Das Besondere an einem PJ in Meißen ist, dass es hier nur selten PJler_innen gibt, was viele Vorteile bietet: Man wird besonders freundlich aufgenommen, weil sich alle freuen, dass Studierende Interesse haben, sie erklären viel und man "muss" nichts machen wie Blutentnahmen etc. (macht hauptsächlich die Pflege, nur bei Schwierigkeiten das ärztl. Personal) - weil das normalerweise auch ohne Studis läuft, anders als an den Unikliniken z.B. . Zudem ist das gesamte Team wirklich extrem nett, aufgeschlossen und aufmerksam im Umgang. Ich wurde viel gefragt, was mich interessiert und ich durfte nach einer Eingewöhnungsphase auch ziemlich selbstständig Patient_innen betreuen (über Aufnahme, über Visiten inkl. Anordnungen etc.) und konnte mir die Stationseinteilung wünschen. Ich war einen Monat auf der Parkinson-Station, 1 auf der Akutneuro und dann noch wochenweise auf der Stroke und in der Notaufnahme. Die Stroke hat mir nicht so gut gefallen, weil es da so ein schnelles Durchschleusen der Leute ist und ich vor allem Aufklärungen für alle nötigen Untersuchungen machen musste (MRT, TEE etc.) und Standardbriefe schreiben... das war einfach nicht so erfüllend. Es gibt 1x pro Woche Journal Club und 1x pro Woche neuro-interne Fortbildung und eigentlich auch PJ-Fortbildungen alle 2 Wochen, aber da ich die einzige im ganzen Haus war, fanden die nur sporadisch - dann aber 1 zu 1 - statt. Die Arbeit hat mir großen Spaß gemacht insgesamt, weil man wirklich einen guten Überblick über klassische neurolog. Krankheitsbilder bekommt, aber auch einzelne spannende Seltenheiten diagnostiziert und wirklich sicher wird in der neurolog. Untersuchung, auch einiges über Medis, Dosierungen lernt. Ich fand die Tage auch allerdings oft anstrengend, weil die Arbeitsbelastung für alle sehr sehr hoch ist und man sich trotzdem bei den eigentlich immer komplexen Fällen gut konzentrieren muss und früher raus bin ich eigentlich nie gekommen, aber pünktlich meistens schon. Das Pendeln aus Dresden mit der S-Bahn inkl. Rad hat mich nicht gestört, das machen die meisten Assistenzärzt_innen auch so und für knapp 4 Monate ist das kein Problem. Zusammenfassend kann ich das Tertial hier wirklich empfehlen!