PJ-Tertial Chirurgie in Marienhospital (3/2024 bis 6/2024)
Station(en)
Gefäßchirurgie (6B) , Thoraxchirurgie (6B), Allgemein- und Visceralchirurgie (6A) , Unfallchirurgie und Orthopädie (8A) , HNO (8B), Kinderchirurgie
Einsatzbereiche
OP, Diagnostik, Notaufnahme
Heimatuni
Bochum
Kommentar
Allgemeines:
Am ersten Tag haben wir uns um 7:30 Uhr am kardiologischen Sekretariat (ist etwas versteckt im UG) getroffen und zunächst unsere komplette Ausstattung bekommen (Telefone, Ausweise, Seminar- und Rotationsplan, Schlüssel für die Spinde, Kleidung und für die, die auf dem Parkplatz des Hauses parken wollten, eine Parkkarte (10 € / Monat)). Ich habe diese nicht benutzt, man konnte jederzeit in der Umgebung einen Parkplatz finden! Auch wurde der Arbeitsvertrag unterschrieben. Im Anschluss eine Führung durchs Haus und zu den jeweiligen PJ Mentoren in den Abteilungen sowie den Treffpunkten morgens und zuletzt wurde bei einem ausgelassenen Frühstück über alles Wichtige an Organisatorischem, die Rotationswünsche und Gepflogenheiten ,die man im Krankenhaus beachten sollte, besprochen.
Die Organisation und eure Einbindung sind echt tadellos. Ihr habt immer einen Ansprechpartner. Habt ihr bestimmte Wünsche wie Sonderrotationen , könnt ihr fast immer mit einem Entgegenkommen rechnen. Darüber war ich echt happy. Auch die separate Umkleide und eigene Spinde sind ein wirkliches Plus.
Für die Arbeit bekommt ihr rein theoretisch nur (weiße) Hose und Kittel gestellt, keinen Kasack, aber ihr könnt euch meist auch einen solchen mitnehmen. Die Kleiderausgabe ist jeden Tag geöffnet, häufig erwischt Ihr das Personal auch noch nach den Öffnungszeiten dort.
Ihr könnte euch aber auch zB im OP oder auf Intensiv grüne oder blaue Funktionskleidung holen, das habe ich meist gemacht.
Es gibt zudem die Möglichkeit NEF mit zu fahren, was echt super ist ! Dafür müsst ihr bei der Anästhesistin Mona Becker 50 Euro Pfand hinterlegen und dann bekommt ihr die Kleidung und normalerweise auch Schuhe, die ihr dann für eure ganze Zeit im Marienhospital behalten könnt. Ihr müsst nur die Kleidung selber regelmäßig waschen, aber das ist ja selbstverständlich. Leider gab es keine Schuhe in meiner Größe (habe große Füße) , sodass ich mir selbst welche kaufen musste. Aber da ich eh später Notärztin werden möchte, brauche ich später sowieso welche, sodass ich es nicht so schlimm fand.
Am besten kommt ihr zum Kleidung holen zur Frühbesprechung der Anästhesie um 7:45 vor der Schmerzambulanz und sprecht Mona dann an.
Ich rate euch donnerstags NEF Dienst mitzumachen, da es donnerstags um 7:45 eine Fortbildung in der Anästhesie Frühbesprechung gibt und man dann noch davon profitieren kann.
Bevor ihr den NEF Dienst mitmacht, solltet ihr ca. 1 Tag vorher entweder im OP Plan schauen, wer am nächsten Tag NEF Dienst hat, und fragen, ob es ok ist, wenn ihr dabei seid, oder in der Schmerzambulanz nachfragen. Dort hängt auch die Liste für den NEF Dienst wo ihr euch eintragen könnt. Nicht immer ist eine Mitfahrt möglich, weil auch ärztliche Kolleg:innen NEF Mitfahrten sammeln, aber dafür kann man dann natürlich andere Tage finden, wo es klappt, daher sollte man dann dafür Verständnis haben, wenn es mal nicht geht.
Ein Dienst in der Klinik, auch ein NEF Dienst, geht meist 24 h. Ihr könnt selber entscheiden wielange ihr da bleiben wollt, es zwingt euch keine:r , komplett da zu bleiben. Es gibt auch die Möglichkeit, einen Dienst mitzumachen (also länger zu bleiben) und dafür dann einen, meist den nächsten Tag, frei zu haben (gut, auch um Fehltage zu vermeiden, falls man mal einen Termin hat oder so). Der Dienst beginnt für die Ärzt:innen um 10 Uhr und geht bis um 10 Uhr des nächsten Tages. Im Dienst ist man dann auch viel in der ZNA und kann dort auch mituntersuchen und -aufnehmen , das ist super.
Was sehr wichtig ist: Man darf beim NEF Dienst keinen Privatpulli anziehen und auch kein Oberteil mit irgendwelchen Aufdrucken. Da achtet der Leitende Oberarzt der Anästhesie sehr drauf. Ich wusste das nicht (hatte einen Pulli mit einem anatomischen Herz drauf an) und wurde quasi vor dem ganzen Anästhesie Team dafür angemacht. Also achtet darauf, damit es euch nicht passiert!
