Ich möchte mich herzlich bei Rosi Lange von der PJ-Organisation bedanken. Ich habe noch nie ein so gut organisiertes PJ/Famulatur-Programm erlebt. Zu Beginn bekommt man eine detaillierte E-Mail mit einem Lageplan, den Terminen, Ansprechpartnern, Informationen zur Fortbildung und zum WLAN-Zugang. Am ersten Tag gibt es eine Schulung zum Krankenhaus-System, die einen gut auf die Organisation vorbereitet. Rosi ist jederzeit erreichbar und kümmert sich wirklich um die PJler. Alle Wünsche werden sofort berücksichtigt, was ich sehr schätze.
Die Wohnung, in der ich untergebracht war, war etwas alt, aber sie war geräumig und hatte alles, was man braucht. Leider war bei mir kein WLAN und auch kein Netz vorhanden, aber wenn man Glück hat, funktioniert es.
In der Klinik Chemnitz wird ein gutes Gehalt gezahlt, und es gibt 10 Einheiten im hauseigenen Fitnessstudio, das nur für Mitarbeiter zugänglich ist (keine Patienten). Es gibt 10 Studientage und die Möglichkeit, eine Woche in einer Fremdrotation zu verbringen – in meinem Fall in der Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP). Zudem gibt es die Möglichkeit, ins Nef zu fahren, was ich sehr spannend fand. Zwei Mal die Woche gibt es PJ-Unterricht, der sehr hilfreich war. Außerdem kann man kostenlos im Klinikparkhaus parken. Die 6 Euro pro Tag, die man zahlt, sammeln sich kumulativ über den Monat an, sodass man sich, wenn man mal weniger ausgegeben hat, am Ende des Monats etwas gönnen kann.
Die Rotation in Nephrologie und Kardiologie war relativ ähnlich, mit Aufgaben wie Blutentnahmen, Aufnahme, Visiten, Patientenuntersuchungen und das Schreiben von Arztbriefen. Innere Medizin ist zwar nicht unbedingt mein Fachgebiet, aber es war ein typischer Arbeitstag. Die Ärzte haben sich dennoch bemüht, uns Wissen zu vermitteln, sodass ich definitiv mehr gelernt habe, als ich anfangs erwartet hätte.
Was mich jedoch gestört hat, waren die Papierakten. Während meiner Zeit fand gerade der Wechsel auf ein digitales System mit SAP statt, aber in der Nephrologie und Kardiologie wurden weiterhin Papierakten geführt. Wie man es leider oft kennt, war die Schrift unleserlich und die Akten sowie Kurven gingen verloren, wenn Patienten zu den Funktionsabteilungen oder zu Konsilen mussten. Zudem war das ständige Hin- und Herkopieren von Diagnosen, was in der Inneren Medizin oft erforderlich war (und sogar eine der PJ-Aufgaben war), nicht besonders effizient. Zum Glück wird das System bald vollständig digitalisiert, was die Arbeit sicherlich deutlich vereinfachen wird.
Die Rotation in der Zentralen Notaufnahme (ZNA) kann ich besonders empfehlen. Dort hatte man die Möglichkeit, selbstständig Patienten zu untersuchen, Diagnosen zu stellen, zu schallen und bei Gelegenheiten auch Punktierungen oder Drainagen zu legen. Hier konnte ich medizinisch am meisten lernen.
Die Fremdrotation in der KJP für eine Woche war ebenfalls eine großartige Erfahrung, und sie konnte bei mir sogar kurzfristig organisiert werden. Dort habe ich nicht nur medizinische Versorgung gelernt, sondern auch einen Einblick in die ganzheitliche Betreuung von Patienten erhalten. In der KJP gab es verschiedene Stationen, von Kindern bis hin zu Jugendlichen, und auch Familienstationen. Ich durfte bei verschiedenen Therapien, wie Logopädie, Sporttherapie, Ergotherapie und Gesprächstherapie, dabei sein. Meine PJ-Aufgaben umfassten zum Beispiel das Spielen von Uno mit Kindern, Hundetherapie und Töpfern als Teil der Ergotherapie. Diese Zeit war wirklich interessant und bereichernd. Besonders hervorheben möchte ich die Oberärztin Frau Pabst, die für den PJ-Nachwuchs zuständig ist – sie kümmert sich wirklich sehr gut um uns. In der KJP habe ich vor allem menschlich viel gelernt.
Zusammenfassend war mein PJ in Chemnitz eine sehr lehrreiche und abwechslungsreiche Zeit, in der ich sowohl fachlich als auch persönlich viel mitgenommen habe. Vielen Dank an alle, die dieses tolle Programm ermöglicht haben!