Die neurologische Abteilung der GRN Klinik Sinsheim ist durch die Universitätsklinik Heidelberg organisiert. Vorort befinden sich drei Assistenzärzte/innen (eine Fachärztin fest, zwei Rotanden) und zwei Oberärzte bzw. ein Oberarzt und stellv. Chefarzt. Die Arbeitszeiten sind von 8.00 bis 16.30 Uhr. Die Station bietet 20 Betten (6 Stroke-Betten). Die Stationsarbeit unterteilt sich damit in die Betreuung der Normalstation und der Stroke-Patienten. Als drittes Aufgabenfeld gibt es die inderdisziplinäre Notaufnahme. Als PJler ist es einem überlassen in welchem Bereich man mitarbeitet. Die Rotation ist problemlos möglich, wobei man primär natürlich auf Station von Nutzen ist. Auf Station selbst gibt es noch drei Teamassistentinnen, die die BEs übernehmen und einige Untersuchungen (z.B. Schellong). Zudem gibt es auf Station ein Team aus Logopädie, Physiotherapie und Ergotherapie, sodass (neben regelmäßigen Besprechungen inkl. Pflege) der direkte Austausch problemlos möglich ist. Die behandelten Krankheitsbilder reichen von einem akuten Schlaganfall bis zu chronischen Formen der PNP sowie dementiellen Entwicklungen, die der weiteren Abklärung bedürfen. V.a. letztere ermöglichen die selbstständige Aufnahme von Patienten sowie das Erlernen neurologischer Untersuchungen und der oberärztlichen Vorstellung. Etwa 2x/Monat findet eine Chefarztvisite statt, in der alle Ärzte teilnehmen und der Schwerpunkt auf die "komplizierten" Fälle gelegt wird. Die Liquorpunktionen führt man unter Supervision selbstständig durch (durchschnittlich 1x/Tag). Weitere neurologische Untersuchungen wie neurophysiologische Untersuchungen Neurosonologie werden auf Station durchgeführt und können begleitet werden. Arztbriefe schreibt man selbstständig und bekommt sie auch korrigiert zurück, was ungemein hilft. PJ-Unterricht findet seitens der Neurologie 1x/Woche statt und das im Vergleich zu manch anderen Abteilungen sehr regelmäßig. Meist werden Patienten ausgewählt, die man im Anschluss an Anamnese und KU mit dem Oberarzt bespricht.
Zusammenfassend hat das Tertial sehr viel Spaß gemacht, da das gesamte Team sehr angenehm ist und eine schöne, familiäre Atmosphäre herrscht. Da sich alle Räumlichkeiten auf einer Stationsebene befinden und die Oberärzte ihre Zimmer nebenan haben, sind die Wege zudem kurz und jeder hat ein offenes Ohr für Fragen. Ich selbst kann die Abteilung damit nur weiterempfehlen und es war für mich zum "Einstieg" in die (praktische) Neurologie die richtige Entscheidung, da man ein breites Spektrum an Krankheitsbilder auf einer Station präsentiert bekommt.