Allgemein:
Fortbildungen fanden 1 x Woche statt. Sie fielen auch manchmal aus und die Qualität war wechselhaft.
Die Arztbesetzung der Stationen wechselte wöchentlich, sodass man wenig konstante Assistenzärzte hatte. Deshalb war es auch schwer etwas zu lernen, da sie sich teilweise gar nicht dafür zuständig fühlten einem etwas beizubringen. Mir war nur ein Arzt begegnet, der wirklich daran interessiert war Lehre zu machen. Bei den Visiten wurde zwar gerne auch etwas zu den Patienten erklärt, aber wirkliches Teaching mit Fragen stellen etc. wurde nicht gemacht.
Die Oberärzte waren zwar jeden Tag zur Oberarztvisite da, interessierten sich aber wenig für mich und machten keine Lehre mit mir. Einzige Ausnahme war einmal der PJ-Beauftragte, der mir etwas über Herzgeräusche erzählte. So etwas hätte ich mir aber deutlich öfter als einmalig gewünscht.
Man durfte selbstständig zum Herzkatheterlabor, Sonographie, Herz-Sono und Endoskopien gehen und dort zuschauen. Man musste nur schauen, dass man es mit seinen Aufgaben vereinbaren konnte, was nicht immer der Fall war. Es gab Oberärzte die sehr viel erklärten, aber auch welche, die einen eher ignorierten. Es wurde nicht angeboten, dass man selbst sonographieren durfte.
Wir PJler sollten uns selbst auf die Stationen aufteilen. Bei meiner Kohorte klappe das gut, bei der die dann danach kam, waren wir allerdings zeitweise zu 11. Das war den Ärzten zu viel, sodass wir plötzlich Wochenenddienste und Nachtdienste besetzen sollten. Es fanden sich genug PJler die das freiwillig machen wollten, da es auch Ausgleichstage gab. Aber als am Ende es wieder weniger PJler wurden, wurde es schwierig gleichzeitig die Stationen zu besetzen.
Alles in allem war man hauptsächlich mit Blut abnehmen beschäftigt. Je nach Arzt hatte man auch nicht das Gefühl, dass ihnen bewusst war, dass wir kostenlose Arbeit verrichten. Ich habe mich dem entsprechend sehr ausgenutzt gefühlt. Ich würde mir wünschen, dass entweder die PJler bezahlt werden oder ein Blutabnahmedienst eingestellt werden würde, sodass wir Zeit hätten auf die Visiten mitzugehen. Bzw. dass wenigstens gute konstante Lehre stattfinden würde.
Bei der Morgenbesprechung waren wir auch nicht dabei, ob es an Corona lag, weiß ich nicht. Aber auch noch im September waren wir in dieser Zeit mit Blutabnehmen beschäftigt. Auch organisatorisches wurde uns nicht mitgeteilt, wie zB wie oft wir uns testen sollen oder das wir nicht mehr in die Röntgenbesprechung dürfen.
In den letzten Wochen besetzten dann die PJler sogar (auch unbezahlt natürlich) die Mitarbeiterschnelltests einen Tag die Woche.
Das man Mentoren bekam, wie in einer Bewertung beschrieben, kann ich nicht bestätigen.
Station B2:
Diese Station kann ich nicht empfehlen. Es ist die einzige der Inneren Stationen auf der man selbst die PCR-Tests richten muss. Dies dauert etwa 30-60 min pro Tag und führt dazu, dass man regelmäßig die Visite verpasst. Auch ist es die Station mit den meisten Blutentnahmen.
Wenn man alleine auf der Station als PJler ist, ist die Arbeit eigentlich kaum zu schaffen. Man ist etwa 4-5 Std nur mit seinen Aufgaben beschäftigt, die morgens erledigt sein sollten und lernt somit in dieser Zeit wenig.
Die Pflege ist, wie bereits beschrieben, sehr unfreundlich und es ist die Aufgabe der PJler das Blut ins Labor zu bringen.
Station B3:
Diese Station kann ich empfehlen. Es sind deutlich weniger Blutentnahmen und die Pflege ist nett. Ich habe morgens etwa 2-3 Std für meine Aufgaben gebraucht. Auf der Station befand sich auch der Palliativbereich und man war auch immer willkommen bei der Palliativvisite mitzulaufen, wenn man die Zeit fand. Der Palliativarzt fuhr auch NEF, wo man auch mitdurfte.
Notaufnahme:
Die Notaufnahme konnte nur besetzt werden, weil wir zu dem Zeitpunkt so viele PJler waren. Denn die Stationen mussten immer mit PJlern besetzt sein. Die Notaufnahme war das lehrreichste, wobei es auch dort vom Arzt abhängig war, wieviel man lernte.
Station B1:
Auf dieser Station war ich nicht. Sie wurde aber am Ende zu einer kompletten Covid-Station, wo auch PJler eingeteilt waren.