Ich habe mich von Beginn an sehr wohl gefühlt in der HNO am St. Georg. Es wurde von allen darauf geachtet, dass ich so viel lernen kann wie möglich. Ich durfte sofort die Untersuchungen mitmachen und irgendwann auch selbstständig durchführen. Sowohl bei Visiten als auch bei Aufnahmen konnte man viel mitmachen bzw. die Aufnahmen auch sehr selbständig vorbereiten und in der Mittagsbesprechung dem Chef vorstellen. Zuarbeiten wie anfallende Blutentnahmen, Flexülen und Arztbriefe anlegen wurden durch mich mit übernommen, wobei sich BEs und Flexülen im Rahmen halten, da die Pflege das auch mitmacht. Trachealkanülenwechsel, Cerumen entfernen und flexibles Endoskopieren waren selbstständig durchführbar. Um so länger man da ist und sicherer in den Untersuchungen wird, umso mehr kann man man selbständig arbeiten.
Man konnte jeder Zeit in den OP und wurde auch ab und zu zum assistieren eingeteilt, da hätte ich mir gewünscht etwas öfter eingeteilt zu werden aber da viele OPs in der HNO alleine zu operieren sind, ist die Auswahl (vor allem mit 2 PJ und/oder Famulanten) etwas klein. generell ist das OP-Programm sehr umfang-und abwechslungsreich und man sieht wirklich sehr viele spannenden Sachen, vor allem die großen Tumor-OPs sind wirklich cool. Auch den Einblick in die Ambulanz kann ich nur empfehlen. Dort findet die Diagnostik statt (Audiometrie, Tympanometrie, Vestibulometrie, Olfakto-/Gustometrie, Rhinomanometrie, Prick-Test usw.). Bei interessanten Konsilen oder Notfällen in der ZNA wurde man jederzeit informiert und konnte dabei sein und mitversorgen (z.B. Nasenbluten).
Der Tag beginnt um 7.45 Uhr mit der Frühbesprechung (Dienstags ist danach Tumorboard und Mittwoch immer kleine Fortbildungen mit Kaffee und Kuchen), danach geht es zur kurzen Zimmervisite mit einem der Oberärzten oder dem Chefarzt. Dann teilen sich die Assistenten auf, einer übernimmt die Visite da kann man auch als PJ immer mitmachen, einer hat Konsil-Dienst ( bei dem man auch mitgehen kann) und der Rest geht in den OP oder macht Aufnahmen (die man selbständig vorbereiten kann als PJ). Um 12 Uhr gibt es meistens gemeinsames Mittagessen auf der Station und um 12.30 ist eine kleine Mittagsbesprechung bei der die Patienten die zur Aufnahme da sind dem Chef vorgestellt werden. Danach kann man sich meistens frei entscheiden was man machen will (muss dabei schon auch proaktiv nachfragen was gerade interessant ist, nachschauen welche OPS laufen usw. ) oder kann auch helfen bei den Arztbriefen/ der Stationsarbeit.
Dienstende ist 16.15 Uhr meistens bin ich zwischen 15.30 und 16.30 nach Hause gegangen. Man wurde leider selten früher nach Hause geschickt (da die Assistenten das auch nicht sollen) obwohl die letzten 1-2 Stunden oft nicht mehr so viel interessantes läuft und man auch keine richtigen Aufgaben mehr hat (vor allem wenn mehr als 1 Praktikant da war). Wenn noch Notfälle reinkommen oder eine coole OP läuft freuen sich aber auch alle wenn man länger bleibt um zu helfen/was zu lernen.
Die PJ- Fortbildungen „2days4you“ fanden an ein bis zwei Tagen im Monat statt. Frau Tuczek informierte und organisierte leider eher kurzfristig den Ablauf, sodass ich an ein paar Terminen nicht teilnehmen konnte, da ich mir für diese Zeit schon frei genommen hatte. Die Fortbildungstage die ich mitbekommen habe waren sehr unterschiedlich und teilweise sehr interessant mit Fallbesprechungen und Praxisanleitung (z.b. zum Gipsen) und andere waren eher langweilig und im Format Frontalunterricht.
Man bekommt 3 Studientage zur eigenen Verfügung pro Tertial und 200€/Monat Gehalt bzw. ab Dezember bekommt man pro Monat 400 Euro.
Ich fand mein Wahltertial in der HNO am St. Georg wirklich toll und kann das nur jedem empfehlen, wenn man Lust auf HNO hat und sich das auch als Fachbereich vorstellen kann.
Bewerbung
Ich habe mich ca. ein halbes Jahr vorher bei Frau Hertling der Chefarztsekretärin gemeldet und beworben.