PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in DRK Krankenhaus Neuwied (11/2019 bis 3/2020)

Station(en)
Viszeral- (&Unfall-)chirurgie
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Bonn
Kommentar
Anfangs war ich gar nicht begeistert nach Neuwied zu kommen und 4 Monate bei meinen Eltern zu leben... Aber dann:
Neuwied bietet für das chirurgische Tertial eine Viszeralchirurgische und eine Unfallchirurgische Station. Je Station gibt es 2 Assistenten / 1 Assistenten- & einen Facharzt, zwei Oberärzte und einen Chefarzt für das gesamte Team. Das DRK liegt 7 Gehminuten vom Bahnhof Neuwied entfernt und ist noch im Einzugsgebiet unseres Semesterticket aus der Uni Bonn enthalten. Da meine Eltern in Linz wohnen, war ein Pendeln von täglich ca. 35 min für eine Strecke völlig in Ordnung. Wer dieses Privileg nicht genießt, darf kostenlos ein Wohnheimzimmer für die Zeit des Tertials beziehen. Täglich steht für die PJler Frühstück, sowie Mittagessen zur Verfügung und für Wohnheimbewohner auch ein Abendessen. Es gibt wöchentlich eine chirurgische, eine internistische und eine anästhesiologisch geleitete Fortbildung und auch eigenen Themenwünsche sind immer gerne gehört und werden vorbereitet und behandelt. 400 Euro Aufwandentschädigung + 50 Euro Fahrtgeld werden monatlich pünktlichst auf euer Konto überwiesen. Außerdem sind Dienste in der chirurgischen Ambulanz möglich, die extra bezahlt werden.

Gleich am ersten Tag wird man vom ärztlichen Direkter und chirurgischen Chef Prof. Standop persönlich begrüßt und trifft sich mit allen PJlern des Hauses zu einem gemeinsamen Frühstück. Danach gibt es eine Führung durch das Haus inklusive Erhalt von Arbeitskleidung, Schlüssel, Telefon (ja, ein EIGENES ;)) und gegenebenfalls einer Parkkarte (falls erwünscht) - alles durch die PJler selbst organisiert, d.h. pass gut auf, beim nächsten PJler könntest du dran sein ;).
Angefangen über alltägliche Stationsarbeit wie auch Blutabnehmen und Viggos legen, herrscht im Team eine wirklich gute Atmosphäre. Äußert ein PJler den Wunsch sich bestimmte OPs mitanzusehen, ist dies NIE ein Problem. In den meisten Fällen (außer laparoskopische Eingriffe) ist ein Mitoperieren als 2. und z.T. auch 1. Assistenz kein Problem. Je interessierter man ist und je mehr man seinen Wunsch im OP etwas "tun" zu dürfen formuliert (und sich chirurgisch nicht ganz dumm anstellt), desto mehr darf man auch während der OP machen, klar wird häufig ein "Hakenhalter" benötigt, allerdings durfte ich auch in erster Assistenz einen Bridenileus mitoperieren. Fragen werden die einfach abgebügelt, sondern möglichst umfangreich erklärt, ein "Ausfragen" findet nur sehr selten statt und wenn mal eine Frage unbeantwortet bleibt, ist das auch kein Problem. Auf Station darf man, wenn man es denn möchte, eigene Patienten betreuen bzw. als eigenständig arbeitende Person am Stationsalltag teilhaben. Angefangen von BE, über Sono, bis arterielle Punktion und Briefe schreiben, kann man sich auf Station austoben. Botendienste gibt es NIE und auch sonst stehen einem als PJler viele Türen offen.
Das Team ist das mit abstand sympathischste und entspannteste chirurgische Team, dass ich je in einer Art von Praktikum / Famulatur / Blockpraktikum erleben durfte. Ich hatte so viel Spaß, dass ich tatsächlich mit dem Gedanken spiele, dort auch einen Teil meiner Facharztausbildung zu verbringen.
Also von mir: eindeutige Empfehlung für das chirurgische Tertial am DRK Neuwied - ich hatte dort eine wirklich tolle Zeit.
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Nahtkurs
Sonst. Fortbildung
Repetitorien
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen
Blut abnehmen
Punktionen
Chirurgische Wundversorgung
Mitoperieren
Röntgenbesprechung
Braunülen legen
Briefe schreiben
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
450

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13