KURZFASSUNG
pro:
- selbständiges Arbeiten möglich
- freundliches ärztliches Team, das PJler wertschätzt und diese ins Team integriert
- fester Rotationsplan inkl. Mentoring
- strukturierter Einführungstag inkl. Klinikführung
- eigener Spind
- regelmäßig Unterricht (mind. 1x/ Woche)
- abwechslungsreiche Rotationen
- Assistieren im OP möglich
- jeden Freitag frei (Studientag)
- breites Fortbildungsangebot (Mo: wissenschaftliche Vorträge, Mi: PJ-Unterricht klinisch/histologisch, TuKo, CCIM-Konferenz, Vorlesungen, Tagungen)
- viele verschiedene Sprechstunden : Laser-, Kosmetik-, Onko-, OP-, Autoimmun-, Allergologie-, Phlebo-Sprechstunde
contra:
- IMMER noch kein PJ-Gehalt am UKSH (!), lediglich Mittagessen wird gestellt
- einige Oberärzte sind menschlich sehr speziell
- z.T. strenge Hierarchien
- kein eigener PC im Onko-Team, dort auch z.T. mangelnde Betreuung
LANGFASSUNG
Das PJ-Tertial in der Hautklinik des UKSH Lübeck hat mir ausgesprochen gut gefallen.
Die Organisation war top, gleich am ersten Tag erhielt man von einem zugeteilten Mentor eine Klinikführung und hatte auch einen eigenen Spind für das gesamte Tertial (einige PJler mussten sich einen Spind teilen). Es gab einen festen Rotationsplan, insgesamt waren es 4 Rotationen: OP-Team, Onko-Team, Autoimmun-Team und Poliklinik/Ambulanz. Außerdem lohnte sich ein Abstecher ins CCIM (Zentrum für Entzündungsmedizin) und in die Allergologie.
Man konnte sehr eigenständig arbeiten und in jedem Bereich Patienten aufnehmen/untersuchen und den ärztlichen Kollegen in der Visite vorstellen. Der Stationsalltag begann morgens um 8 Uhr mit der Visite und den Aufnahmen bzw. in der Ambulanz mit den Sprechstunden. Viele der Blutentnahmen übernahm die Pflege, Blutentnahmen und PVKs legen hielt sich insgesamt in Grenzen.
Wer Lust auf OP hatte, konnte bei den Eingriffen assistieren bzw. "hautnah" (hihi) mit dabei sein. Durch die verschiedenen Rotationen bekam man wirklich einen guten und vielfältigen Einblick in das Fachgebiet und konnte auch einiges über Wundversorgung lernen, wenn man wollte. Der Kontakt zur Pflege war gut, der Großteil des ärztlichen Teams hatte ein reges Interesse daran, uns etwas beizubringen und Fragen zu beantworten. Die Arbeit von PJlern wurde von den Assistenten wirklich wertgeschätzt (leider nicht durch das UKSH in Form einer angemessenen Bezahlung ... ) und man wurde in jeder Rotation gut ins Team integriert.
Jede Woche Mittwoch gab es 1 Stunde lang Unterricht, dabei wechselten sich klinische Unterrichtsstunden mit dem histologischen Seminar ab (man bekam außerdem ein tolles Histologieskript geschenkt).
Montagnachmittag/-abend konnte man sich im Vorlesungssaal wissenschaftliche Vorträge anhören. Außerdem gab es für das assistenzärztliche Team donnerstags ca. 16:30 eine Fortbildungsveranstaltung mit vielen Patientenbildern ("Diaklinik"), an der die PJler teilnehmen und viel lernen konnten.
Zu kritisieren ist, dass das Arztzimmer im Onko-Team sehr klein war und man dadurch keinen eigenen Arbeitsplatz hatte. Dadurch musste man oft auf andere Räumlichkeiten ausweichen bzw. hatte nicht die Möglichkeit, das ORBIS vernünftig zu nutzen. In meiner Zeit als PJler wurde eine neue Assistenzärztin eingearbeitet, dadurch ging meine Betreuung leider etwas unter.
Die Hierarchien empfand ich als relativ streng/konservativ, dies hat man v.a. bei der Oberarztvisite im operativen und onkologischen Team gemerkt bzw. während der donnerstags stattfindenden Chefvisite. Der Chefarzt ist nett, aber anspruchsvoll. Einige der Oberärzte sind außerdem recht speziell.
Der größte Kritikpunkt bleibt aber, dass PJler immer noch keine finanzielle Aufwandsentschädigung durch das UKSH bekommen, andere Kliniken sind hier viel weiter.
Insgesamt war ich mit meinem Tertial aber sehr zufrieden und kann jedem, der sich für das Fachgebiet der Dermatologie interessiert, nur empfehlen, hier sein Tertial zu absolvieren. v.a. da man durch das vielfältige Sprechstunden- und Fortbildungsangebot eigene Schwerpunkte setzen und die gesamte Breite des Fachgebietes kennenlernen kann!
Bewerbung
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