Aus aktuellem Anlass, da viel über die Bedingungen im PJ diskutiert wird, kann ich ein Neuro-Tertial in der LVR Klinik uneingeschränkt empfehlen. Ich habe mich direkt als Teil des Teams gefühlt und der Umgang mit Stations- und Oberärzten war stets sehr wertschätzend. Dienstkleidung, sowie diverses Untersuchungszubehör (Augenspiegel, Stimmgabel, Reflexhammer, …) werden gestellt. Man hat einen eigenen Spind, einen Zugang zum EDV-System, ein Diensthandy und eine Klinik-Mail-Adresse.
Es gibt zwei Mal die Woche PJ-Fortbildungen, jeweils mit einem Oberarzt. Da man meist zu zweit oder zu dritt in den Fortbildungen ist, sind diese entsprechend intensiv. Mittwochs findet eine Fortbildung für die ganze Abteilung statt.
Auf Normalstation ist man direkt in die ärztliche Patientenversorgung eingebunden . Da es einen eigenen Blutabnahmedienst gibt, ist man nicht den ganzen Vormittag mit Blutabnahmen beschäftigt und kann jeden Tag an den Visiten teilnehmen. Neuaufnahmen nimmt man häufig selbstständig auf und stellt sie anschließend dem Oberarzt vor. Alle waren sehr bemüht, dass man wirklich etwas mitnimmt und viel lernt. Sonst fallen natürlich Arztbriefe, Braunülen und Liquorpunktionen an.
Nach der Normalstation wechselt man auf die Stroke Unit und die Intensivstation. Auf der Intensivstation durfte ich Arterien und einen ZVK legen. In der letzten Woche bin ich in die Funktion gewechselt. Dort war ich hauptsächlich im Ultraschall und konnte mich auch im transkraniellen Ultraschall versuchen.
Es gibt zudem einen hauseigenen Internisten, bei dem man EKG-Befundung und internistische Sonografie lernen kann.
Mittags hat man eine halbe Stunde Pause, in der man in der Klinikkantine zusammen mit dem ganzen ärztlichen Team isst. Das empfand ich als großen Pluspunkt, da man so alle kennen lernt. Das Mittagessen ist für PJler kostenlos.
Das Tertial in der LVR war mein 1. Tertial. Für mich war das der optimale Start ins PJ, da ich Teil eines sehr netten Teams war, absolut jeder bei Fragen erreichbar war und ich stets gut angeleitet wurde.