Ich habe in den 12 Wochen des Neurologie-Tertials 3 Wochen auf der Station 22A (Allgemeine Neurologie), 1 Woche auf der Station 22C (Neuroonkologie), 1,5 Wochen auf der Stroke-Unit, 1,5 Wochen auf der Intensivstation, 4 Wochen in der Poliklinik und in der Diagnostik und 1 Woche in den Spezialambulanzen verbracht. Insgesamt kann man es sich größtenteils selbst einteilen, wieviel Zeit man in welchen Bereichen verbringt. Häufiger wird man mal gebeten auf Stationen auszuhelfen, wenn es an Personal fehlt. Auf den Stationen 22A und C habe ich morgens der Pflege bei den Blutentnahmen geholfen, Patienten eigenständig aufgenommen, dem Oberarzt vorgestellt, das weitere Prozedere abgeklärt, Diagnostik angemeldet und auch Liquorpunktionen unter Aufsicht durchgeführt. Praktisch habe ich hier viel gelernt, während die Theorie eher auf der Strecke geblieben ist, da sowohl Assistenz-, als auch Oberärzte nicht viel Zeit hatten. Auf der Stroke-Unit und Intensivstation bestand die Möglichkeit von 7.00-19.00 Uhr dazubleiben und dafür einen Tag pro Woche freizubekommen. Hier durfte ich bei der Visite, die 2 mal täglich stattfand, die Patienten untersuchen. Ich hatte hier einen sehr großen Lerneffekt, was die körperliche und neurologische Untersuchung angeht, da die Assistenzärzte beim Untersuchen zugesehen und gleich ein Feedback gegeben haben. Außerdem hatte ich auch die Möglichkeit eine arterielle Punktion in Seldinger-Technik an der Leiste durchzuführen. In der Poliklinik durfte ich selbstständig Patienten aufnehmen und dem Oberarzt vorstellen. Zum Teil durfte ich mit den Assistenzärzten zusammen die Patienten aufnehmen, wobei ich wieder den Teil der Untersuchung übernahm und sofortiges Feedback von den Assistenzärzten bekam. Insgesamt ist die Poliklinik sehr empfehlenswert, da man viele Krankheitsbilder zu sehen bekommt und direkt das weitere Prozedere erfährt. Außerdem kann man beispielweise zu den angeordneten Untersuchungen mitgehen. Vom Lerneffekt her fand ich die Poliklinik um einiges effektiver als die Zeit auf den Stationen. In der Funktionsdiagnostik war ich bei EMG, Neurographie, EEG und Doppler-Sonographie dabei. Je nachdem wie motiviert die Ärzte waren und wieviel Zeit sie hatten, wurde auch einiges erklärt und man durfte selbst die Patienten aufnehmen. Außerdem bestand die Möglichkeit an den Spezialambulanzen, wie an der Muskel-, der MS-, der Parkinson-, der Botox- und der Onkologischen Sprechstunde teilzunehmen. Ich war einen Tag beim Konsildienst an der Uniklinik dabei, was ich nur empfehlen kann, da man den ganzen Tag mit einem Oberarzt unterwegs ist und dabei sehr viel lernen kann. Außerdem habe ich einen Tag in der Neurologischen Rehabilitationsklinik verbracht, was ebenfalls sehr lehrreich war. Hier empfiehlt es sich insbesondere an der Chefarztvisite teilzunehmen, da der Chefarzt dort sehr viel erklärt. Es gibt eine Unterrichtsstunde eines sehr motivierten Oberarztes speziell für die PJ-Studenten, die allerdings nur einmal in der Woche stattfindet. Dieser Oberarzt dient auch als Ansprechpartner für Organisatorisches etc.. Es lohnt sich in jedem Fall die Oberärzte direkt anzusprechen, ob sie eine Unterrichtsstunde geben würden, da sich die meisten darüber gefreut haben, dass Interesse besteht. Alles in allem hat es mir persönlich an festem Unterricht und Erklärungen beispielsweise im Rahmen der Visite gefehlt. Auf Nachfrage bekam ich aber meistens sehr ausführliche und hilfreiche Antworten. Das ärztliche Team dort ist freundlich und aufgeschlossen, sodass ich mich dort gut integriert gefühlt habe. Insgesamt hat es mir gut gefallen, sodass ich das PJ-Tertial für Neurologie an diesem Krankenhaus weiterempfehlen kann.