Mein Chirurgie Tertial im DRK Neuwied war wider Erwarten nach Berichten anderer PJ'ler die über ihr Chirurgietertial in anderen Häusern reden richtig gut. Das relativ kleine Team war sehr freundlich und kollegial, ich konnte frei wählen wieviele Wochen ich auf der unfallchirurgischen und der allgemeinchirurgischen Station bleiben wollte. Dadurch dass die Besprechung gemeinsam stattfand und ich in OPs beider Abteilungen eingeteilt wurde bzw. wählen konnte, bin ich 11 Wochen auf der vorwiegend unfallchirurgischen Station geblieben und bin dann noch für zwei Wochen in die Gefäßchirurgie(anderer Chef) rotiert.
Neben Routinearbeiten wie Blutentnahmen (die man sich aber z.T: mit den total netten Assistenzärzten teilt, sodass es echt nicht viel ist), Patienten aufnehmen, etc., durfte ich relativ frei entscheiden wann und ob ich im OP assistieren wollte. In der Frühbesprechung wurde z.T. auch gesagt dass ich doch mindestens einmal diese oder jene OP gesehen haben müssten. Während der OP wurde auf meine Fragen ausführlich eingegangen und auch mal die OP unterbrochen dass ich auch mal einen Blick ins OP Feld werfen durfte. Hautnaht und Knoten wurde mir zunehmend beigebracht und je nach Zeitkontigent durfte ich das dann auch übernehmen. Meine anfängliche Sorge wegen zu viel OP Assistenz wurde somit bald von einer "Freude" auf den OP (und das hätte ich nie für möglich gehalten) abgelöst. Das ausschlaggebende war sicherlich die Wertschätzung, dass selbst der Hakenhalter wichtig ist und auch was lernen soll.
Die Bewertung über Unterricht und Allgemeines habe ich im Bericht Anästhesiologie abgegeben, dasselbe gilt übergreifend für meine Zeit in der Chirurgie.
An Diensten konnte ich relativ spontan nach Absprache mit den Ärzten teilnehmen. In der Woche bis 22 Uhr und am Wochenende von 9 bis 21Uhr.
Feierabend war eigentlich immer pünktlich 16 Uhr.