Während des NEF Dienstes wird meist auf der Feuerwache zu Mittag gegessen , das kostet 6 Euro inkl. Nachtisch (es geht dort eine kleine Kasse rum) und man kann dort gekühlte Getränke genießen. Wenn ihr Glück habt, übernehmen aber auch gerne mal die Notärzt:innen für euch das Geld😊 (war bei mir mehrfach so- das fand ich super nett). Es ist generell auch cool, mit auf der Wache zu sein und Kontakt zu den Feuerwehrleuten und dem Rettungsdienst zu knüpfen. Allerdings ein Hinweis: die Feuerwache ist größtenteil ein „Männermonopol“ und es gibt daher eigentlich immer was mit Fleisch zu essen (!), für Vegetarier:innen/Veganer:innen wird es etwas schwierig (übrigens auch in der normalen Personalcafeteria, abgesehen von Pommes und Salat). Mittlerweile ist es aber etwas besser in der Personalcafeteria und es gibt nun mehr vegetarische Menüs und öfter auch mal Menüs nach Planetary Health Diet.
Studientage gibt es im Marienhospital nur für alle PJ’ler die sich im 3. Tertial befinden (1x/Wo).
1x pro Woche Dienstags um 15 Uhr (manchmal auch vorgezogen/früher) findet der PJ Unterricht statt, er war in den meisten Fällen auch gut. Besonders die letzten PJ Unterrichte in meinem PJ zu den Themen Schilddrüsenchirurgie, Narkoseeinleitung , Prämedikation und Hernien sind mir sehr gut in Erinnerung geblieben, die waren sehr gut gemacht und super detailliert, perfekt zum Lernen aufs M3. Kurz vor dem M3 haben wir auch ein Kardiologie M3 Repetitorium bekommen , was auch super war.
Einmal im Monat gibt es zudem noch PJ Unterricht in der Radiologie und öfters auch mal kinderklinische Lehrvisiten. Auch sonst nicht so häufig besprochene Themen wie Ethik im Krankenhaus und Arzneimittelinteraktionen (gehalten durch die Apotheke) finden im Seminar Platz, was ich super fand, da man sonst darüber kaum was lernt. Die Chef- oder Oberärzte der verschiedenen Abteilungen halten die Seminare persönlich, was den Stellenwert der PJ´ler denke ich ganz gut darstellt.
Auf Nachfrage hat der PJ Koordinator und der Leiter der Notaufnahme für uns ein Rea-Training / ALS-Kurs – sowie ein Schockraumtraining organisiert in Kleingruppen, wo wir in verschiedenen Fallbeispielen und Rollen Reanimationen Schockraumszenarien geübt haben. Die Fälle waren teilweise schon nicht so einfach, aber das fand ich toll, weil man zum Mitdenken angeregt wurde und man nochmal praktisch und realitätsnah üben konnte.
Mal gab es auch einen wirklich sehr sehr guten fünfteiligen EKG Kurs durch einen der PJ Koordinatoren. Den kann ich euch wirklich nur ans Herz legen, dort habe ich zum ersten Mal das Gefühl gehabt, das EKG besser zu verstehen!
Während des gesamten PJ hatte ich immer das Gefühl, gut in die Teams eingebunden zu werden und habe mich immer als vollwertigen Teil des Teams gesehen. Man lernt schnell alle Leute kennen (Vorteil kleineres Haus) , eigentlich alle sind sehr nett! Man wird sehr wertgeschätzt, darf viel machen, und wird nicht nur für Hilfstätigkeiten wie Blutentnahmen „missbraucht“. Es wurde auch direkt zu Anfang gesagt, dass wir „extra“ eingeplant sind zu dem festen Personal, und wir nicht nur für Blutentnahmen da sind. Wenn es mal zu viel wird und wir Probleme haben sollten, sollen wir gerne jederzeit die PJ Koordinatoren ansprechen und die würden sich dann auch einmischen. Blutentnahmen gehören klar auch dazu, aber dafür darf man auch immer mal wieder Zb Punktionen machen. Auch aufklären darf man unter Aufsicht gerne. Manchmal muss man die Assistenzärzt:innen mal kurz erinnern, dass es vlt besser ist, wenn alle bei den Blutentnahmen helfen, weil wir nicht nur dafür da sind, insbesondere wenn es viele Blutentnahmen gibt, aber das wird dann auch gemacht. Also euch ruhig trauen, das mal anzusprechen und darauf hinzuweisen! Es kam aber auch nur selten vor, dass das nötig war…
Als PJler darf man keine Blutabnehmen zum EKs kreuzen, das ist ärztliche Aufgabe (nur beobachtet darf man das).
Für die Blutabnahmen sind die Ärzt:innen und Studierenden da (Ausnahme: Intensiv und ZNA). Es soll auch einen studentischen Blutabnahmedienst geben, ich habe aber nur einmal einen gesehen, dort wurden auch meines Wissens Stellen gestrichen…
Dass man auch im Vergleich ein so hohes PJ Gehalt bekommt (597 Euro) , fand ich auch sehr toll.
Zum Essen: Morgens bekommt man fürs Frühstück 2,17 bezahlt und fürs Mittagessen 4,20 . Davon kann man sich was aussuchen und muss sich in eine Liste an der Kasse eintragen. Wenn man etwas teureres (das bessere Essen) haben möchte, muss man dann natürlich leider draufzahlen. Ich habe meistens das bessere Essen genommen, weil ich dann zuhause nicht kochen musste und musste dementsprechend mehr bezahlen, aber es hatte dadurch auch Vorteile und war bestimmt auf insgesamt gerechnet auch günstiger als wenn man noch zuhause kochen muss.
Also es wäre super, wenn jedes Gericht bezahlt würde und es mehr vegetarische/vegane Optionen geben würde.
Ich habe es allerdings eigentlich fast jeden Tag geschafft, was zu Mittag essen zu gehen, das muss man auch lobend erwähnen. Es wird sehr darauf geachtet, dass man was essen gehen und seine Pause machen kann!
Zudem finde ich 1 h Lehrveranstaltung pro Woche etwas wenig, zumal es in den einzelnen Abteilungen meist keine Fortbildungen gibt leider.
