Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Diagnostik, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Habe das Inneretertial in Sydney in Notaufnahme und Haematologie (Onko ist in Australien ein eigenes Fach) geteilt.
Generell:
Die Klinik ist gut ausgestattet, die Ärzte super motiviert einem was beizubringen (und man kann echt viel von ihnen lernen!) und mal freizunehmen ist auch überhaupt kein Problem. Offiziell darf man als elective student nicht so viel, stellt man sich aber als "something like an Intern from Germany" vor sieht das ganz anders aus. Klares Rangsystem (Med Student - Intern - Resident - Registrar - Staff Specialist) aber meist flache Hirarchien und sehr nette Kollegen. Offiziell darf man an den small group teachings für australische Studenten als elective nicht teilnehmen, nur an den grand rounds Dienstags und den Vorlesungen Freitags. Hab aber schnell Anschluss an australische Studenten gefunden und bin mit zu den teachings, war kein Problem. Freitags haben die Studenten nur Vorlesungen/teachings, entsprechend erwartet da niemand das man auf Station kommt. Ob man die Vorlesungen mitnimmt oder lieber die Stadt erkundet bleibt einem dann selbst überlassen. Und Sydney als Stadt ist absolut genial, besonders im europäischen Winter.
Notaufnahme:
Große Abteilung (pro Schicht ca 15-20 Ärzte, 5 Schockräume, 25 Behandlungsbetten, 25 Plätze "fast track" für kleinere Frakturen o.ä., 10 Betten Pädi, 10 Betten auf eigener Notaufnahmestation für 24h-Überwachung). Emergency Medicine ist in Australien ein eigener Facharzt. Ensprechend wird hier erstmal alles behandelt, man kann daher auch als Innere-PJler jede Menge Wunden nähen, im Schockraum dabei sein und generell ein breites Sprektrum an Patienten aus allen Fachrichtungen sehen. Eigene Patienten sind fast immer möglich, die man sich dann zunächst alleine anguckt und anschließend alles mit einem Arzt bespricht (und dafür nehmen sie sich wirklich viel Zeit und geben sich Mühe alles zu erklären). Arbeitszeiten quasi frei, man kann mehr oder weniger kommen und gehen wann man will, kontrolliert wird nicht. Es gibt pro Schicht 2 Ärzteteams und die Kollegen wechseln viel, sodass man sich immer wieder neu vorstellen muss und einen neuen Ansprechpartner suchen muss, aber es waren wirklich ausnahmslos alle sehr nett und engagiert mir was beizubringen und zu zeigen. Oft kamen auch andere Ärzte auf mich zu wenn sie einen interessanten Fall hatten um ihn mir zu zeigen.
Haematologie:
Auch hier wieder 2 Teams, Mo/Mi/Fr sind die Staff Specialists zur Visite da (etwa wie Oberärzte, ca 4 pro team aber jeder hat nur 3-4 Patienten), Di/Do geht man mit dem Intern/Resident und Registrar alleine durch. Nachmittags sind clinics (Sprechstunden) die meist sehr lohnenswert sind, gehen allerdings oft auch bis 17 oder 18h. Auch die Visiten sind sehr lange (meist 8-13h) und ausführlich, dafür habe ich mich danach meistens verabschiedet. Erklärungen gibts immer reichlich und auch viele interessante/außergewöhnliche Fälle, Transplantationen usw. Hatte aber insgesamt nicht so die Energie mich in die Chemosachen reinzudenken, habe in diesem Teil entsprechend viel Freizeit genommen - war aber auch kein Problem. Einfach mit dem Registrar abklären, nicht mit der Uni oder dem electives coordinator.
Bewerbung
Im Juni 2015 für Januar 2016, Fristen, verfügbare Plätze und Bewerbungsverfahren sind auf der Homepage der Northern Clinical School ausführlich erläutert und der electives coordinator, Martin Crawford, immer nett und hilfsbereit.
Kosten;
Bewerbungsgebühr AUS100, Studiengebühr AUS1100 für bis zu 8 Wochen. Außerdem benötigt man ein deutsches und australisches Führungszeugnis incl Übersetzung. Unterkunft und Verpflegung privat organisiert, generell ist Australien für Europäer aber sehr teuer (Miete kann schon mal gerne AUS300-400 pro Woche für ein kleines Zimmer sein).
Visum:
Nix offizielles beantragt mit Rö-Thx usw, einfach ein kostenloses Touristenvisum bis 3 Monate, fragt in der Klinik niemand nach.