Das Neurologie-Tertial im Virchow-Klinikum war das letzte in meinem PJ und hat mich auf die letzten Monate noch einmal richtig motiviert, ja mein Interesse für das Fach (und den Arztberuf) eigentlich erst manifestiert.
Für alle PJler - in meiner Zeit schwankte die Zahl zwischen zwei und fünf PJlern zuständig für drei Teilstationen - beginnt das Tertial mit einer Einführung durch den Chef/Standortleiter, an der auch die neuen Assistenzärzte teilnehmen. Prinzipien der neurologischen Anamnese und Untersuchung werden genauso noch einmal angesprochen wie Kodierung und Organisationsbaustellen im stationären Krankenhausalltag. Das vermittelt den Eindruck, dass PJler hier in ihrer Rolle durchaus ernst genommen werden und der gewünschte Lerneffekt nicht zuletzt durch ein effektives Mitarbeiten im gesamten Patientenbehandlungsprozess erzielt werden soll. Letztlich hängt all das aber wie auf allen anderen Stationen vor allem von den konkreten Teams ab, mit denen du als PJler in Kontakt kommst - im Virchowklinikum sind das drei Teilstationen (Allgemeine Neurologie/querbeet, Stroke Unit und eine Station mit damaligem Schwerpunkt Bewegungsstörungen), diese sind jedoch eng miteinander verbunden und stehen z.B. durch die täglichen Morgen- und Nachmittagsbesprechungen ständig miteinander im Austausch. Gewünscht wird eine einmalige Rotation, damit genügend Zeit für die Ein- und Mitarbeit auf den jeweiligen Stationen bleibt. Konkret können die PJler aber auch untereinander und in Absprache mit den betreffenden Ärzten eigene Pläne entwerfen, damit bei Interesse beispielsweise auch die Rettungsstelle(n) oder die Funktionsdiagnostik mit abgedeckt werden können. Ich habe in meiner Zeit zwei Stationen erlebt, ungefähr vier Tage Rettungsstelle und einen Tag NLG/EMG-Diagnostik mitgemacht. Das war für meinen Geschmack auch eine zeitlich gute Aufteilung.
Long story short: Ich habe sehr gute Erfahrungen gemacht, viel gelernt und würde jedem Neurologie-interessierten Studenten alle Bedenken ausreden wollen, sich hier zu bewerben.