Vorne weg, das gesamte Team in Altstätten ist super nett und die Arbeitsatmosphäre sehr entspannt. Da ich mich aber vorwiegend auf Grund der wunderbaren Bewertungen hier für Altstätten beworben hatte, möchte ich das vermittelte Bild etwas zurechtzurücken.
Bevor man hier hinkommt, sollte man sich im Klaren darüber sein, wie KLEIN / WINZIG das Spital und der Ort selber sind. Es gibt vielleicht 60 Betten insgesamt – wenn überhaupt. Das chirurgische Team besteht aus einem Chef und drei Assistenzärztinnen, ein paar Orthopäden gibt es auch. Das Team der Inneren Medizin ist etwas größer. Es gibt nur zwei OP-Säle, die hausintern an etwa zwei Tagen pro Woche belegt sind, dann finden TAPP, Lichtenstein, Appendektomien, Cholezystektomien, Abszessspaltungen, Knie und Hüft-TEPs statt. Ansonsten werden die Säle von Belegärzten genutzt (Uro, Auge, HNO). Da es keine Intensivstation gibt, kommen anspruchsvollere Fälle erst gar nicht in Altstätten an oder werden sofort verlegt.
Als UHU macht man vorwiegend präoperative Aufnahmeuntersuchungen, assistiert bei den OPs, darf manchmal ein bisschen nähen und ansonsten trinkt man Kaffee und isst Kuchen. Man darf auch in der Notaufnahme mithelfen, was mitunter das Spannendste ist.
Wer es lieber gemütlich mag und vielleicht sogar Angst hat vorm Chirurgie-Tertial ist hier goldrichtig. Hier wird man im OP bestimmt nicht angeschrien und wenn man nicht will, muss man wahrscheinlich nicht mal bei OPs assistieren. Man kann hier eine schöne Zeit haben. Für alle anderen ist Altstätten wahrscheinlich nicht das Richtige. Das Haus ist einfach zu klein, um das Patientengut bieten zu können, wie z.B. ein Uni-Klinikum.