Orientieren Sie sich gern an den Forderungen des Projektes faires PJ der bvmd, um das PJ zu verbessern https://www.bvmd.de/fairespj/
PJ Tertial Chirurgie und Rotationen:
Unter der Klinik für Chirurgie sind im Marienhospital Gelsenkirchen mehrere Abteilungen (Thoraxchirurgie, Kinderchirurgie, Allgemein-und Visceralchirurgie, Gefäßchirurgie) unter der Leitung vom Chefarzt Prof. Dr.Raffel zusammengefasst, wobei der Schwerpunkt auf VC/AC liegt. Die anderen Abteilungen sind eher klein.
In der Thoraxchirurgie arbeiten vier Oberärzt:innen unter der Leitung von der leitenden Oberärztin Dr. Margarethe Härting (nicht zu verwechseln mit der Oberärztin Dr.Christiane Härting aus der VC). In der KC arbeiten auch nur 1-2 Oberärzte je nach Wochentag. Auch die GC ist eine kleine Abteilung mit 2 Oberärzt:innen , 1 Physician Assistant und 1 Assistenzarzt. Allerdings hat die GC als einzige weitere chirurg. Abteilung mit PD Dr.Duran noch einen Chefarzt, der allerdings auch in einem anderen Haus des Leistungsverbunds noch Chefarzt ist und daher nicht jeden Tag im MHG ist.
Auch im Chirurgie Tertial konnte man in jede Abteilung rotieren.
Der Rotationsplan in meinem Chirurgie Tertial sah folgendermaßen aus:
Gefäßchirurgie (6B) 3 Wochen
Thoraxchirurgie (6B) (urspr. 2 Wochen eingeplant, aber auf Wunsch auf 3 Wochen verlängert)
Visceralchirurgie (6A) (urspr. 8 Wochen, dementsprechend dann 7 Wochen)
Unfallchirurgie und Orthopädie (8A) 2 Wochen
Mit jeweils Anteilen auf der neuen Privatstation (9A, bald wird die zweite (9B) eröffnet)
Sonderrotation HNO (8B) 1 Woche
Zwischendurch Kinderchirurgie bei Gelegenheit
Gerne hätte ich auch noch in die Urologie mal reinrotiert, aber dafür war leider etwas zu wenig Zeit. Jedoch war ich dann im folgenden Anästhesie Tertial öfter bei urologischen OPs dabei, sodass ich mir dort die Eingriffe auch mit anschauen konnte. Aber falls ihr wollt, wird euch bestimmt eine Rotation in die Urologie ermöglicht.
Auch in die ZNA kann man ggf. rotieren, aber die meisten von uns haben einfach Dienste mitgemacht oder sind während des normalen Arbeitstages auch in die ZNA gegangen. Aber wünschen kann man sich eine solche Rotation auch.
Normalerweise rotiert man im Chirurgie Tertial auch auf die operative Intensivstation und in die Anästhesie (jeweils 1 Woche), aber da ich im Anschluss eh mein Anästhesie Tertial im MHG absolviert habe, habe ich dies nicht gemacht, da das ja dann eh Teil des Anästhesie Tertials war.
Es wird darauf geachtet, dass am besten in der TC und GC jeweils nur 1 PJler gleichzeitig ist, da es kleine Abteilungen sind und man so am meisten aus der Rotation rausholen kann.
Wenn man möchte, kann man auch Dienste mitmachen, das habe ich auch getan. Ansonsten kann man auch jederzeit mit in die ZNA und dort auch helfen (Anamnese und Untersuchung).
Allgemeiner Ablauf der chirurgischen Abteilungen:
Der morgendliche Ablauf ist eigentlich in allen chirurgischen Abteilungen ähnlich:
Getroffen wird sich morgens um 7:30 auf Station/im Arztzimmer. Es ist gerne gesehen, wenn man ein paar Minuten früher da ist, damit man noch kurz die Patienten durchsprechen und die Stationslisten ausdrucken kann. Danach wird Visite gemacht.
Neu eingeführt: Neuerdings ist die Intensivstation interdisziplinär. Daher findet um 7:30 auch parallel die interdisziplinäre Intensivvisite statt, wo jeder Patient einmal kurz vorgestellt wird, die geplanten OPs und OP Kapazitäten sowie Intensivbetten-Kapazitäten besprochen werden. Wenn man fragt, kann man dort bestimmt auch mal mit hingehen. Aus jeder Abteilung gehen da 1-2 Ärzte hin (Anmerkung: Hab es nachträglich nach meinem Anästhesie Tertial hier ergänzt, weil ich erst dann auf der Intensiv war und es dann neu eingeführt wurde.)
Um 8 Uhr findet die gemeinsame Frühbesprechung aller chirurgischen Abteilungen (außer UC/Ortho) statt im Wintergarten 2 , wo auch die PJ Seminare stattfinden. Im Rahmen der Frühbesprechung findet donnerstags auch immer eine kurze Frühfortbildung und regelmäßig auch M&M (Morbidität und Mortalitäts) Konferenzen statt.
Danach wird ggf. noch die Visite zuende gemacht. Gibt es Bildgebungen zu besprechen, was eher selten der Fall ist (außer in der Thoraxchirurgie), dann ist um 8:30 noch Röntgenbesprechung im Demoraum der Radiologie. Danach teilt sich jeder mit seinen Aufgaben auf (OP, Sprechstunde/Ambulanz/Konsile etc).
Wir PJler haben uns daher dann immer angeschaut, welche OPs am Tag so anstehen und bei welchen OPs PJler gebraucht werden und haben uns dann aufgeteilt, wer in welche OP geht. Danach haben wir die Blutabnahmen erledigt.
