PJ-Tertial Pädiatrie in Universitaetsklinikum Erlangen (12/2017 bis 4/2018)

Station(en)
3C, 2C
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Erlangen
Kommentar
Aufwandsentschädigung/Bezahlung:
Die Uniklinik Erlangen ist eine der noch sehr wenigen deutschlandweit, die ihre Studenten nicht vergüten. PJ'ler werden fest eingeplant zu Blutentnahmen oder ähnlichen Aufgaben, da ohne diesen der Stationsalltag für die Assistenzärzte kaum oder nur mit sehr großem Zusatzaufwand zu meistern wäre. Letztendlich werden wir als kostenlose Arbeitskräfte gesehen und auch als solche behandelt. Da freut man sich, wenn man wenigstens ab und zu von einem Assistenzarzt ein "Dankeschön" bekommt. Inzwischen merken die anderen Unikliniken, dass dies in der Art und Weise nicht mehr haltbar ist und die Studenten auf "periphere" Krankenhäuser ausweichen, da diese wenigstens etwas an Aufwandsentschädigung bieten.
Das Argument, wir PJ'ler würden 300 € monatlich bekommen - auf die Servicekarte für die Palmeria, ist nicht haltbar. Das Budget wird dabei täglich erneuert und wir zahlen noch nicht einmal den Mitarbeiter, sondern den doppelten!! Besucherpreis. Und jeder Cent, den wir nicht ausgeben geht nach Recherchen an die Palmeria, also zurück an die Universität. So also zu behaupten, wir würden entlohnt mit 300 € ist - bei allem Respekt - eine Frechheit.

Dienste:
Es besteht die Möglichkeit an Spätdiensten oder Wochenenddienst mitzumachen. Jedoch:
Die Regelung von Diensten in der Kinderklinik empfinde ich als nicht ausgeglichen. Für einen Spätdienst, den man an einen regulären Arbeitstag anknüpft und der bis etwa Mitternacht geht, bekommt man einen einzigen Tag Freizeitausgleich. Eigentlich braucht man den darauf folgenden Tag um sich von dem 16,5-Stunden-Tag zu erholen - somit ist der Freizeitausgleich auch schon wieder weg. Auch Wochenenddienste werden lediglich mit nur einem Tag Freizeitausgleich "belohnt".

Patienteninformationssystem-Zugang:
In der Kinderklinik erhalten die PJ'ler lediglich einen leseberechtigten Zugang ins Soarian. Sollen wir einmal etwas dokumentieren, so müssen PJ'ler jedes Mal irgendeinen Arzt darum bitten sich einzuloggen.

Umkleiden/Kleidung:
Dass die Kinderklinik erst zu Beginn des Jahres 2018 den PJ'lern Spints zur Verfügung stellt und ihnen Zugang in die Umkleiden gewährt, ist zwar schön und hat es uns erspart auf Toiletten oder mitten auf dem Gang umzuziehen, aber sollte doch im 21. Jahrhundert eigentlich eine Selbstverständlichkeit für Praktikanten sein. "Auf dem Gang sind sonst sehr wenige Menschen unterwegs und da sieht euch doch niemand" wurde uns PJ'lern gesagt. Jedoch ist dem nicht so: als wir nach Bereitstellung der Spints zwei Wochen lang uns offen auf dem Gang umgezogen haben, sind dort ständig die Pflegekräfte, Physiotherapeuten und Ärzte an uns vorbei gegangen.
Positiv zu vermerken ist in diesem Zusammenhang, dass die Kinderklinik eine eigene Schneiderei besitzt und den PJ'lern schnell, unkompliziert und freundlich exakt passende Kleidung zur Verfügung stellt.

Rotationen:
Es ist vorgesehen in der Kinderklinik einmal zu rotieren, also insgesamt zwei Station zu erleben. Eine Woche ist man fest auf der KITAG, der Tagesstation eingeplant. Bei Überschuss an Praktikanten ist es durchaus möglich auch in die Ambulanz zu gehen - sehr empfehlenswert! Eine Rotation auf die Intensivstation ist offiziell nicht möglich und nach Aussage einer Klinikmitarbeiterin nicht unbedingt erwünscht.

Studientage:
Es gibt jede zweite Woche einen Studientag. Jedoch mit folgenden Einschränkungen: ist in diesen zwei Wochen ein Feiertag, so fällt der Studientag aus. Ist man in diesen zwei Wochen an mindestens einem Tag krank, so fällt der Studientag auch aus. Sofern man krank ist (mehrere Tage beispielsweise), so wird von den Krankheitstagen x der Studientag s nicht abgezogen, wie man vielleicht vermuten könnte. Die Rechnung Fehltage=x-s ist somit nicht zutreffend!

Team:
Die Assistenzärzte sind durchwegs alle sehr nett und freundlich, jedoch merkt man ihnen an, dass sie teilweise ziemlich überarbeitet sind.



Im September kommt jedoch ein neuer Klinikchef - vielleicht bringt das ein wenig positive Änderung für PJ'ler !!
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Botengänge (Nichtärztl.)
Röntgenbesprechung
Patienten aufnehmen
Blut abnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
3
Unterricht
2
Betreuung
4
Freizeit
5
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.87