Station, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich hab mich in meinem ersten Tertial in der Allgemeinchirurgie sehr wohl gefühlt! Man hatte das Gefühl, dass man herzlich willkommen ist. Die Hierarchien sind sehr flach, der Chefarzt Dr. Krings gesellt sich beim Mittagessen oftmals lieber zu den PJlern seiner Abteilung als zu den anderen Chefärzten. Man kommt sowohl mit ihm, als auch mit den Oberärzten und den Assistenten gerne ins Plaudern und generell ist das kollegiale Miteinander sehr freundschaftlich. Als ich dort war, herrschte ein ziemlicher Assistentenmangel, was für uns PJler nicht gänzlich schlecht war - zwar blieb auf der Station nicht super viel Zeit um uns alles bis ins kleinste Detail zu erklären (es waren allerdings immer alle sehr bemüht, beispielsweise wurde extra für uns ein Nahtkurs durch zwei Assistenten auf die Beine gestellt), dafür konnten wir aber sehr viel in den OP und dort mit den Oberärzten oder dem Chef als Erstassistenz operieren. Ich hab dort viel gelernt, vor allem was die Kameraführung bei Laparoskopien (ca. 1x/Tag pro PJler) und Wundverschlüsse (Zumachen durfte man fast bei jeder OP, also mindestens 2-3x/Tag) angeht. Auf der Station hat man eigentlich alles gemacht, was die Assistenten auch machen, sprich Briefe schreiben, Patienten untersuchen, Drainagen ziehen, Wunden versorgen etc. Ich hätte mir gewünscht, dass eine Betreuung von eigenen Patienten ein bisschen öfter stattgefunden hätte, aber dies war insbesondere wegen des OP-Plans einfach nicht gut umsetzbar. Das heißt aber nicht, dass man nicht bei allen Patienten auf der Station gut involviert war, sofern man nicht im OP stand. Alle Ärzte waren uns gegenüber sehr wertschätzend und man hatte wirklich das Gefühl, dass es auch bemerkt wird, wenn man mal was gut macht oder dem Team etwas abnehmen kann.
Noch ein bisschen was zum drumherum:
- Essen immer pünktlich möglich, meist mit einem Großteil des Teams, meistens lecker, immer kostenlos (auch Nachschlag, Frühstück etc.)
- Kittel werden gestellt, Hosen offiziell nicht, aber eigentlich sind alle PJler einfach immer im blauen Kasack und blauer Hose rumgelaufen (konnte man sich einfach in der Wäscherei holen)
- In der PJ-WG hab ich nicht persönlich gewohnt, allerdings haben wir uns dort oft zu gemeinsamen Spieleabenden o.Ä. getroffen - sehr sauber, riesengroß, gut ausgestattet und eine Putzfrau kommt auch noch
- Seminare fanden fast jeden Tag statt, 1x chirurgisch, ansonsten hauptsächlich internistisch (Sonokurs, EKG-Kurs, Echo-Kurs, allgemeine Fortbildung, teilweise auch in Dülmen) und durften auch immer besucht werden.