Die 16 Wochen werden in 8 + 4 + 4 Wochen aufgeteilt, man kann sich zwei Stationen aussuchen, 4 Wochen Notaufnahme sind Pflicht, Je nach Anzahl der PJler wird die Reihenfolge getauscht oder man bekommt nicht die erste Wunsch Präferenz. Frau Damm gibt sich allergrößte Mühe es jedem Recht zu machen.
Es gilt wie überall: alles steht und fällt mit den betreuenden Ärzten.
Donnerstag und Freitag Nachmittag sind die PJ Fortbildungen, die meistens stattfinden und echt gut sind. (Fälle, Wiederholungen, Röntgen, Labor, EKGs..) Auch zu den anderen Lehrveranstaltungen (klinische Wahlfächer) zum Beispiel Lehrvisite auf M3-ICU bei Prof. Link, Differenzialdiagnose Innere Medizin oder zum Radio Kurs kann man immer hingehen, wenn man Bescheid sagt.
Ich war 8 Wochen auf der Pulmo, davon 2 auf Pulmo Intensiv. Morgens um 8 geht es mit der internistischen Frühbesprechung aller Fachbereiche los. Auf Station werden dann die Aufnahmen auf A und B Seite verteilt. Dann ist Visite. Blutentnahmen machen Arzthelferinnen und ist nur ausnahmsweise mal PJler Aufgabe, ebenso Braunülen legen, wenn man möchte kann man natürlich immer. ;-) Bei der Visite ist man immer dabei, danach ist man für die Aufnahmen zuständig, also Anamnese und körperliche Untersuchung. Die Patienten werden dann in der Mittagsbesprechung von den PJlern kurz vorgestellt, danach werden Röntgenbilder der Stationen durchgeschaut und wichtige oder unklare Fälle besprochen. Nach der gemeinsamen Mittagspause gibt’s noch Kurvenvisite. Je nachdem wie viele Aufnahmen es gibt, wie viele Briefe zu schreiben sind und was für Fälle, kann man gegen 15-17 Uhr gehen. Die Ärzte waren nett und auch an Lehre interessiert. Man hat im Arztzimmer meist einen eigenen PC. Auch zu der Pflege war der Kontakt gut.
Auf Intensiv werden die PJler in Früh und Spätschicht eingeteilt, die Ärzte dort sind top motiviert einem was beizubringen. Ich durfte Arterien und ZVKs, Shaldon legen, Aszites und Pleura punktieren. Und war bei einigen ECMO Anlagen dabei. Wenn Zeit ist, wird immer viel erklärt, wenn Konsile anstehen (Angio, Kolo, chirurgisch) kann man sich immer anschließen und im besten Fall was lernen.
4 Wochen war ich auf der Gastro, da geht es morgens schon eine viertel Stunde früher los. Nach der Frühbesprechung ist für die PJler ein 5-Minuten-Seminar, was neu eingeführt wurde. Dr. Casper ist echt super motiviert und versucht viel Lehre zu vermitteln. Die PJler suchen sich abwechselnd Labor, BGA, Lufu, arztbrief, untersuchungsbefunde.. aus, die sie auf Station gesehen haben und bereiten das ein bisschen vor. Casper erklärt die Befunde nochmal, stellt Fragen dazu, spricht über Differenzialdiagnosen etc.
In der Gastro sind PJler für die Blutentnahmen verantwortlich, allerdings waren es selten mehr als 8 Stück. Oft habe ich mich mit meinem Stationsarzt abgewechselt (er nen Tag und dann ich einen, oder aufgeteilt). Zwei mal die Woche ist man vormittags in den Funktionsbereichen eingeteilt, einmal Sono und einmal ÖGD/Kolo/Ercp. Man kann sich relativ frei aussuchen wo man hinmöchte und mit wem. Dr. Casper erklärt wirklich viel, ein Highlight ist natürlich zu Notfällen auf die Intensivstationen oder in den OP mitzugehen (PEG Anlage auf Intensivstation, Kolo bei Organversagen oder zum Sono). Manche Oberärzte haben wenig Lust auf Lehre, manchmal ist es nervig, weil so viele Blockpraktikanten noch dabei sind.
Auf Stationen geht man bei Visite mit und ist danach für die Aufnahmen verantwortlich. Ansonsten kann man mal Aszites oder Pleura punktieren und Sonos machen.
Auch Prof. Lammert bemüht sich um die PJler: Patienten bei der Chefvisite vorstellen, Assistenz bei Kolos und ÖGDs und Einladung zu Kongressen. Insgesamt ist die Gastro wirklich besser, als ihr Ruf.
In Notaufnahme gibt es für die PJler ein Schichtmodell, Früh und Spät. Wir waren 6 PJler, weshalb immer 2 Tage früh, 2 spät, 2 frei im Wechsel war. Daher mussten wir teilweise auch am Wochenende kommen, wenn wenig los war wird man aber heimgeschickt. Es sind pro Schicht auch immer zwei Assistenzärzte eingeteilt und meist ein Oberarzt anwesend, man wird also gut betreut. PJler Aufgabe ist der erste Patientenkontakt, Anamnese und Untersuchung. Außer bei Vorstellung durch den Rettungsdienst oder Notarzt, da kommen natürlich die Ärzte mit. Man stellt den Ärzten die Patienten vor und berät das weitere Vorgehen: Röntgen, ekg, Sono, Labor, ... Entlassung oder Aufnahme? Zwischendurch wird es recht chaotisch, aber die 4 Wochen haben mir echt viel gebracht. Je nach Interesse kann man sich gut einbringen und auch viel machen: arterielle BGAs, Sonos, ZVK Anlage.. DRUs gehören natürlich auch zum täglich Brot. Man kann die Berichte quasi komplett selber schreiben auch mit Befundung der Untersuchungen, von den Ärzten wird drüber gelesen und verbessert. Je nach Arzt ist auch die Stimmung, manche sind auch einfach überfordert und da bleibt wenig Zeit für Lehre.