Ansonsten war es unterschiedlich, was so zu tun war und wo man mitgehen konnte. Hier ist wieder mal viel Eigeninitiative gefragt, um auszuloten, was es zu tun gibt.
Donnerstags um 15:15 ist immer Tumorkonferenz im Röntgendemoraum, da sind Studenten auch immer eingeladen, hinzugehen.
Um 15:30 (Do entsprechend um 14:30) ist immer Röntgenbesprechung, danach kann man gehen. Man muss nicht zwangsweise zur Rö-Besprechung gehen, wenn man vorher nichts zu tun hat. Aber ich finde das gehört sich so und meist war ich eh viel beschäftigt und bis zu dieser Uhrzeit im OP, sodass ich meist hingegangen bin.
In der Chirurgie im MHG gibt es eine zentrale Patientenaufnahme (ZPA) im Erdgeschoss.
Daher kam es nur sehr sehr selten vor, dass man mal Patienten aufnehmen und untersuchen konnte. Das fand ich sehr schade. Insgesamt habe ich im PJ Tertial Chirurgie vor allem Blutabnahmen gemacht, Zugänge gelegt, Drainagen gezogen, im OP assistiert (wobei man dort auch einiges machen durfte!!), VAC Wechsel und Verbandswechsel durchgeführt.
Patienten aufnehmen, Arztbriefe schreiben und Patienten vorstellen ist leider viel zu kurz gekommen. Klar Arztbriefe schreiben ist eine unliebsame Tätigkeit , aber man muss das ja auch lernen. Diese Tätigkeit haben die Assistenzärzte gemacht und uns gesagt wir müssen das nicht machen. Echt lieb von denen, aber man muss es ja wie gesagt auch lernen.
Aber da ich im Innere Tertial es schon oft gemacht habe und schon recht sicher darin war, hab ich auch nicht weiter darum gebeten, das machen zu „dürfen“ (nur in der GC und TC habe ich es etwas gemacht und das ist auch gut angekommen).
Gefäßchirurgie
Die Gefäßchirurgie trifft sich morgens (um 7:30) immer in der Gefäßchirurgischen Ambulanz. Die ist etwas versteckt, am besten euch vorher einmal zeigen lassen, wo die ist (Wenn man beim Kardiologie Sekretariat ist, wo man sich auch am 1.PJ Tag trifft, über eine Glastüre kurz rausgehen und nach paar Schritten kommt gegenüber eine Tür, da rein gehen, und links ist dann die GC Ambulanz und geradeaus die proktologische Sprechstunde/Praxis.
Ansonsten hat man in der Gefäßchirurgie (außer dem üblichen chirurg. Ablauf) keine weiteren Termine und ist frei, was man machen möchte.
Da man meist der einzige PJler in der GC ist, kann man sehr viel im OP sein und assistieren, oft sogar als 1.Assistenz! Das fand ich hier wirklich super und habe sehr viel gelernt und auch machen dürfen. Man durfte in der GC viel nähen, tackern, auch Drähte mit vorschieben, im Situs mit Pulse tasten, Drainagen anknoten, bei Venenstrippings auch mal eine Vene mit „strippen“…
Ansonsten kann man viel in der GC Ambulanz bei Terminen dabei sein und vor- oder mituntersuchen. Hier kann man auch lernen wie man ein Doppler Sono macht und den ABI misst und das auch selber üben. Generell sind die MFAs/Schwestern in der Ambulanz sehr nett und binden einen auch gut mit ein. Außerdem kann ich sehr empfehlen die Wundsprechstunde mit Schwester Tanja mitzumachen. Am besten bei ihr einmal nachfragen, wann diese stattfindet. Sie hat gerne Studenten mit dabei und erklärt viel , vor allem wie man die verschiedenen Wunden richtig behandelt mit verschiedenen Methoden und wie man diese verbindet. Hier konnte ich viel zur Wundversorgung lernen. Das kommt ja im Studium und in Praktika oft zu kurz, keiner weiß wie es richtig gemacht wird und dann soll man es (als Student und später als Ärzt:in) einfach machen.
Des Weiteren kann man auch gerne Konsile mitmachen, auch dort wird meistens viel Doppler Sono gemacht und der Gefäßstatus untersucht, wo man sich auch einbringen kann.
Insgesamt fand ich die Gefäßchirurgie Rotation sehr gut.
Thoraxchirurgie
Auch die Thoraxchirurgie Rotation hat mir sehr gut gefallen. Hier hört man aber immer unterschiedliche Meinungen der Studenten. Die meisten fanden es nicht so gut dort und haben die Zeit verkürzt. Ich kann nur für meine Rotation sprechen, die ich gut fand und darum um 1 Woche verlängert habe. Die Abteilung ist wie gesagt sehr klein und besteht nur aus 4 Oberärzten , die von der leitenden Ärztin Fr.Dr.Härting geleitet wird. Darum hat man öfter mal Leerlauf, was wahrscheinlich die meisten gestört hat. Außerdem gibt es im Team untereinander mal kleinere Streitereien und Sticheleien, die aber oft auch mit Humor gemeint sind, also die Stimmung ist nicht immer angenehm, Das kommt noch hinzu. Aber größtenteils war die Atmosphäre angenehm und bei Interesse wird man in der TC auch gut eingebunden.
