Ich kann das Krankenhaus Reinbek absolut empfehlen, auch wenn der Anfahrtsweg vom Hamburg ggf. etwas weiter ist. Es lohnt sich sehr. Und wenn es meine gewünschte Fachrichtung dort gegeben hätte, hätte ich mich wirklich gern beworben.
PRO:
- sehr familiäres Umfeld - alle grüßen sich auf den Gängen, helfen sich gegenseitig, man kann immer Fragen, wenn man noch nicht weiß, wo alles liegt oder eine Einführung benötigt
- flache Hierachien
- aufmerksamer und immer freundlicher Umgang miteinander - jede/r kannte uns persönlich, wir wurden gewürdigt und mit ehrlichem Interesse gefragt, wie es uns geht (selbst durch den Chef), was wir uns wünschen, ob es uns gefällt und auch Fragen wie "Hast du heute schon etwas lernen können?" waren keine Seltenheit. Ich war anfangs sehr irritiert, dass selbst die OÄ und CÄ uns persönlich mit Namen kannten und alle so motiviert waren, das kannte ich bisher nicht.
- jeden Tag 2-3x PJ-Unterricht (Gyn, Allgemeinchirurgie, Innere, Radiologie, Anästhesie, Uro, EKG, Unfallchirurgie, interne Fortbildungen) - Die Lehrenden sind wirklich sehr motiviert und an uns PJ-Studierenden interessiert. Wenn neue Gesichter da waren, wurden wir gefragt, wer wir sind, wo wir gerade unser PJ absolvieren. Unterricht ging immer vor Stationsarbeit, die wurde dann anders organisiert, damit wir die Lehre immer wahrnehmen konnten.
- Auf den Stationen konnte man bei allen ärztlichen Tätigkeiten mitarbeiten, Patient:innen selbst betreuen, Drainagen legen, Sono regelmäßig durchführen - also alles, was man braucht, gut üben und ausbauen.
- Wenn man interessiert war Untersuchungen (z. B. Kolo, ERCP) zu sehen oder in sonstige Bereiche zu schnuppern, war dies immer möglich und wurde sogar von dem betreuenden Assistenzarzt/der betreuenden Assistenzärztin organisiert, weil man das Personal in der anderen Abteilung ja noch nicht kannte. Vor Ort wurde einem immer erklärt, was gerade passiert und was man sieht.
- ein sehr freundlicher und offener PJ-Koordinator (Dr. Duschek), der uns auch alle persönlich kannte und mit uns sogar ein Abschlussgespräch führte - er hat auch super die Fälle auf der Gastro mit uns besprochen und uns wichtige Hinweise fürs M3 gegeben
- sehr gute Organisation - Als wir am ersten Tag ankamen, hatte Frau Staudinger alles sorgfältig vorbereitet. Wir bekamen eine Mappe mit allen wichtigen Infos, Fortbildungsterminen, Lageplan, Stundenplan etc., ein Telefon, einen großen Spind; bei Fragen wurde sich direkt gekümmert
- Wir durften uns selbst die Rotationen aussuchen, sodass man das machen konnte, was man praktisch erleben wollte.
- S-Bahn-Anbindung (S2), ca. 12 min zu Fuß zur Klinik oder Bus
- kostenloser Kaffee auf allen Stationen und in der Lounge
- gemütlicher Personalaufenthaltsraum, wo wir uns regelmäßig zum Mittagessen verabredeten (Mittagessen war jeden Tag möglich)
CONTRA:
- Leider steht zurzeit aufgrund von Bauarbeiten die Mensa nicht zur Verfügung. Es gibt zwar vor dem Eingang einen Food Truck, jedoch gibt es dort nur Pasta mit wechselnden Soßen, belegte Brote und Franzbrötchen.
- Schade ist auch, dass v. a. der Radiologieunterricht regelmäßig ausgefallen ist. Andere Veranstaltungen sind leider auch manchmal ausgefallen, da könnte man noch eine bessere Kommunikation vereinbaren, damit man nicht unnötig irgendwo wartet. Ich möchte aber auch anmerken, dass der UCH-Dozent durch Urlaub sogar Doppelstunden mit uns gemacht hat, damit wir trotz Ausfall den gesamten Lehrinhalt abdecken konnten.