PJ-Tertial Neurologie in Bezirksklinikum Regensburg (5/2021 bis 8/2021)

Station(en)
22A, 22A-SU, 22B-INT/IMC, 22C
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Regensburg
Kommentar
Auf mein Neuro-Tertial habe ich mich aufgrund der guten Bewertungen sowie Erfahrungen bei einer Famulatur sehr gefreut und es hat mir auch sehr gut gefallen.
Als PJ rotiert man über die verschiedenen Stationen und Bereiche und wird überall herzlich aufgenommen. Man bekommt einen Zugang zum System und kann selbstständig Verläufe lesen und bearbeiten, Briefe schreiben, Untersuchungen anmelden und Ergebnisse dieser ansehen.

Allgemeinstation (22C): Auf der Allgemeinstation finden sich sehr vielfältige, spannende und zum Teil seltene Krankheitsbilder (unter anderem Creutzfeld-Jakob, Enzephalitiden, hereditäre Erkrankungen...) . Die Station soll immer von mindestens einem*einer PJ besetzt sein, hier gibt es am meisten zu tun und die Aufgaben und Lernmöglichkeiten sind am vielfältigsten. Wir waren für die elektiven Aufnahmen zuständig, also ausführliche Anamnese, körperliche und ausführliche neurologische Untersuchung, sowie zum Teil Anmeldung der Untersuchungen. Auch führt man als PJ (fast) alle Liquorpunktionen durch und klärt dafür auf, ich habe am Tag bis zu 4 oder 5 LPs durchgeführt und das am Ende komplett selbstständig mit Pflege/andere PJ/Famulant*in zum anreichen durchgeführt. Man wird in der Aufgabe sehr schnell besser und lernt es erst unter Aufsicht, also keine Angst. Auch habe ich zum Teil eigene Patient*innen betreut, bei (Chefarzt-)Visiten sowie in der Röntgenbesprechung vorgestellt sowie zum Teil auch selber die Visiten unter Supervision durchgeführt und dann auch die erste Version der Briefe geschrieben. Es gab auch Tage, an denen viele "typische PJ-Aufgaben" angefallen sind, wie telefonieren, aber das hat sich in Grenzen gehalten. Bis auf 3 Wochen, in denen die entsprechende Pflegekraft im Urlaub war, musste außerdem fast kein Blut abgenommen werden, wie ich finde ein weiterer Pluspunkt. Ich habe auf der Station unfassbar viel gelernt, das ärztliche Team sowie die Pflege waren unfassbar freundlich und ich habe mich sehr wohl gefühlt und war ziemlich traurig, als es dann vorbei war. Insgesamt habe ich etwa 8 Wochen auf Station verbracht, jedoch immer wieder von anderen Rotationen unterbrochen. Anzumerken ist, dass der Arbeitsaufwand sehr hoch ist. Gerade wenn kein*e andere*r PJ da ist, gibt es Tage, an denen ich kaum eine ruhige Minute hatte und erst kurz vor 19:00 die Klinik verlassen habe, da ich meine Patient*innen auch noch dem Oberarzt vorstellen wollte und auch die Abendvisite dann noch mitgemacht habe. Ist also auf keinen Fall ein entspanntes Tertial, aber das Team ist super und ich habe sehr viel gelernt.

Stroke-Unit (22A-SU) und Post-Strake (22A): Hier habe ich insgesamt 2 Wochen verbracht. Da ein neuer Assistenzarzt eingearbeitet wurde, gab es nicht ganz so viel für mich zu tun und die Tage waren etwas kürzer. Man kann entweder 4 Tage 10h arbeiten oder aber 5 Tage 8h. Zu tun gibt es ähnlich wie auf Normalstation unter anderem die Anmeldung von Untersuchungen, Telefonieren, manchmal LPs oder Blutabnahmen. Außerdem kann man die Patient*innen neurologisch scoren (NIHSS). Auch hier hatte ich eine super Zeit, das Team war super und ich habe viel gelernt!

Intensiv und IMC (22B): Auch hier war ich für zwei Wochen. Da ich mein Tertial auf Intensiv begonnen habe, war ich noch etwas unsicher und musste mich erstmal rein finden. Trotzdem war es sehr spannend und ich habe viel gelernt. Unter anderem habe ich einen ZVK gelegt und eine Aszitespunktion durchgeführt. Auch kann man den Ultraschall der Optikusnervenscheide sowie transkraniellen Ultraschall lernen (oder es zumindest versuchen). Da man als PJ auch hier meistens eher observiert und Hilfsaufgaben macht, sind die Tage sehr entspannt und nicht so lang.

Poliklinik (Ambulanzen): Ich war etwa eine Woche in der Poliklinik. Man kann in diverse Sprechstunden mitgehen, ist jedoch eher passiv und untersucht nur selten. Ich war in der Bewegungsstörungs-Sprechstunde (vA M. Parkinson), Muskel-Sprechstunde (vA Myasthenie), immunologischen Sprechstunde (vA MS und NMOSD) sowie außerdem in der Botoxambulanz für Spastik-Patient*innen.

Funktionsdiagnostik: Hier bekommt man Einblicke in EMG, ENG, EEG sowie Neurosono. Auch hier sind die Ärzte*innen sowie MTAs total nett und erklären sehr viel und man kann auch ein bisschen bei der Bekundung "helfen". Auch hier war ich etwa eine Woche, die Rotation ist auch explizit vom Chef erwünscht und in meinen Augen zum Verständnis der Krankheitsbilder auch sehr sinnvoll.

Neuroreha: Eine sehr entspannte Woche habe ich auf der Neuroreha auf dem Gelände verbracht. Ich habe Einblicke bekommen in eine Reha-Normalstation, Reha-Intensiv sowie die Therapien (Logo, Ergo, Physio, Neuropsychologie). Auch hier war das Klima sehr angenehm und es war sehr spannend, mal den Verlauf der Patient*innen nach der Akutphase ihrer Erkrankungen zu sehen. Auch habe ich Patient*innen von Intensiv und Strake wiedergetroffen, die zum Teil schwer krank waren, und es war total schön für mich zu sehen, was diese für Fortschritte gemacht haben.

Insgesamt war es ein sehr vielfältiges Tertial. Ich hatte das Gefühl, dass es ein Anliegen der Klinik ist, dass wir als PJ zufrieden sind, viel lernen und uns unser Tertial bestmöglich gestalten. Wir wurden oft gefragt, wie es uns gefällt, was verbessert werden kann und was wir lernen möchten. Negatives konnte angesprochen werden und wir konnten Vorschläge zur Verbesserung einbringen. Der PJ-Unterricht fand fast immer statt und hatte entweder vorgeplante Themen oder es wurden aktuelle Fälle besprochen.
Wer an Neuro interessiert ist, dem kann ich dieses Tertial nur wärmstens ans Herz legen. Ja, es gab Tage an denen ich mit ziemlich mieser Laune aus der Klinik gegangen bin, weil es unfassbar viel zu tun gab und ich 2h länger geblieben bin. Gleichzeitig habe ich aber auch viel gelernt und mich wirklich gut aufgehoben gefühlt, weshalb ich auch bereit war, das in Kauf zu nehmen.
Bewerbung
Die Bewerbung lief ganz normal über die Uni
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Prüfungsvorbereitung
Bildgebung
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Rehas anmelden
Blut abnehmen
Poliklinik
Punktionen
EKGs
Briefe schreiben
Braunülen legen
Patienten aufnehmen
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
3
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.27