Das Tertial in der Neurologie am Klinikum Neukölln hat total viel Spaß gemacht und ich würde es für Neurologie-interessierte sehr weiterempfehlen.
Insbesondere das Team in Neukölln habe ich als sehr freundlich empfunden, alle waren sehr herzlich und wertschätzend. Es herrschte eine sehr nette Arbeitsatmosphäre.
Das Klinikum in Neukölln ist ein Maximalversorger im Bereich der Neurologie mit ca. 100 Betten verteilt auf eine Stroke-Unit, eine Frühreha-Station und mehrere neurologische Normalstationen. Dementsprechend groß ist das Spektrum an neurologischen Erkrankungen, die man dort zu sehen bekommt. Am Standort Neukölln ist auch die interventionelle Neuroradiologie sowie die Neurochirurgie.
Die Organisation war super. Ich habe mich am ersten Tag im Chefarztsekretariat gemeldet und dort meine Zugänge für PC & E-Mail-Postfach sowie Zugangs-Chip für die Klinikräume und Kleidungsausgabe bekommen. Es gibt vom der neurologischen Abteilung einen PJ-Guide mit Lernzielen, Erläuterungen und Ansprechpersonen. Also alles super organisiert.
Die PJ-beauftragten Oberärztin hat mit mir abgesprochen welche Rotationen ich machen möchte. Ich habe mir viel neurologische Normalstation und Rettungsstelle gewünscht und das war auch ohne Probleme möglich. Es ist auch möglich auf die Stroke-Unit und/oder in die Funktionsdiagnostik zu rotieren. Das Thema Studientage wird auch offen kommuniziert, man kann sie entweder wöchentlich oder gesammelt am Ende nehmen.
Ein typischer Stationstag sah wiefolgt aus: Beginn umgezogen um 08:15 auf Station mit der Pflegeübergabe, anschließend neurologische Frühbesprechung um 08:30 mit Besprechung der Neuaufnahmen inkl. Bildgebung. Der Stationsvormittag besteht vorrangig aus Visite. Nach der Einarbeitung wurde es unterstützt, dass ich eigene Patient*innen in enger Absprache eigenständig betreue und gemeinsam mit Oberärztin/Stationsärztin visitiere. In den Visiten wurde mir viel erklärt und ich hatte immer die Möglichkeit Nachfragen zu stellen. Mittags folgt die tägliche Röntgenbesprechung mit der Neuroradiologie. Einmal wöchentlich gibt es eine Fortbildung mit wechselnden Themen. Die Assistenzärzt*innen gehen in der Regel gemeinsam mittags essen. Der Stationsnachmittag besteht meist aus organisatorischen ToDos, Briefe schreiben, ggf. Lumbalpunktionen oder Aufnahmen. Man kann auch jederzeit mit in die Funktionsdiagnostik gehen, hier beim EMG/ENG oder in der Sonographie zuschauen.
In der Rettungsstelle gibt es ein Dreischicht-System, es wird dir hier als PJlerin freigestellt welche Schicht du machen möchtest. Die Rettungsstelle eignet sich gut um Patient*innen vorzuuntersuchen und dann die eigene Verdachtsdiagnose und mögliche weitere Diagnostikoptionen und ggf. Therapieoptionen mit der Oberärztin oder den Fach-/Assistenzärzt*innen zu besprechen. Meine Lernkurve war hier sehr groß. Grade in der Rettungsstelle habe ich viel Akutneurologie gesehen und es war auch möglich in eine Thrombektomie mitzugehen. Auch hier war das neuroradiologische Team total freundlich und hat mir sehr viel erklärt.
Bewerbung
Die Bewerbung lief über das bundesweite PJ-Portal. Kurz vor Tertialbeginn gab es einen Online-Termin mit dem PJ-Beauftragten des Klinikums Neukölln für PJ-ler*innen aller Fachrichtungen mit einer organisatorischen Einführung. Kurz vor Beginn des Tertials habe ich Kontakt mit dem Sekretariat der Neurologie aufgenommen um Ort & Zeit für den ersten Tag zu besprechen.