PJ-Tertial Psychiatrie in Klinikum Emden (5/2016 bis 9/2016)

Station(en)
P09/P09a
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station
Heimatuni
Erlangen
Kommentar
Der ganze Erfahrungsbericht ist auf der Seite des Klinikums Emden unter PJ zu finden...

Klinik:
Die Klinik ist sehr verwirrend gebaut, deshalb braucht man/frau am Anfang ein bisschen, um sich zurechtzufinden. Aber nach einigen Tagen geht es dann schon ganz gut. Gegrüßt wird fast jeder mit „Moin“/“Hallo“/“Morgen“/“Mahlzeit“. Das fand ich eine ganz nette Sitte, wie es ja leider nicht überall üblich ist.

Stationsalltag: Hier eine kleine Übersicht über eine Woche auf der Station P09/P09a
– Jeden Tag ist um 8.30 Uhr Morgenbesprechung in der Bibliothek im 1. Stock. Besprochen werden die Aufnahmen, Entlassungen und sonstige Vorkommnisse des Tages/der Nacht.
– Mittagessen meist recht früh, so gegen 12 Uhr.
– Jeden Tag um 13 Uhr findet die Übergabe mit Pflege, OÄ und Ärzten statt. Dauert meist eine Stunde.
– Mo, ab 9. 30 Uhr: Oberarztvisite in einem der Arztzimmer. Alle Pat. werden kurz besprochen, so dass man nach dem Wochenende wieder auf dem aktuellen Stand ist.
– Di, nichts besonderen, außer man möchte an einer der Patientengruppen (Angstgruppe, Psychosegruppe,...) teilnehmen. Die finden von 9.30 – 10.30 Uhr statt.
– Mi, nach der Morgenbesprechung findet die interne Fortbildung statt. Dabei stellt jeweils ein Arzt/Psychologe ein Thema vor (z.B. Fallvorstellung, Biografien berühmter Persönlichkeiten,...). Das dauert meist so bis 9.45 Uhr.
– Do, Chefarztvisite ab 9.30 Uhr. Es wird auf der 9a begonnen, alle Patienten kommen nacheinander in die Küche. Anders als auf somatischen Stationen kommen also die Patienten selbst und man geht nur zu den Patienten, die nicht aufstehen wollen/können selbst hin. Danach geht es auf der P09 weiter. Meist dauert das bis 12-12.30 Uhr
Ansonsten läuft man zu Beginn mit einem Arzt mit (super gut: auf der P09 werden meist die Assistenten eingesetzt, die aus der Neuro kommen, also schon einiges an Erfahrung haben und fächerübergreifend erklären können. Aber auch auf den anderen Stationen kennen sich alle sehr gut aus und können alle Fragen beantworten), später bekommt man seine eigenen Patienten. Mit denen führt man Gespräche, beantwortet Fragen, führt psych. Tests durch,...
Das Computerprogramm ORBIS der Klinik ist nur tlw. selbsterklärend, so dass ich viel nachfragen musste. Fragen werden aber wirklich jederzeit und immer gern beantwortet.

Team:
Die Ärzte sind spitze! Sehr nett, haben noch nicht vergessen, wie es im eigenen PJ war, wissen sehr viel, wollen einem wirklich etwas beibringen. Fragen sind willkommen und man wird nie doof angeschaut. Ein gewisses Maß an Engagement ist aber natürlich nötig. Bei mir war es so, dass „meine“ Stationsärztin kurz nach meinem PJ-Beginn in Urlaub gegangen ist und die Station dann tlw. shne Assistenzarzt da stand, bzw. nur eine Vertretung eingeteilt war. Das hat bei mir oft zu einem „ins kalte Wasser geworfen“-Gefühl geführt. Aber letztlich lernt man so natürlich am schnellsten und auch die OÄ kann man jederzeit ansprechen. Ich habe nie erlebt, dass jmd. genervt gewesen wäre, auch wenn ich manches doppelt fragen musste (Orbis und DRG-Codierung war mir lange ein Rätsel).
Die Krankenschwestern und Pfleger sind gut eingespielt. Alle duzen sich untereinander und man wird schnell integriert in die Gemeinschaft. Wie in jedem Team gibt’s auch hier und dort mal Meinungsverschiedenheiten, aber ich muss doch sagen, dass ich noch nie ein so gutes Team und so gute Zusammenarbeit erlebt. Gerade von den Leuten, die schon viel Erfahrung im psych. Bereich haben, konnte ich wahnsinnig viel lernen (sich nicht alles gefallen lasssen, auch mal Nein sagen,...). Guter Umgang mit Patienten war etwas, was mir vor PJ-Beginn sehr wichtig war und ich wurde in keinster Weise enttäuscht.

Patienten:
Auf der Akutstation P09a kommt fast alles an, was man sich vorstellen kann: Psychotiker, Süchtige, manische/depressive Pat.,... Nur Essstörungen werden in der Klinik nicht behandelt. Ansonsten ist aber fast alles dabei. Man erhält also einen guten Einblick in die meisten Krankeheitsbilder. Auch auf der P09 ist fast alles vertreten, einzig Suchtkranken Pat. werden meist auf einer anderen Station behandelt. Ich fand den Überblick über die häufigsten Krankheitsbilder sehr lehrreich und ich war froh, für die 09 eingeteilt worden zu sein.

Außerhalb der Klinik:
Lohnenswert ist Norden, Norderney bzw. andere Inseln und Norddeich (Wattwanderung und Seehundrettungsstation), Greetsiel (Eis und nette Fotos), Groningen (shopping, essen, Großstadtflair), Radtour zum Großen Meer, Radtour zur Knock, Oldenburg, Bremen, und so weiter und so fort. Langweilig wird einem bestimmt nicht und dank des Fahrradverleihs der Klinik kommt man an viele Orte auch gut hin. Das öffentliche Verkehrsnetz ist sonst leider nicht das beste, deshalb ist ein Auto nicht verkehrt. Aber es geht auch ohne.
Außerdem kann man das Fitnessstudio der Klinik besuchen (leider nur noch Mo-Do von 17-20 Uhr). Wir haben uns daneben für 20€/Monat noch in der Tanzschule A. Löschen zu Zumbakursen angemeldet, das war spitze! Geht allerdings erst ab 3 Monaten, also für PJ prima, für Famulatur eher weniger. Außerdem kann man gut joggen gehen, entweder am Trecktief entlang oder über den Wall. Beides ist auch landschaftlich schön.
Eisessen bei Rialto gehört dazu, genauso wie mind. ein Abend im Einstein (Studentenkneipe).
Bei uns waren wir zu Beginn noch recht wenig Leute, später in den Ferien kamen dann wahnsinnig viele Famulanten dazu. Da waren dann immer genug Leute für Ausflüge zu haben :) Die meisten kommen nicht aus der Gegend, so dass auch am Wochenende immer einiges los war.

Bewerbung
Ãœber externes Vergabeverfahrung der MHH Hannover
Unterricht
5x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Bildgebung
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Prüfungsvorbereitung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Punktionen
Patienten untersuchen
Untersuchungen anmelden
Notaufnahme
Braunülen legen
Eigene Patienten betreuen
Blut abnehmen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
350

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.27