Den Leerlauf konnte man meist gut nutzen fand ich: Zum Einen gibt es auf der TC ein Untersuchungszimmer, das nur selten benutzt wird , sodass man als Student dann sogar dort einen eigenen PC hat und man sich die Patientenfälle genauer anschauen und Arztbriefe anlegen kann (ich hätte das nicht gemusst, hab aber die „freie“ Zeit dafür genutzt und das ist wohl auch sehr gut bei den TC Ärzten angekommen, weil das nicht viele Studenten machen würden). Zudem ist Dr.Härting auch sehr „studentenfreundlich“ und lehrbegeistert. Früher hat sie regelmäßig Thoraxchirurgie Kurse gegeben, die leider aus finanziellen Gründen nicht mehr stattfinden können (sie hat es immer privat finanziert und dann natürlich verständlicherweise irgendwann gesagt, das kann so nicht weiter gehen). Hier wäre es super, wenn die Geschäftsführung diese Kurse mitfinanzieren würde, da diese Kurse immer bei den Studenten gut angekommen sind und Fr.Härting diese auch gerne wieder anbieten würde. Im Flur vor ihrem Büro hängt eine ganze Bildergalerie mit Fotos von diesen Kursen. Sie hat mir im Leerlauf auch öfter mal Studien zu Lesen gegeben und mir sogar ein thoraxchirurgisches Skript geschenkt , was sie mal für Studenten geschrieben hat. Ab und zu ist sie mit mir auch Fälle und Krankheitsbilder durchgegangen (ebenso die anderen Thoraxchirurgen).
(Anmerkung: Sie hat einen „Nur Mut“ Kurs des BDC auf dem TC Kongress in Magdeburg mit organisiert. Dort bin ich mit hingefahren und es hat sich auch sehr gelohnt!).
Ich denke, wenn man Interesse zeigt, kann man also viel mehr aus der TC Rotation rausholen.
In der Thoraxchirurgie ist der morgendliche Ablauf etwas anders. Anders als in den anderen Abteilungen wird um 7:30 (auch hier am besten schon früher da sein) keine Visite gemacht , sondern im Büro von Fr.Dr. Härting jeder Patient besprochen und sich auch selber die Bildgebung angeschaut. Dieses Vorgehen finde ich persönlich sehr viel besser, weil man so einen viel besseren Überblick über die Patienten und die geplanten Untersuchungen und Verfahren bekommt. Eines Tages haben wir auch einmal im Rahmen dessen das MANV Konzept der Klinik besprochen, da während meines Chirurgie Tertials auch die EM 2024 in Gelsenkirchen stattfand und alle Mitarbeiter deswegen sich da einlesen sollten. Die TC war die einzige Abteilung, wo ich mitbekommen habe, dass sich das Team damit (gemeinsam) beschäftigt hat.
Um 8 Uhr geht man auch zur gemeinsamen Frühbesprechung.
Danach gehen die Thoraxchirurgen gemeinsam in der Cafeteria frühstücken , das hat mir auch sehr gefallen.
Im Anschluss stehen auch in der TC die Blutabnahmen, Viggos, Aufnahmen, OPs, Sprchstunde usw. an.
Um 15 Uhr (Do um 14 Uhr) wird gemeinsam Visite gemacht, was ich auch sinnvoll finde, da zu dieser Zeit dann auch meist die Untersuchungsergebnisse vom Tag vorliegen. Um 15:30 (Do um 14:30) ist Röntgenbesprechung.
In der TC gibt es viele Konsile , vor allem zum Anlegen von verschiedensten Arten von Thoraxdrainagen (von kurzzeitigen bis länger liegenden bei Palliativpatienten). Hier hat man die Chance sehr viele Thoraxdrainagen legen zu können, die sollte man nutzen. Dr.Reichert erkärt euch das gerne und bindet euch gerne ein, allerdings muss man ihn dafür ansprechen, von alleine macht er das meist nicht.
Auch zum empfehlen ist es, mal bei seiner Sprechstunde Montags dabei zu sein. Er ist als einziger der TC Ärzte Herz- und Thoraxchirurg , sodass zu ihm einige interessante Fälle kommen. Auch viele Sternumfrakturen/Kontrollen des Sternums nach Thorakotomie. Hier kann man auch mituntersuchen und hat die Chance Krepitationen zu fühlen.
Während der TC Rotation war ich auch viel im OP dabei. Da in der TC viele Eingriffe thorakoskopisch erfolgen, kann man leider eher selten assistieren. Ich bin allerdings auch meist zum Zuschauen mit in den OP gegangen (immerhin kann man die OP ja am Bildschirm verfolgen) und konnte so ein breites Spektrum an thoraxchirurgischen OPs sehen und habe dadurch einen guten Eindruck von der TC bekommen. Wenn man fragt, wird einem auch viel erklärt.
Ein paar Male durfte ich aber auch in der TC assistieren. Hier wurde mir auch öfter viel zugetraut. Neben Nähen durfte ich beispielsweise bei einer Pleuradekortikation die Pleuraschwarten mit entfernen , die Lunge dann mit den Händen bis oben abtasten und auch die Thoraxdrainage (mittels großem Metalltrokar ohne Vorpräparation , also anders als bei einer üblichen Thoraxdrainage) einbringen und auch annähen/anknoten.
Da war ich etwas überrascht, dass ich so viel machen durfte, aber das war auch toll, dass mir das zugetraut wurde und ich so eingebunden wurde.
Sehr spannend war auch , dass ich eine „NVATS“ mitbekommen konnte, also einen „wache“ Thorakoskopie, wo der Patient aufgrund vieler Vorerkrankungen „nur“ erweitertes Monitoring hatte und „nur“ sediert war, also nicht richtig in Narkose.
Weiterhin sehr spannend war auch das Verfahren der Talkumpleurodese. Einmal wurde auch eine Sternotomie bei einer Thyreoidektomie durchgeführt bei unklarem Tumor mediastinal (stellte sich als Aneurysma der V.azygos raus) , hier wurde interdisziplinär zwischen TC und VC zusammengearbeitet, das war sehr spannend.
