PJ-Tertial Neurologie in Universitaetsklinikum Bonn (3/2024 bis 7/2024)

Station(en)
alle
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Diagnostik, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Bonn
Kommentar
Kurz gesagt: Die Neurologie am UKB ist wirklich zu empfehlen!

Zur Organisation:
Die 16 Wochen sind unterteilt in zunächst 10 Wochen Station und anschließend Rotation durch Stroke Unit, Neuroonkologie, Neuro-Intensivstatio, Notaufnahme, Ambulanz und Funktionsdiagnostik. Wenn Interesse besteht, kann man auch in die Neurochirurgie, Epileptologie oder Neuroradiologie.

Man erhält zu Beginn ein PJ-Logbuch, welches man auch aktiv führen und ausfüllen sollte. Zusätzlich wird einem ein OA als "Mentor" zugewiesen. Mit diesem hat man zu Beginn, nach der Hälfte und am Ende ein längeres Gespräch in Bezug auf Lernfortschritt und Erwartungen.

Zur Station:
Seit dem 01.03.2024 ist das "Zentrum für Neurologie" in 5 Kliniken unterteilt: Vaskulär, Immunologie, Bewegungsstörungen, Neuromuskulär und Neuroonkologie. Jeder Patient wird einer dieser Kliniken zugeteilt und für jede Klinik gibt es auch ein eigenes Ärzteteam. In den ersten 10 Wochen wechselt man durch die ersten vier der Kliniken nach Absprache und Interesse durch. Neuroonkologie ist, wie oben aufgeführt, separat.

Der Tag beginnt meist gegen 07:45 auf Station. Sich einen Überblick von der Station machen und in neue Patienten einlesen. Um 08:15 ist dann Frühbesprechung mit dem ganzen Team wo die Neuaufnahmen nochmals besprochen werden. Anschließend ist auf Station Visite. Der Ablauf ist von Klinik zu Klinik unterschiedlich. Aber meist gibt es 1x pro Woche Chefarztvisite und 2x pro Woche Oberarztvisite. Wenn Assistenzarztvisite ist, findet davor eine Besprechung mit dem Oberarzt statt mit Vorstellung der Patienten. Es ist von allen Ärzten gewünscht und gefordert, dass man im möglichst schnell in die Assistentenrolle schlüpft und ein paar Patienten eigenständig betreut. Heißt: Aufnehmen, Untersuchen, sich Gedanken über die Diagnose machen, Untersuchungen anmelden, Medikamente anpassen, den Arztbrief schreiben und natürlich entlassen. Das passiert natürlich alles in Absprache mit dem Assistenz- bzw. Oberarzt. Meine Erfahrung war, dass sich hie wirklich Zeit genommen wurde. Während der Patientenvorstellung bei Visite hat sich der OA immer Zeit genommen und Sachen mit mir besprochen. Und auch vor Entlassung haben wir den Arztbrief welchen ich geschrieben hatte immer nochmal durchgesprochen. An praktischer Tätigkeit lernt man neben den, zum Teil sehr ausführlichen Untersuchungen, die Lumbalpunktionen. Je nach Klinik gibt es im Durchschnitt so 1-2/Tag, die man recht schnell übernehmen kann.
Um 12:45 ist dann Röntgenbesprechung mit den Neuroradiologen. Diese fand ich, im Gegensatz zu der bei meinen anderen PJ-Tertialen, immer sinnvoll, da sich Zeit für die Bildanalyse genommen und auch erklärt wurde. Auch hier stellt man seine Patienten vor. Entweder vor oder nach der Röntgenbesprechung geht man dann in die Mensa essen. Man hat 5 € Freibetrag pro Tag. Je nachdem wie viel Hunger man hat reicht das, falls nicht, kann man aber die Differenz selber bezahlen. Das Geld sammeln geht nicht.
Am Nachmittag schreibt man dann meist die Arztbriefe oder arbeitet sonstige offene Todos an. Meist ist nochmal eine kurze Besprechung mit dem OA. Das Ende lässt sich meist flexibel gestalten und hängt sehr davon ab wie viel an dem Tag zu tun ist, bzw. wie die Besetzung ist. Frühestens bin ich um 16:30 heimgegangen. Meist aber zwischen 17 und 17:30. Wenn viel zu tun war auch mal 18 oder 18:30. Das lag aber hauptsächlich daran, dass teilweise wenig Ärzte auf Station waren, die man dann gut unterstützen konnte. Ist aber auch nicht häufig vorgekommen und an den Tagen hätte man auch früher gehen können.

