Mein Tertial in der Gynäkologie und Geburtshilfe hat mir sehr gut gefallen. Zu Beginn wurde ich zunächst auf den beiden Stationen eingearbeitet und war bei der Visite, Untersuchungen, Aufnahmen und beim Arztbriefschreiben mit dabei. Die Abschlussuntersuchungen der Wöchnerinnen durfte ich bald selbst übernehmen und auch Ultraschalluntersuchungen unter Anleitung selber durchführen. Außerdem wurde ich zunehmend im OP als Assistenz eingeteilt (was mich besonders gefreut hat, weil ich Chirurgie machen möchte). Während des PJs habe ich die meisten gynäkologischen Operationen gesehen, von der Abrasio bis zum Ovarialkarzinom war eigentlich alles dabei. Besonders gut gefallen haben mir auch die Sectiones, bei denen ich fast immer die erste Assistenz war und auch die intrakutane Hautnaht oft selbst machen durfte. Des Weiteren habe ich im Kreißsaal viel über Geburtshilfe gelernt und spontane Geburten miterlebt. Aufgrund des Perinatalzentrums sieht man hier viele Risikoschwangerschaften und -geburten, was medizinisch natürlich spannend ist. Zuletzt habe ich mir auch die Spezialsprechstunden wie Pränataldiagnostik oder Dysplasie angeschaut und auch dort viel erklärt bekommen.
Als überwiegend einzige PJlerin hatte ich, wenn ich nicht fest irgendwo eingeteilt war, freie Auswahl, was ich sehen oder machen wollte. Mit dem Team habe ich mich ausgesprochen gut verstanden und es war jeder motiviert, mich einzubinden und mir etwas beizubringen. Der Chefarzt schaut ebenso wie die beiden PJ-Betreuer darauf, dass man von der PJ-Zeit auch entsprechend profitiert. Es gibt zweimal pro Woche Fortbildungen für alle PJler, an denen man teilnehmen kann, ansonsten ist das Logbuch eine gute Orientierung, welche Themen man mit den Ärzten durchsprechen sollte (man ist ja der einzige PJler, also gibt es Einzelteaching).
Wer also die Gynäkologie und Geburtshilfe in ihrer ganzen Vielfalt kennenlernen möchte, ist hier sicher sehr gut aufgehoben.