Die Thoraxchirurgen bronchoskopieren auch und führen endobronchialen Ultraschall (EBUS) durch. Auch hier kann man dabei sein. Bestimmt hätte man durch Fragen auch mal bronchoskopieren können, aber da ich das im Innere Tertial schon gemacht hatte und die TC eher seltener als die Pneumologen bronchoskopieren, habe ich nicht explizit gefragt. Ich wollte eher die Chance nutzen, viele thoraxchirurgische OPs mitnehmen zu können, da dies im Studium auch eher untergeht.
Allgemein- und Visceralchirurgie
In meiner visceralchirurgischen Rotation habe ich das Zertifikat „studentische OP Assistenz“ der deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Visceralchirurgie absolviert, dass vom Marienhospital Gelsenkirchen angeboten wird. Der leitende Oberarzt PD Dr. Krausch ist im Marienhospital für das Zertifikat zuständig. Ich hatte das mal zufällig im Internet gefunden und da ich mich für die Chirurgie interessiere, gemacht. Ich war aber anscheinend auch die erste, die das Zertifikat im Marienhospital absolviert hat.
Um es absolvieren zu können, muss man sich vorher bei der DGAV mit einem Lebenslauf und der Immatrikulationsbescheinigung bewerben und diese stellt dann Kontakt zur Klinik her und schreibt einem den Ansprechpartner, sodass man sich dann um den weiteren Ablauf kümmern kann.
Für das Zertifikat muss man mindestens 15 laparoskopische und 15 konventionelle Operationen assistieren und am Ende eine Art Abschlussprüfung (ca. 30 min) bestehen, wo gängige OP-Verfahren, Naht- und Knotentechniken oder auch Instrumente abgefragt werden können (bei mir war es die Appendektomie, Drainagen, Hernien und Vor- und Nachteile der versch. Hernien OP-Verfahren). Ich empfand es auch als gutes Training für das M3.
Damit man den OP Katalog mit den 30 OPs und auch vor allem den laparoskopischen OPs voll bekommt, habe ich auf jeden Fall die vollen 7 Wochen meiner Rotation gebraucht. Und das auch eher ganz knapp. Ich war schon viel im OP, aber trotzdem hat es zeitlich gerade so hingehauen. Leider war es sehr schwierig an die laparoskopischen Assistenzen zu kommen. Natürlich sollen vor allem auch die Assistenzärzte die Laparoskopien lernen (also es geht über die normalen studentischen Aufgaben hinaus) und man will denen auch nicht die Arbeit wegnehmen, aber beim Zertifikat geht es ja vor allem auch darum, die Positionierung der Trokare und die Kameraführung bzw. das Handling kennenzulernen, auch wenn es nur für 5-10 min ist. Mit dieser Argumentation habe ich es geschafft, dass ich mich ein paar Mal steril bei Laparoskopien mit einwaschen und für ein paar min die Kamera übernehmen konnte , mir was erklärt wurde und ich die notwendigen Unterschriften für den OP Katalog sammeln konnte. Kam mir etwas blöd vor, dass ich quasi so darum betteln müsste, aber ich finde, wenn man das Zertifikat anbietet, muss man ja auch dafür sorgen, dass man auch alle Anforderungen des Zertifikates erfüllen kann. (In der Medizin ist es leider ja oft so, dass man einfach die Unterschrift bekommt, aber dann braucht man ja so ein Zertifikat nicht machen, weil es dann ja sozusagen keinen Aussagewert hat. Das ist ja in der Medizin etwas schade.)
Einmal war es aber auch so, dass als viele krank waren und es Personalmangel gab, auch mal eine andere PJlerin für eine Laparoskopie komplett die 1.Assistenz übernehmen durfte, aber das ist eher die Ausnahme als die Regel.
Meine Prüfung konnte leider erst 5 Monate nach meinem Chirurgie Tertial nach einigen Verschiebungen 2 Wochen vor meinem M3 stattfinden, aber Hauptsache es hat geklappt😊
Auf dieser Internetseite findet ihr mehr Infos, falls ihr euch auch dafür interessiert:
http://www.dgav.de/arbeitsgemeinschaften/cajc/zertifikat-studentische-op-assistenz.html#c15180
Während meiner VC Rotation konnte ich ein breites Spektrum an AC/VC Ops erleben und assistieren. Der Fokus liegt im Marienhospital aber auch vor allem auf endokriner Chirurgie (V.a. Schilddrüse) und Darm-OPs (insbesondere lap. Sigmaresektionen). Auch liegt ein Schwerpunkt auf Proktologie , was auch sehr interessant ist, schaut euch am besten auch mal eine Karydiakis OP bei Silus pilonidalis an!) . Im OP wurde man auch eigentlich immer gut eingebunden und nett behandelt. Die Stimmung im Team empfand ich immer als sehr angenehm, was man ja von der Chirurgie nicht immer so gewohnt ist. Die Hierarchien sind eher flach, was der Stimmung im Team gut tut.
Man war meist 2.Assistenz , aber bei proktologischen OPs und KC OPs auch 1.Assistenz. Der Kinderchirurg spricht euch an, wenn es OPs gibt und er Hilfe braucht. Nutzt die Chance, denn Kinderchirurgie gibt es ja auch nicht so häufig.
Als Student war man eigentlich immer dafür verantwortlich , die Hautnaht (in allen gängigen Nahttechniken) zu machen und wurde dabei auch gut angeleitet. Zudem konnte man auf Nachfrage auch mal (EasyFlow) Drainagen annähen und bei den Laparoskopien den Wundverschluss mit Fibrinkleber machen. Des Weiteren durfte man auch mal den Darm staplen. Toll, das Studenten so einbezogen werden!
