Mir hat das Tertial in der Augenheilkunde am BWK Ulm sehr gut gefallen, ich habe viel gelernt und kann die Augenklinik für das PJ oder Famulaturen uneingeschränkt weiterempfehlen:
Das Tertial ist so aufgebaut, dass man die erste Hälfte in der Ambulanz eingesetzt ist und die zweite Hälfte auf Station. Die erste Woche in der Ambulanz läuft man mit dem Assistenzpersonal mit, um die eigenständige Durchführung der Voruntersuchungen zu erlernen. Das fand ich gerade im technischen Fach der Augenheilkunde, wo man sich viel auf OCT, Fundusfoto, Pentacam, Gesichtsfeld, etc. verlässt und es nicht schaden kann die Geräte im Dienst auch eigenständig bedienen zu können, sehr praktisch. In den folgenden Wochen begleitet man die Assistenzärzte und Assistenzärztinnen bei den Patientenuntersuchungen, aber kann recht schnell unkompliziertere Patienten eigenständig voruntersuchen, einem Facharzt oder einer Fachärztin vorstellen und dann den Ambulanzbrief schreiben. Im Verlauf klappt das mit Unterstützung auch bei komplizierteren Patienten. Auf Station gibt es folgende Aufgabenbereiche: Untersuchung von Patienten vor und nach Operation, poststationäre Kontrollen, Arztbriefe schreiben und Visite der stationären Patienten. Auch hier gab es eigentlich immer die Möglichkeit interessante Patienten vor- oder nachzuuntersuchen. Insbesondere während der Zeit auf Station hat man auch immer die Gelegenheit in den OP zu gehen und sich verschieden OPs anzuschauen. Im Ambulanz-OP werden vor allem auch Lidpunkte durchgeführt, wo man auch assistiert und eventuell ein paar Nähte machen darf. Die Morgenbesprechung startet immer mit einem fachlichen Kurzvortrag zur Weiterbildung durch jemandem aus dem Ärzteteam (man selbst ist auch mal an der Reihe), so dass man automatisch jeden Tag etwas dazulernt.
Am positivsten ist mir aber die Atmosphäre und Stimmung im Team aufgefallen. Die Fachärzte und Fachärztinnen sind ohne Ausnahme sehr nahbar und freundlich und auch die Assistenzärzte und Assistenzärztinnen haben es einem leicht gemacht, sich als Teil des Teams zu fühlen.
Es gibt eine Kantine, wo man für wenig Geld sehr üppig essen kann. PJ-Unterricht gibt es mehrmals pro Woche durch verschiedene Fachrichtungen und man kann an allem teilnehmen, wenn man Zeit hat. Leider merkt man, vor allem als Nicht-Bundeswehrler, dass viel Organisatorisches im Klinikalltag noch umständlich und mit viel Bürokratie verbunden ist. Die PJ-Sekretärin ist super freundlich und sehr um eine gute Organisation bemüht.