Eins vorweg, ich bin eigentlich kein Fan von operativen Fächern und ich dachte dieses Tertial wird schlimm. Am Ende habe ich mir ernsthaft überlegt als Assistent in der Viszeralchirurgie anzufangen. Grund dafür ist einerseits das Team, angefangen beim Chef, der sehr gut teacht und operiert und einfach ein sehr angenehmer Mensch ist. Man kann (wenn man das möchte) viel im OP assistieren und bekommt da auch nicht nur die “Idiotenjobs““bzw die OPs wo man eh nichts sieht. Das teaching ist dabei gut und es herrscht eben nicht der Kasernenhofton wie in vielen anderen Abteilungen. Highlight war sicher ggalsegen Ende des Tertials als erster und einziger Assistent mit dem Chef eine Hemicolektomie plus Sigmaresektion zu operieren und das ganze in einer konzentrierten aber unaufgeregten Atmosphäre.Ansonsten wird man wenn man sich halbwegs wie ein zivilisierter mitteleuropäer verhält sehr schnell und freundlich ins Team aufgenommen und auch zu abteilungsveranstaltungen wie das neujahrsessen mit eingeladen. Arbeitszeiten sind human, 8h plus eine halbe Stunde Pause, die man auch hat. Ansonsten muss man natürlich auch Blutabnehmen und Briefe schreiben aber das steht alles in einem sehr ausgewogenen Verhältnis. Außerdem gibt es ctas (chirurgisch technische assistenten) die da auch einen teil dieser aufgaben übernehmen. Bleibt noch die Pflege auf der viszeralchirurgie (52) zu loben, quasi alle sehr nett, kompetent und hilfsbereit, lassen einen nicht auflaufen, das hab ich anderswo auch schon ganz anders erlebt. Das Wohnheim ist sicher nicht high-end, aber gerade wenn man mit mehreren PJlern auf dem Stockwerk wohnt ist es ganz nett. Neuwied als Stadt kann leider nicht so viel, dafür liegt Koblenz nebendran und die Motorsportfans haben den Nürburgring in akzeptabler Reichweite. Alles in allem ein super Tertial, ich bin die kompletten 4 Monate in der VC geblieben weil es mir sp gut gefallen hat. Prüfung war auch benigne. Also definitiv eine Überlegung Wert, egal ob man was mit chirurgie anfangen kann oder nicht.