PJ-Tertial Innere in Klinikum Weiden (9/2017 bis 12/2017)

Station(en)
Kardiologie, Gastroenterolgie
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme
Heimatuni
Erlangen
Kommentar
Vorab: Ich bin kein Einheimischer in Weiden und bin aufgrund einer Empfehlung dorthin gegangen.

Es gibt 2 Innere Abteilungen: Kardiologie und Gastroenterologie mit Hämato/Onko
Ich habe zwischen beiden rotiert, jeweils die Hälfte dort verbracht.

Die Kardiologie Abteilung hat ca. 20 Assistenzärzte, wovon genau eine Deutsch-Muttersprachlerin war. Die Hälfte waren ungefähr aus Tschechien und die anderen aus verschiedenen Ländern (Albanien, Rumänien, Russland, Ukraine, Syrien,...)
Die Abteilung ist chronisch unterbesetzt auf allen Stellen, daher war immer Stress und keiner hatte richtig Zeit für den PJ-Studenten.
Blutabnehmen und Nadeln legen muss man nicht, da es eine extra Krankenschwester dafür gibt (nur bei Krankheit oder Urlaub müssen es die Ärzte übernehmen).
Patienten bekommt man nicht zugeteilt, da die Assistenzärzte meist selbst neu und unerfahren sind (hohe Fluktuationsrate unter den Assistenten).
Daher war die Arbeit auf Station sehr beschränkt. Briefe schreiben wollten die Ärzte meist auch selber, damit sie die deutsche Sprache lernen können.
Visite hat meist aufgrund von Zeitmangel nicht stattgefunden.
Häufig war meine Aufgabe, Dolmetscher zwischen Arzt und Patient/Angehörige zu spielen, da die Assistenzärzte meist nicht richtig Deutsch sprechen konnten.
Ansonsten hat mir fast keiner was erklärt (teilweise musste ich den Ärzten erklären, wie man in Deutschland Blut transfundiert oder vom ZVK Blut abnimmt).
Das Highlight am Tage war für mich eigentlich die Oberarztvisite, da endlich mal erfahrene Ärzte ihr Wissen vorgebracht haben. Leider ist sie meist jeden 2. Tag aufgrund von Zeitmangel ausgefallen und da eine Oberärztin auch Tschechin war, wurde die Visite manchmal auf tschechisch abgehalten.

In der Gastroenterologie war es besser, da in dieser Abteilung auch erfahrenere Assistenzärzte waren. Aber auch da wussten sie nicht, was sie eigentlich mit einen PJler anfangen sollen.
Ich bin da häufig mit ins Tumorboard gegangen, weil dort manchmal interessante Fälle besprochen wurden.

In der Notaufnahme ist man gerne gesehen, da man hier seine eigenen Patienten bekommt und sie in Ruhe untersuchen kann und auch den Ultraschallkopf ansetzen konnte. Man hat auch meist einen PC Zugang bekommen, sodass man fast alle vom Patienten abschließen konnte. Leider wurde der Fall im Anschluss meist nicht mit dem Oberarzt besprochen, weil er so beschäftigt war.

Ich war auch eine Woche auf der Intensivstation der Kardiologie, was wirklich toll war. Der leitende Oberarzt (Machann) ist wirklich super, hat auch oftmals bisschen Zeit, um Themen durchzusprechen und holt einen, wenn es gerade was interessantes gibt. Ich durfte auch zweimal einen ZVK legen.

Allgemein hatte ich viel Freizeit, weil sich keiner um mich gekümmert hat. Das hieß auch, ich konnte gehen, wann ich wollte. Oft habe ich meinen PC mit auf Station genommen und in einem freien Zimmer meine Doktorarbeit geschrieben oder bin nach einer Stunde auf Station wieder heimgegangen.

Da ich nicht aus Weiden stamme, habe ich im Wohnheim gewohnt. Da das eine gerade voll war, wurde ich in ein anderes ausgelagert. Leider war ich da komplett allein und es gab weder Fernseh noch Internet. Es war allgemein sehr trist dort.

Unterricht gibt es keinen.
Das Essen war kostenlos und mittelmäßig bis gut (gibt auch kostenloses Frühstück). Das Problem war, dass in der Kantine unter den Ärzten viele tschechisch gesprochen wird und man froh sein kann, sich an einen Tisch zu setzen, wo man sich auf deutsch unterhalten kann.

Fazit: Wer kein Einheimischer ist, der sollte das Klinikum meiden.
Ansonsten kann man gerne als Einheimischer dorthin gehen, wenn man Freizeit haben will. Wenn ihr da seid, schaut, dass ihr viel in der Notaufnahme und Intensivstation seid.
Bewerbung
Als Externe an der Uni Regensburg PER POST!
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Bildgebung
Tätigkeiten
Botengänge (Nichtärztl.)
Notaufnahme
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Patienten aufnehmen
Briefe schreiben
Blut abnehmen
EKGs
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gesammelt am Ende
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
200

Noten

Team/Station
4
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
5
Klinik insgesamt
4
Unterricht
6
Betreuung
6
Freizeit
2
Station / Einrichtung
5
Gesamtnote
5

Durchschnitt 4.53