Anmerkung: Es gibt auf jeder Station MFAs, die sich um Blutabnahmen, PVKs und EKGs kümmern. Teilweise sind diese jedoch krank oder in Urlaub. Dann kann es sein, dass man diese Tätigkeiten übernimmt. Meine Erfahrung war, dass von den 10 Wochen schon kumuliert 4 Wochen eine der MFAs nicht da war, sodass man dann die Tätigkeiten übernommen hat. Meist hat man sich das aber mit den Assistenten aufgeteilt, sodass es auch an diesen Tagen nur 2-3 BEs und mal ein PVK waren.

Zum Thema Lehre:
Es findet 1x Woche PJ-Fortbildung statt. Meist einer von den OÄ oder CÄ. Man klärt ein paar Tagen vorher mit denen ab, was man gerne besprechen möchte. Meist hat es so M3-Charakter, dass einer einen Patienten raussucht, diesen dann untersucht, vorstellt und anschließend das Krankheitsbild bespricht. Die Fortbildungen haben in den 16 Wochen in denen ich dort war 15 Mal stattgefunden. Zusätzlich ist 1x Woche Assistentenfortbildung, wo entweder einer der Assistenten einen Vortrag hält oder externe Dozenten aus anderen Kliniken kommen.
Weiterhin hat man gemerkt, dass die Assistenten sehr motiviert sind, einem was beizubringen. Es ist regelmäßig vorgekommen, dass man angerufen wurde und dann spontan auch mal 1 oder 2h Teaching gemacht hat. Meist dann, wenn ein interessanter Patient mit besonderer Klinik auf Station war.

Sehr empfehlen kann ich noch die Notaufnahme. Hier ist gerade die orientierte und symptomspezifische Anamnese und Untersuchung wichtig, was man wirklich schnell und gut lernt. Auch so der Ablauf bei V.a. Schlaganfall oder Meningitis. Hier macht es auch Sinn mal an Diensten am Wochenend oder der Nacht teilzunehmen. Dafür kann man sich natürlich einen Kompensationstag nehmen.

Auch interessant waren die Sprechstunden bspw. zu MS und allen möglichen Bewegungsstörungen. Hier setzt man sich neben den OA und hört zu und macht die Untersuchungen. Man erhält einen guten Einblick in die zum Teil wirklich komplexen und langwierigen Krankheitsverläufe der Patienten.

Zusammenfassend kann man sagen, dass man wirklich einen sehr guten Einblick in das breite Spektrum der Neurologie bekommt. Die Neurologie am UKB ist sehr groß und hat einen hohen Standard, weswegen man auch Fälle sieht, die es selten woanders gibt. Man wird schon gefordert und es wird auch Initiative von einem erwartet, aber wenn man Neurologie als Wahlfach macht und sich wirklich vorstellen kann auch später als Assistenzarzt in der Neurologie zu arbeiten ist das die perfekte Adresse.
Bewerbung
Bewerbung läuft standardmäßig über das PJ-Portal. Es gibt drei Plätze. Die Zeiträume die ich mitbekommen habe, waren immer ausgebucht.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Repetitorien
Tätigkeiten
Braunülen legen
Blut abnehmen
Notaufnahme
Eigene Patienten betreuen
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Patienten aufnehmen
Punktionen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
520

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1