Wenn man an der Chirurgie interessiert ist und viel im OP sein möchte, kann ich nur empfehlen, sein Chirurgie Tertial im Marienhospital Gelsenkirchen zu machen.
In der Visceralchirugie war ich 2 Wochen die einzige PJlerin. Das empfehle ich nicht, also versucht es zu vermeiden!! Denn dort müssen wirklich leider die PJler alle Blutabnahmen machen , werden aber gleichzeitig auch für einige OPs zum Assistieren gebraucht (beispielsweise vorrangig bei Schilddrüsen-Operationen und größeren Bauch-OPs), dann musste man schauen wie man die Blutabnahmen zwischen den OPs am besten erledigt bekommt, das war echt ein Stress (Einschleusen, OP, Ausschleusen, hoch laufen, Blutabnahmen und repeat). Ich war froh, als wir dann wieder mehrere PJler dort waren.
Ich fand es nicht so schön, dass in der VC wirklich davon ausgegangen wird, dass die PJler alle Blutabnahmen machen (es waren immer wirklich viele um die 20!). Wenn man sich über die Menge mal freundlich „beschwert“ hat (da man die einzige PJlerin zu dieser Zeit war) und ob man sich das nicht unter allen Ärzten und PJlern aufteilen kann und, dass man nicht nur dafür da ist, wurde man von manchen Ärzten eher dafür kritisiert, dass die PJler davor es auch alle selber machen mussten und dass wir es nicht unter allen aufteilen. Das war teils etwas frech. Nur manche nette Assistenzärzte haben manchmal mitgeholfen. Das war aber auch das einzige Negative am Chirurgie Tertial und Meckern auf hohem Niveau!
Die proktologische Sprechstunde findet montags und die Schilddrüsensprechstunde mittwochs statt. Vor allem zur proktologischen Sprechstunde sollte man mal mitgehen, da die Oberärztin Fr.Dr.Härting sehr gerne erklärt und man die Chance hat, alle möglichen proktologischen Krankheitsbilder (Analfisteln, Analvenenthrombosen, Hämorrhoiden etc) zu sehen und die proktologische Untersuchung kennenzulernen, die ja im Studium auch eher zu kurz kommen. Meist habe ich eher daneben gestanden und Fragen gestellt, aber vielleicht darf man auch mal ne DRU machen, hab da nicht explizit danach gefragt.
Ärgere mich da im Nachhinein etwas drüber, da ich im Studium keine einzige DRU gemacht habe und man es später ja können muss. Es hieß ja immer machen wir jetzt nicht, aber eigentlich sollte man es machen, oder von den Ärzten ich mache es jetzt.
Auch kann man in der Prokto-Sprechstunde die Methodes des „Pit Pickings“ bei Silus pilonidalis mitbekommen, die wohl trotz guten Erfolgen noch nicht so verbreitet ist. Also schaut euch das gerne mal an.
Orthopädie/Unfallchirurgie
Auch in der UC trifft man sich um 7:30 im Arztzimmer zur Visite. Um 8 Uhr ist Röntgenbesprechung und danach gehen alle ihre versch. Aufgaben an.
Um 15 Uhr ist die Nachmittags-Röntgenbesprechung. Aber meistens hat man vorher nichts mehr zu tun und wird netterweise schon vorher nach Hause geschickt.
Wichtig: Dienstags um 8 Uhr ist Chefarztvisite. Deswegen muss man dienstags auch erst um 8 Uhr zur Röntgenbesprechung kommen, an die sich die Chefarztvisite dann anschließt.
Die Stimmung im Team der UC ist auch sehr gut. Auch in dieser Abteilung wird man als PJler sehr gut eingebunden.
So darf man viel im OP assistieren (Bei Endoprothesen wird man allerdings auch erwartet) und machen. So darf man eigentlich immer tackern/nähen. Bei Knie-TEPs darf man häufiger auch mal roboterassistiert bohren. Auch bei Osteosynthesen darf man hin und wieder auch mal bohren und Schrauben einbringen, wenn man möchte. Ich bin allerdings nicht so UC interessiert und wollte eher versch. OP Verfahren kennenlernen und wollte nicht unbedingt viel machen, also eher die wenige Zeit in der UC nutzen, bevor man dazu keine Chance mehr dazu hat, und habe eher versucht, verschiedene OP Arten mitzubekommen und nicht immer nur die zu nehmen, wo man assistieren oder viel machen kann , sondern auch die , wo man was lernen kann.
Sehr zu empfehlen ist es auch in der Handchirurgie zu assistieren, dort ist man meist 1.Assistenz und bekommt viel erklärt. Der Handchirurg ist sehr Teaching interessiert.
Er macht auch die Sportmedizin im Haus, auch da bietet es sich an, mal vorbeizuschauen!
Insgesamt nehmen sich alle aus dem UC Team immer mal wieder Zeit, mit euch Fälle und Krankheitsbilder durchzusprechen und was zu erklären. Super!
Was mir auch sehr positiv aufgefallen ist, dass die UC/Ortho die einzige chirurgische Abteilung war, die einen Übergabezettel führt, wo auch draufsteht wann für wen welche Blutabnahme geplant ist (Laborlisten für die ganze Woche) , wann die Entlassung geplant ist usw. Das macht es einem einfacher , den Überblick über die Patienten zu behalten.
Ich verstehe nicht, warum das nicht der Normalfall ist. So lässt es sich doch viel einfacher arbeiten.
