte. Das zeigt auch ziemlich deutlich, wie wichtig den Oberärzten die Lehre war.
Im Team war auch insgesamt eher schlechte Stimmung. Man hat richtig den Druck gespürt unter dem die AÄ wirklich leiden müssen. Teilweise gab es auch sehr laute Situationen zwischen AÄ und einem - dafür bekannten- OA. Gab nicht nur eine Situation wo auf Seiten der Assistenten mal Tränen geflossen sind. Also insgesamt eher eine toxische Arbeitsatmosphäre.
Zu uns waren die Assistenten aber immer super nett und haben wirklich versucht, uns in der Zeit etwas beizubringen. Das hat allerdings aufgrund des stressigen und schnelllebigen Alltags in der Gastro nur so semi funktioniert. Ehrlicherweise haben wir dann irgendwann resigniert und nur noch unsere Blutentnahmen und elektiven Aufnahmen gemacht. Damit kriegt man die Zeit da auch rum, aber das ist natürlich nicht der Sinn des PJ.
Dennoch ein dicker Pluspunkt: es war jeden Tag ab 14 Uhr Studentenunterricht, der bis auf 1-2x, auch immer stattfand - sofern man um 14 Uhr dorthin gegangen ist ;)
In der Geriatrie hingegen war es ganz anders. Obwohl ich wirklich nicht begeistert war, dass ich dort eingeteilt wurde, muss ich sagen, wurde ich mehr als überrascht. Es war hier immer eine super angenehme Stimmung im Team und man wurde direkt freundlich auf- und an die Hand genommen. Man war hier wirklich mit allen, außer dem Chef, per Du und wurde mit seinem Namen angesprochen (schon traurig genug, dass man das erwähnen muss). Alles in allem ein sehr wertschätzendes Klima.
Zu den Tätigkeiten gehörten hier natürlich auch die BEs, auch wenn die sich hier in Grenzen hielten. Ansonsten durfte man eigene Patienten aufnehmen und dann auch betreuen. Der Vorteil hier an der Geri ist, dass die Patienten alle mindestens eine Woche bleiben, sodass man auch mal Verläufe mitbekommt. Diagnostik und Therapie konnte man immer in Rücksprache mit den OÄ oder AÄ anpassen. Auch war es super, dass es ein Sono auf der Station gab. Man durfte jeden Patienten schallen, und wenn es mal nichts gab, haben wir uns zur Übung einfach selbst geschallt. Wieder ein trauriger Punkt: ich habe in der Geri mehr Abdomensonos gemacht und darüber gelernt, als in der Gastro, deren Gebiet das ja eigentlich ist.
Fazit zur Geri: wenn ihr die Möglichkeit habt, versucht da hinzutauschen! Man hat sehr viele Freiheiten und lernt viel für die Innere, da die Patienten naturgemäß mit allen möglichen Vorerkrankungen ankommen. Auch Nicht-Internisten, wie ich, können da sehr von profitieren.
Zum Haus allgemein:
Wir haben unser PJ im alten Gebäude gestartet, und uns wurde das neue als das ultimative Krankenhaus verkauft. Mal sehen, wie das wird, der Umzug kommt nämlich noch. Ansonsten muss ich sagen, find ich das PJ hier sehr schlecht organisiert, dafür dass es das größte Lehrkrankenhaus der JGU ist. Zu Beginn gab es zwar eine Einführungsveranstaltung und ca. 4 Wochen vorher eine Mail mit der Einteilung, aber man hat uns sonst nichts weiter geschickt. Stattdessen mussten wir am ersten Tag direkt diverse Zettel für die Personalabteilung ausfüllen und am besten schon den Tag vorher abgegeben haben. War wohl ne große Überraschung, dass wieder PJler kommen...
Das größte Ärgernis war allerdings, dass wir "aus abrechnungstechnischen Gründen" im Mai und Juni kein Gehalt bekommen haben, sondern erst als Nachzahlung Anfang Juli. Da gab es entsprechende Beschwerden unsererseits, da es nunmal Leute gibt, die auf das Geld angewiesen sind und vielleicht deshalb auch in die HSK gegangen sind. Seitens der Personalabteilung hieß es, dass das Problem nicht bei denen vor Ort liegt, sondern an der zentralen Abrechnungsstelle in Berlin und dass es auch andere Berufsgruppen betroffen habe, die kein Geld erhielten. Es hat sich im Verlauf alles klären können, auch waren die Damen dort sehr nett und hilfsbereit, aber das war einfach ein Unding. Vermutlich lässt sich das bei der Klinikgröße bzw. Konzerngröße irgendwann auch nicht mehr anders regeln.
Achso, das kostenlose Mittagessen, welches im PJ-Logbuch erwähnt und gewährt wird, wurde dann auch von einem auf den anderen Tag gestrichen. Man merkt halt einfach, dass Helios ein Wirtschaftsunternehmen ist.