Zudem finden verschiedenste Sprechstunden statt (in der Nähe vom Kardiologie Sekretariat)unter dem Radiologie Flur. An eigentlich allen Wochentagen kommen jeweils untersch. Ehemalige Chefärzte vom MHG und bieten verschiedenste Sprechstunden an , aber auch die Oberärzte machen das.
Hier eine Auflistung der Sprechstunden:
Mo: Handchirugie (Kaivers)
Di: Orthopädie
Mi: BG Sprechstunde
Do: Handchirurgie (Eicker)
Fr: alles gemischt
Zudem kommen jeden Tag auch noch wiedereinbestellte Notfallpatienten zu Kontrollunteruschungen.
Ihr könnt jederzeit bei Sprechstunden dabei sein. Meist war es leider auch eher ein Dabeisein statt Mithelfen, aber manchmal durfte man auch mituntersuchen oder Fäden ziehen und Wundversorgung machen.
Besonders interessant fand ich einen Fall von Wundbrand/Gasbrand , wo nahezu täglich septische OPs/Wundreinigungen durchgeführt wurden und die Spaltung eines Kompartmentsyndroms .
HNO
Für die letzte Tertialwoche habe ich mir eine HNO Rotation gewünscht.
Die hat sich auch gelohnt und bin froh, es gemacht zu haben.
Anmerkung: Leider muss die HNO Abteilung wegen der Krankenhausreform geschlossen werden/umziehen, daher wird die HNO für eure PJ Wahl nicht mehr relevant sein.
(Meines Wissens bleiben aber sonst alle anderen Fächer, nur verliert meine ich die UC die Endoprothetik, VC/AC, die TC und Urologie werden etwas ausgebaut).
In der HNO beginnt der Tag erst um 8 Uhr mit der Frühbesprechung im Chefarztsekretariat.
(Das war natürlich auch ein Pluspunkt er Rotation, was ich aber natürlich vorher nicht wusste).
Danach wird auf Station Visite gemacht. Ab 9 Uhr werden die Patienten in der Ambulanz aufgenommen und auch die ambulanten Patienten in der Sprechstunde gesehen.
Neben Stationsaufgaben und der Ambulanz kann man natürlich auch jederzeit in den OP gehen und sich OPs anschauen (Achtung der HNO und Urologie OP liegen in einem gesonderten OP Trakt neben der HNO Ambulanz und nicht im großen Zentral-OP!).
Wenn man länger da ist, kann man bestimmt auch im OP assistieren (zumindest konnte es der Wahlfach-PJler). Ich war natürlich nur eine Woche dort, sodass mein Fokus eher darauf lag, möglichst viel in dieser Woche mitzunehmen und zu lernen und eher nicht so darauf, auch im HNO OP noch assistieren zu können. Ich wollte flexibler sein und ggf. zwischendurch auch wieder gehen und Fälle in der Ambulanz sehen können. Je nach OP Art kann man aber auch mit durchs OP Mikroskop / die Instrumente schauen oder auch auf dem Bildschirm die OP mitverfolgen, da es ja auch viele mikrochirurgische OPs sind oder OPs, wo man auch als Assistenz nicht viel sieht.
Um 13 Uhr findet die OP Besprechung im Arztzimmer der Ambulanz statt.
Hier werden die Patienten, die am nächsten Tag operiert werden sollen, vom leitenden Oberarzt kurz gesehen und diesem mitgeteilt um wieviel Uhr er:sie morgen kommen soll.
Je nachdem , was man noch sehen möchte, kann man früher gehen oder noch bleiben.
In der Ambulanz ist aber meist bis 16 Uhr gut was los.
Da ich nur eine Woche dort war, bin ich meist eher bis zu Schluss geblieben.
Wichtig für die HNO ist, dass ihr dort nur weiße Kasacks tragen dürft.
Und auch der Leitende Oberarzt ist eher etwas launisch und die Stimmung deswegen oft nicht so gut, wenn er anwesend ist. Zudem finde ich , dass er uns Studenten eher ignoriert hat und auch mit den Patienten teils echt nicht so gut umgegangen ist (eher wie am Fließband und ohne mit diesen wirklich zu reden). Aber man kann sich ja auch aussuchen, mit wem man mitgeht. Der Rest vom Team ist sehr nett, viele sind aber auch gestresst , weil es eine eher kleine Abteilung aber mit viel Workflow, ist und man viel zu tun hat. Trotzdem erklären sie gerne viel. Man muss aber wie bei jedem Praktikum auch etwas Eigeninitiative zeigen und nachfragen, dann lernt man auch was😊
Ich hatte auf jeden Fall die Chance viele Krankheitsbilder und OPs zu sehen.
In der Ambulanz konnte man auch viel mituntersuchen , was ich sehr gut fand, dafür , dass ich nur eine Woche da war. So konnte man otoskopieren, direkt pharyngoskopieren und indirekt laryngoskopieren, Spekulumuntersuchungen der Nase durchführen und den Mund sowie die Lymphnknoten untersuchen. Da viele dieser Untersuchungen Teil jedes Untersuchungsganges bei HNO Patienten sind, konnte man es oft üben. Es ist aber trotzdem schwierig. Daher sollte man nicht frustriert sein, wenn es nicht direkt klappt. Man braucht halt Übung bis es gut klappt.
Zudem kann man auch Nasen-Flow-Messungen, Untersuchungen mit der Frenzelbrille und Sonographien von Speicheldrüsen und Hals (im Rahmen der Tumornachsorge) mitbekommen und selber durchführen. Untersuchungen nach Rinne und Weber habe ich jetzt nicht mitbekommen/gebraucht , die gibt es bestimmt aber auch hin und wieder.
Auf Station fallen natürlich auch noch Blutabnahmen und Viggos an und man kann beim Verbandswechsel helfen.